Christa Rigozzi für Handicap International in Haiti

Haiti

Christa Rigozzi, Miss Schweiz 2006, engagiert sich seit 2015 bei Handicap International. Sie ist soeben von Haiti zurückgekehrt, wo sie Projekte besucht und Schützlinge der Organisation getroffen hat. Sie hat die Arbeit von Handicap International in einem Land kennen gelernt, das sich nur mit Mühe vom verheerenden Erdbeben von 2010 erholt. Die Reise hat sie erschüttert.

Christa Rigozzi

Christa Rigozzi | (c) Handicap International

Die als Model und Moderatorin bekannte Christa Rigozzi hat im Juli letzten Jahres Ihr Amt als Botschafterin des Verbands angetreten. Sie ist entschlossen, Zeit und Energie für Handicap International und die Schutzbedürftigsten einzusetzen.

Sechs Jahre nach dem Erdbeben, das Haiti verwüstet hat, ist Christa Rigozzi in den Inselstaat gereist, um sich vor Ort ein Bild von den Realitäten und den Projekten von Handicap International zu machen. Armut ist in diesem Land weit verbreitet und für Personen mit Behinderungen sind die Lebensbedingungen alarmierend.

„Mir kommt es vor, als habe das Erdbeben erst gestern stattgefunden. Alles ist zerstört. Es gibt so viele Personen mit Behinderungen. Viele haben ihre Wohnung verloren und leben in grosser Armut. Unter solchen Bedingungen ist die Arbeit von Handicap International extrem wichtig“, berichtet Christa Rigozzi.

Unsere grossherzige Botschafterin hat vom 31. März bis 2. April Schützlinge der Organisation getroffen. In der Hauptstadt Port-au-Prince und in deren Umgebung hat sie Rehabilitations- und Kinderschutzprojekte und Projekte für die berufliche Eingliederung besucht. Die Reise hat sie erschüttert.

„Während der Reise in Haiti hatte ich sehr gemischte Gefühle. Ich war glücklich und optimistisch, aber auch sehr traurig und empört. Es gibt zwar Hoffnung, besonders durch die Rehabilitationsprojekte von Handicap International. Cristella und Moïse können dank der Betreuung und den Prothesen, die sie bekommen haben, wieder zur Schule gehen“, freut sich Christa. „Aber es bleibt noch viel zu tun.“

Petra Schroeter, Geschäftsführerin von Handicap International Schweiz, ist über diese Zusammenarbeit hoch erfreut: „Christa Rigozzis Testimonial ist wichtig, weil es die Öffentlichkeit für unsere Aufgaben sensibilisiert. Die erhöhte Aufmerksamkeit für unsere Arbeit hilft Handicap International, die Massnahmen im Land zu intensivieren.“ 

Handicap International unterstützt langfristig

In dem Erdbeben, das am 12. Januar 2010 Haiti verwüstet hat, sind über 230 000 Personen umgekommen und mehr als 300 000 wurden verletzt. Die Bevölkerung ist bis heute von der Katastrophe schwer gezeichnet. Unzählige Familien haben Angehörige verloren. Viele Überlebende sind von Behinderungen betroffen. Nachdem ihre Wohnungen zerstört wurden, leben viele noch immer in Lagern. Sechs Jahre nach dem Erdbeben unterstützt Handicap International die Bevölkerung von Haiti dauerhaft.

Die Organisation leistet seit den ersten Tagen medizinische Hilfe. Wir haben Prothesen verteilt und Ateliers eingerichtet, die Prothesen anfertigen. Über 90 000 Personen erhielten eine medizinische Grundversorgung und Rehabilitationssitzungen. Da entsprechende Kompetenzen vor Ort fehlten, hat der Verband die erste Ausbildung für Rehabilitationstechniker/innen eingeführt. Am 27. August 2015 haben 72 Studenten im Alter von 19 – 40 Jahren ihr Diplom erhalten. 2010, zum Zeitpunkt des Erdbebens, gab es nur 13 Physiotherapeuten im Land.

Mit einem anderen Projekt wird die Umsiedlung der in Lagern lebenden Personen in neue Unterkünfte verfolgt. Handicap International stellt die Zugänglichkeit von Unterkünften für Personen mit Behinderungen sicher und trifft Massnahmen zur Stärkung ihrer nachhaltigen Integration in der neuen Umgebung.

Zu den weiteren Zielen der Organisation gehören ein besserer Schutz verlassener Kinder und die Eindämmung der Risiken durch Naturkatastrophen.

Christa Rigozzi

7 April 2016
Einsatzländer

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