Die helfende Hand von Handicap International im Chaos des Krieges in der Ukraine

Kateryna, Sozialarbeiterin bei HI, mit Mykola und Lidiia – Überlebende eines Bombenangriffs und nun Vertriebene in einem Aufnahmezentrum in Mykolajiw | © S. Roche / HI 2025
Kateryna ist seit Februar 2024 im Stützpunkt von Handicap International in Mykolajiw tätig und widmet ihre Zeit und Energie der Unterstützung der Schwächsten – insbesondere Menschen mit Behinderungen und Kriegsüberlebenden in der Ukraine. Ihre Mission ist klar: Sie begleitet Menschen, deren Leben wie das von Mykola und Lidiia Kobiko durch den Krieg aus der Bahn geworfen wurde. Mit ihrer Arbeit stellt Kateryna sicher, dass alle Betroffenen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen erhalten – von medizinischer Versorgung über psychologische Betreuung bis hin zu materieller Hilfe.
Im Mai 2024 lernte Kateryna das Ehepaar Kobiko kennen, nachdem ihre Kollegen auf sie aufmerksam geworden waren. Mykola, der im Dezember 2023 Opfer einer Explosion wurde, verlor seinen Arm und erlitt schwere Verletzungen. Lidiia trägt die körperlichen und seelischen Narben des Krieges mit sich und leidet unter teilweisem Hörverlust. Kateryna führte eine Bedarfsanalyse durch, eine Treffen von grosser Wirkung, wie die junge Frau erzählt:
«Als wir das Aufnahmeformular ausfüllten, war Mykola so überwältigt von seinen Gefühlen, dass er viel weinte. Sie mussten sich Zeit nehmen, ihn beruhigen und Pausen machen. Aber gleichzeitig bestand er darauf, weiterzumachen, denn er brauchte alles, jede Hilfe, die er bekommen konnte. »
Aufmerksames Zuhören und Einfühlungsvermögen waren entscheidend, um Vertrauen zwischen dem Ehepaar und der Sozialarbeiterin aufzubauen. Katerynas Rolle besteht darin, «einen Raum des Vertrauens zu schaffen», damit die Betroffenen ihre gesamten Bedürfnisse ohne Scham oder Tabus äussern können.
«Psychologische Unterstützung ist ebenso wichtig wie materielle Hilfe. Für viele sind es die kleinen Dinge, die zählen: die Möglichkeit, über ein Mobiltelefon mit Angehörigen zu sprechen oder sich mit einem Rollstuhl leichter fortbewegen zu können. Diese Hilfen sind entscheidend für ihren Neuanfang», erklärt Kateryna.
Dank der Unterstützung von Handicap International erhielten Mykola und Lidiia Zugang zu lebenswichtigen Hilfsmitteln: ein Mobiltelefon, Hörgeräte, Hygieneartikel und viele andere für den Alltag notwendige Gegenstände.
«Mykola erhielt auch einen Rollstuhl», fügt Kateryna hinzu:
«Dies ermöglicht es ihm nicht nur, eine gewisse Unabhängigkeit wiederzuerlangen, sondern auch aus der Isolation herauszukommen, wieder mobil zu sein und ein wenig Normalität in seinen Alltag zu bringen.»
Für Kateryna ist jede Begegnung mit den Betroffenen eine Gelegenheit, einen spürbaren Unterschied in ihrem Leben zu bewirken.
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Nadia Ben Said
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