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Ukraine-Hilfe: Handicap International Schweiz leistet lebenswichtige Unterstützung

In der Ukraine kämpfen Menschen mit Behinderungen oder Kriegsverletzungen täglich ums Überleben. Sie können helfen.

Ukraine nach drei Jahren Krieg: Millionen Menschen benötigen dringend Hilfe

Über drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar 2022 ist die Situation in der Ukraine nach wie vor dramatisch und die Dringlichkeit der Hilfe unverändert hoch. Die Städte des Landes sind nach wie vor verheerenden Bombenangriffen ausgesetzt, unter denen hauptsächlich die Zivilbevölkerung im Osten und Süden des Landes leidet. Besonders betroffen sind schwer zugängliche Gebiete, in denen die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern stark eingeschränkt ist.
Der andauernde Krieg in der Ukraine hat massive Auswirkungen auf den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen und hat zur Zerstörung lebenswichtiger Infrastrukturen, wie der Energie- und Wasserversorgung, geführt. Millionen von Ukrainer:innen mussten ihre Heimat verlassen und sind zu Binnenvertriebenen geworden oder haben als Geflüchtete in Nachbarländern Schutz gesucht. Heute sind mehr als 40 Prozent der Zivilbevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Die schutzbedürftigsten Bevölkerungsgruppen, darunter Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen und Kranke, haben grosse Probleme beim Zugang zur Grundversorgung, vor allem in Gebieten nahe der Frontlinie oder der russischen Grenze. Vor der Eskalation des Konflikts lebten rund drei Millionen Menschen mit Behinderungen in der Ukraine und rund ein Viertel der Bevölkerung war über 60 Jahre alt. Diese verwundbaren Gruppen sehen sich heute besonderen Herausforderungen gegenüber.

Zudem ist das ukrainische Territorium massiv mit explosiven Kampfmittelrückständen kontaminiert. Das erschwert die sichere Rückkehr der Bevölkerung in ihre Heimatgebiete und stellt eine langfristige Gefahr für die Bevölkerung dar.

 
 

Um diese schwere Krise zu bewältigen, brauchen wir Ihre Hilfe.
Unterstützen Sie unser Engagement für die ukrainische Zivilbevölkerung.

 

Handicap International in der Ukraine: unser Engagement für die Schutzbedürftigsten

Handicap International (HI) ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die sich seit über 40 Jahren in Situationen von Armut, Konflikten und Katastrophen engagiert. In der Ukraine ist Handicap International seit Februar 2022 aktiv und konzentriert sich dabei auf die Unterstützung der Menschen, die am stärksten gefährdet sind. Als Co-Friedensnobelpreisträgerin und mit dem IDEAS-Label zertifizierte Organisation leistet Handicap International entscheidende humanitäre Hilfe für Kriegsverletzte, Menschen mit Behinderungen sowie für ältere Menschen und Kranke.

Unsere Mission umfasst körperliche Rehabilitation, psychosoziale Betreuung, die Verteilung von Hilfsgütern, Aufklärung über Explosivwaffen, finanzielle Unterstützung sowie den Zugang zu spezialisierten Dienstleistungen. Mit mehr als 375 engagierten Fachkräften vor Ort stellt Handicap International sicher, dass die Schutzbedürftigsten die dringend benötigte Hilfe erhalten. Diese spezialisierte Unterstützung ist von entscheidender Bedeutung

Konkrete Hilfe, die Leben rettet: unsere Massnahmen vor Ort

(Stand Januar 2025)

UNTERSTÜTZUNG VON MEDIZINISCHEM PERSONAL

Die psychische Gesundheit ist ein wichtiger Teil unseres Engagements im Konflikt. Wir haben über 1924 Gesundheitsfachkräfte in verschiedenen Einrichtungen in psychosozialer Rehabilitation und Erster Hilfe geschult.

Ein Beispiel ist das Rehabilitationszentrum in Winnyzja. Dort sind viele Pflegekräfte persönlich von den Folgen des Krieges betroffen und müssen gleichzeitig die Kraft aufbringen, die Patient:innen professionell zu pflegen. Durch die Zusammenarbeit mit dem lokalen medizinischen Personal können wir traumatisierte Menschen besser versorgen und die psychologischen Folgen des Krieges langfristig behandeln.

