Vor zehn Jahren ebnete die Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung den Weg zu mehr Gleichstellung

Rechte von menschen mit behinderungen und politik

Zum internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember fordert Handicap International deshalb erneut alle Staaten auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Sie müssen unverzüglich Massnahmen ergreifen, die die Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft sicherstellen.

Fayaz, 5 ans

Fayaz, 5 ans | (c) Lucas Veuve / Handicap International

Vor zehn Jahren, am 13. Dezember, wurde die Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung von den Vereinten Nationen verabschiedet. Seitdem wurde sie von 168 Staaten ratifiziert, also von rund drei Viertel aller Staaten weltweit. Das Übereinkommen war ein wichtiger Schritt in Bezug auf die Rechte von Menschen mit Behinderung. Doch auch heute noch werden sie massiv und mehrfach diskriminiert. 

> Grosse Fortschritte

Die Konvention bekräftigt, dass die Menschenrechte universell gelten und natürlich auch auf Menschen mit Behinderung zutreffen. Das Übereinkommen ist der erste Menschenrechtstext, der die Auflagen genauer definiert, zu denen sich die Staaten verpflichten. Ziel ist es, ausgehend vom Gleichheitsprinzip, die Verwirklichung der Rechte von Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen.

In zehn Jahren wurde die Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung ein anerkannter internationaler Standard. Ein Zeichen für ihren Erfolg ist, dass immer mehr Staaten Bestimmungen über die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in ihren Verfassungen übernehmen. 

  • Die Sichtweise auf  Behinderung als körperliche oder geistige Beeinträchtigung ist rückläufig. Immer stärker setzt sich die Auffassung durch, dass es die Gesellschaft ist, die für die Barrieren zur Inklusion von Menschen mit Behinderung verantwortlich ist. Die Konvention ruft die Gesellschaften auf, sich anders zu organisieren, so dass alle unabhängig von ihren Fähigkeiten und Einschränkungen in der Lage sind, ihre grundlegenden Rechte und Freiheiten auszuüben;
  • Die Konvention hat dafür gesorgt, dass Menschen mit Behinderung  eine wichtigere Rolle in globalen Entwicklungsprogrammen spielen: Im September 2015 verabschiedete die UN-Vollversammlung die Nachhaltigkeitsziele. Noch nie hat ein globales Programm zur Beendigung von Armut Menschen mit Behinderung so sehr berücksichtigt;
  • Organisationen, die Menschen mit Behinderung vertreten, sind immer besser organisiert und haben immer mehr Mitspracherecht bei Entscheidungen, die sie selbst betreffen.
1 Dezember 2016
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Erklärung internationaler NGOs
© Xavier Bourgois / HI
Nothlife Rechte von menschen mit behinderungen und politik

Erklärung internationaler NGOs

Dringender Appell zur Verhinderung einer beispiellosen humanitären Krise angesichts des bevorstehenden israelischen Bodenangriffs auf den Gazastreifen.

Besserer Schutz für humanitäre Helferinnen und Helfer
© R.Crews / HI
Mobilisierung Rechte von menschen mit behinderungen und politik Rehabilitation

Besserer Schutz für humanitäre Helferinnen und Helfer

Rund 339 Millionen Menschen weltweit waren im Jahr 2023 auf humanitäre Hilfe angewiesen. Fachkräfte von Hilfsorganisationen und im Gesundheitswesen leisten lebenswichtige Unterstützung in Krisenregionen und geraten dabei selbst oft in Gefahr. Sie werden angegriffen, entführt, kriminalisiert, verletzt und manchmal sogar getötet. 

25 Jahre Ottawa-Abkommen: Der Kampf gegen Antipersonenminen geht weiter Rechte von menschen mit behinderungen und politik Veranstaltung

25 Jahre Ottawa-Abkommen: Der Kampf gegen Antipersonenminen geht weiter

Vor 25 Jahren wurde mit der Verabschiedung des Abkommens über das Verbot von Antipersonenminen – dem sogenannten Ottawa-Abkommen – ein einzigartiger diplomatischer Meilenstein gegen die sogenannte «Waffe der Feiglinge» gesetzt. Das Abkommen führte zu einem Rückgang der Opferzahlen und zur Zerstörung von Millionen von Minen und lässt auf ein Ende ihres Einsatzes hoffen. Seit 2014 ist jedoch der Einsatz von Minen in Konflikten und entsprechend auch die Zahl der Opfer wieder angestiegen. Mit dem zunehmenden Einsatz von improvisierten Sprengkörpern und einer weit verbreiteten Kontamination in Kriegsgebieten gilt es neue Herausforderungen zu bewältigen. Der 25. Jahrestag des Ottawa-Abkommens ist eine gute Gelegenheit, die Staaten aufzufordern, ihre Bemühungen zu verstärken und dem Einsatz von Antipersonenminen endgültig ein Ende zu setzen.