«Seit der Krieg begonnen hat, sind viele Patient:innen traumatisiert und verstört. Sie brauchen die Hilfe von Psycholog:innen . Mit Handicap International haben wir Konferenzen über psychische Erschöpfung und Rehabilitation besucht. Dadurch konnten wir die Versorgung von Menschen mit Behinderungen verbessern.» – Liudmyla Vladymyrovna, leitende Pflegefachfrau der Abteilung für Rehabilitationstherapie im Rehabilitationszentrum von Winnyzja

Eine HI-Psychologin und ein HI-Mitarbeiter für psychosoziale Unterstützung leiten eine Sitzung zu psychischer Gesundheit und psychosozialer Unterstützung im Gemeindezentrum in der Ukraine. Eine HI-Psychologin und ein HI-Mitarbeiter für psychosoziale Unterstützung leiten eine Sitzung zu psychischer Gesundheit und psychosozialer Unterstützung im Gemeindezentrum in der Ukraine. Eine HI-Psychologin und ein HI-Mitarbeiter für psychosoziale Unterstützung leiten eine Sitzung zu psychischer Gesundheit und psychosozialer Unterstützung im Gemeindezentrum in der Ukraine. Eine HI-Psychologin und ein HI-Mitarbeiter für psychosoziale Unterstützung leiten eine Sitzung zu psychischer Gesundheit und psychosozialer Unterstützung im Gemeindezentrum in der Ukraine.

© T. Nicholson / HI

VERSORGUNG MIT PROTHESEN UND ORTHESEN

Insgesamt haben wir 5219 medizinische Hilfsmittel, darunter Ellbogenkrücken, Armschlingen, Rollstühle, Gehstöcke und Nachtstühle, an 1103 Menschen abgegeben. Diese lebensrettende Unterstützung ist für Menschen, die durch Explosivwaffen Verletzungen erlitten haben und ihr Leben neu aufbauen müssen, von essenzieller Bedeutung.

Überdies haben wir Schulungen für ukrainische Spitäler durchgeführt, um die Versorgung verletzter Patient:innen zu verbessern. In theoretischen und praktischen Einheiten wurde das Gesundheitspersonal darin geschult, Menschen nach Amputationen fachgerecht mit Prothesen zu versorgen.

Unser Ansatz ist dabei sehr innovativ: Zusätzlich zu diesen Schulungen bilden wir Spezialist:innen in einer für die Ukraine neuen Technologie aus, nämlich der Versorgung mit temporären Prothesen.

«Diese Prothesen können bereits sechs Wochen nach der Amputation eines Patienten oder einer Patientin verwendet werden, also viel schneller als herkömmliche Prothesen. Die Idee dahinter ist, den Menschen zu ermöglichen, ihre Unabhängigkeit schneller wiederzuerlangen. Sobald sie dazu bereit sind, erhalten sie eine dauerhafte Prothese.» – Pauline Falipou, Managerin und Spezialistin für Notfallrehabilitation

Ein Mann hält eine Beinprothese in den Händen. Ein Mann hält eine Beinprothese in den Händen. Ein Mann hält eine Beinprothese in den Händen. Ein Mann hält eine Beinprothese in den Händen.

© O.Marikutsa / HI

LOGISTISCHE DIENSTLEISTUNGEN

Mit durchdachten Logistiklösungen sorgen wir dafür, dass humanitäre Hilfe die betroffenen Menschen schneller, sicherer und wirksamer erreicht. So können wir in den Konfliktgebieten möglichst vielen Menschen bestmöglich helfen.

Mit unserer Logistikplattform Atlas Logistique bündeln wir Lager- und Transportdienstleistungen und beschleunigen so die Lieferung humanitärer Hilfsgüter. Dazu gehören auch temperaturgeführte Lager für sensible medizinische Güter sowie spezielle Transportlösungen für schwer zugängliche Gebiete.

Aktuell unterstützen wir 70 partnerorganisationen – darunter 28 lokale Hilfswerke – bei der Verteilung humanitärer Hilfe. In unseren Lagern befinden sich derzeit 51’190 Kubikmeter humanitäre Hilfsgüter. Insgesamt haben wir 3529 Transporte organisiert, davon 1569 in schwer zugängliche Gebiete. Zudem haben wir 229 Personen im Bereich Logistik weitergebildet, um die Kapazitäten vor Ort zu stärken.

«Die Transporte sind sehr wichtig, da es für ukrainische Familien schwierig ist, sich zu versorgen. Die Waren sind teurer, vor allem die aus dem Ausland, und es ist kompliziert, in die Gebiete zu gelangen, die häufig bombardiert werden.» – Viktor Kondratenko, Leiter der Lagerhäuser von Atlas Logistique

Verteilung von Hygienesets durch ein HI-Mitglied, neben ihm ein Empfänger im Rollstuhl Verteilung von Hygienesets durch ein HI-Mitglied, neben ihm ein Empfänger im Rollstuhl Verteilung von Hygienesets durch ein HI-Mitglied, neben ihm ein Empfänger im Rollstuhl Verteilung von Hygienesets durch ein HI-Mitglied, neben ihm ein Empfänger im Rollstuhl

© M.Monier / HI

AUFKLÄRUNG ÜBER DIE RISIKEN VON EXPLOSIVEN KAMPFMITTELN

Wir bieten Aufklärungsveranstaltungen über die Risiken explosiver Kampfmittelrückständen sowie Veranstaltungen zur Vorbereitung auf und zum Schutz vor Konflikten an. Bislang haben wir mehr als 7961 Veranstaltungen durchgeführt und damit 175’091 Menschen erreicht.

Ziel dieser Veranstaltungen ist es, die Vulnerabilität der ukrainischen Bevölkerung zu verringern und ihre Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Wir zeigen den Teilnehmenden, worauf sie bei Anzeichen von Gefahr achten sollten, wie sie sich sicher verhalten, wie sie sich auf einen aktiven Konflikt vorbereiten und wie sie sich selbst sowie gefährdete Personen in ihrer Umgebung schützen können.

Die Gefahr durch getarnte Munition ist besonders hoch. Victoria Vdovichuk, unsere Beauftragte für die Risikoaufklärung über Explosivwaffen, erklärt:

«Manchmal ist die Munition getarnt oder in anderen Gegenständen versteckt. In der Region Donezk haben wir Sprengkörper in Spielzeug, Büchern oder Mobiltelefonen gefunden. Kinder sind gefährdeter als Erwachsene, weil sie gerne alles erforschen und anfassen, was sie sehen. [...] Selbst wenn der Krieg heute enden würde, würde es noch über 100 Jahre dauern, um das Gebiet zu entminen.»

Im März 2022 schlug eine Rakete in diesem Wohngebiet in Kiew ein. Ein Kind wurde getötet und 23 Personen wurden verletzt. © Tom Nicholson / HI

Ukraine: Unvorstellbares Leid durch Bombardierung von Wohngebieten

Seit dem 24. Februar 2022 werden die wichtigsten Städte des Landes intensiv bombardiert. Die Bombardierung bewohnter Gebiete hat tragische Folgen für die ukrainische Zivilbevölkerung, die vorhersehbar waren. Wir fordern die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen sowie den Schutz der Bevölkerung und der zivilen Infrastruktur.​​​​​​​

«Manche sprechen von ‹präzisen Militärschlägen›, aber wir wissen, dass die zerstörerische Kraft und die Ungenauigkeit von Explosivwaffen unweigerlich zu zivilen Opfern führen. Ein Angriff auf ein militärisches Ziel wie einen Flughafen kann ein Wohngebiet in 300 Metern Entfernung zerstören», erklärt unser Geschäftsführer Daniel Suda-Lang.


Schweizer Hilfe für die Ukraine: Warum Ihre Spende entscheidend ist

Seit Kriegsbeginn hat der Bundesrat umfassende Hilfsmassnahmen beschlossen. Insgesamt hat er die humanitäre Hilfe, Wiederaufbauprojekte und Minenräumung bisher mit rund 5,16 Milliarden Schweizer Franken unterstützt. Zudem gewährt der Bund geflüchteten Ukrainer*innen den Schutzstatus S, wodurch sie ohne ordentliches Asylverfahren vorübergehenden Schutz in der Schweiz erhalten. Informationen zu diesem Status auf Deutsch sind auf der Website des Staatssekretariats für Migration SEM verfügbar.

Organisationen wie Handicap International ergänzen diese staatliche Hilfe. Der Fokus von Handicap International liegt auf Menschen mit Verletzungen und Behinderungen, die in Krisensituationen häufig am stärksten vernachlässigt werden. Die physischen und psychologischen Folgen des Ukraine-Kriegs machen eine kontinuierliche Unterstützung in den Bereichen Rehabilitation, Prothesenversorgung, psychosoziale Unterstützung und Minenräumung erforderlich.

Ihre Spende ermöglicht diese lebenswichtigen Projekte und ist steuerlich abzugsfähig. Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, die Würde, Autonomie und Hoffnung für die Schutzbedürftigsten, die vom Ukraine-Konflikt betroffen sind, wiederherzustellen. Insbesondere für Menschen mit Behinderungen sowie für ältere Menschen, Frauen und Kinder, deren Leben durch den Krieg zerstört wurde, ist diese Unterstützung überlebenswichtig.

 

Jetzt spenden: Ihr Beitrag macht den Unterschied

Der Krieg in der Ukraine dauert an, und die Not wird täglich grösser. Wir können helfen – aber nur mit Ihrer Unterstützung.

Spenden Sie jetzt und retten Sie Leben! Selbst ein kleiner Beitrag kann das Leben der vom Konflikt betroffenen Menschen erheblich verbessern. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass die Menschen in der Ukraine wieder Hoffnung schöpfen und ihr Leben neu aufbauen können.

 
 

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