Jahresbericht und Jahresrechnung

 

Im Jahr 2023 hat die Zahl der zivilen Todesopfer durch Explosivwaffen laut Action on Armed Violence um 122 % zugenommen, während die Zahl der Zwischenfälle mit Explosivwaffen um 69 % gestiegen ist. 

Das Engagement zur Reduzierung bewaffneter Gewalt ist angesichts der Komplexität der Situationen schwierig: beschränkter humanitärer Zugang, Einsatz verbotener Waffen, militärische Strategien gegen die Zivilbevölkerung, Zusammenbruch von Staaten. Trotz dieser erschütternden Bilanz setzen unsere Teams ihre Arbeit fort. In vielen Krisenländern wie der Ukraine, Palästina und Syrien führen sie Minenräumungen durch, klären über die Gefahren von explosiven Kriegsmunitionsrückständen auf und unterstützen die Opfer, wie der vorliegende Jahresbericht zeigt. 

In der Schweiz stellen wir die Sensibilisierung in den Mittelpunkt unserer Arbeit, denn es ist entscheidend, dass die Bevölkerung und die Regierung die Herausforderungen der Reduktion von bewaffneter Gewalt verstehen und gemeinsam mit uns handeln. 

Hier können Sie eine kleine Auswahl unserer Arbeit im Jahr 2023 entdecken. 

Download des vollständigen Jahresberichts 2023

Vier von HI-Schweiz finanzierte Projekte im Fokus  

Kolumbien  

Friedensbildung für von bewaffneten Konflikten betroffene Gemeinschaften 

  • 350 Menschen, die von der Kontamination durch Antipersonenminen betroffen sind, nehmen an wirtschaftlichen Aktivitäten teil.  
  • 370 Menschen werden in Rehabilitationsprozessen unterstützt. 
  • 550 Mitglieder von Minenopfer- und Behindertenverbänden stärken ihre Advocacy-Kapazitäten. 

Ägypten  

Frühkindliche Entwicklung und Empowerment von Migrantinnen im Grossraum Kairo 

  • 720 Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und/oder Behinderungen erhalten Frühförderung. 
  • 1200 gefährdete Frauen und 100 Betreuungspersonen erhalten Angebote zur frühkindlichen Entwicklung. 
  • 120 Frauen wurden von den kommunalen Zentren zur Förderung des Unternehmertums unterstützt. 

Ruanda

Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Opfern geschlechts-, alters- und behinderungsspezifischer Gewalt 

  • 2666 Opfer und Täter von geschlechts-, alters- und behinderungsspezifischer Gewalt wurden begleitet. 
  • 150 Gemeindemediator:innen wurden ausgebildet, um Opfern zu helfen und sie an Schutzeinrichtungen zu verweisen. 
  • 165 sozioökonomische Selbsthilfegruppen wurden zu therapeutischen Zwecken gegründet. 

Jemen 

 

Sektorübergreifende Unterstützung für die Schutzbedürftigsten  

  • 464 Menschen mit Behinderungen und Verletzte wurden mit neuen Prothesen und Orthesen versorgt. 
  • 10’008 Gemeindemitglieder nahmen an Aufklärungsveranstaltungen über die Gefahren von Sprengkörpern teil.  
  • 15’207 Menschen wurden für Nichtdiskriminierung, Inklusion und die Rechte von Menschen mit Behinderungen sensibilisiert. 
 
 

Neuigkeiten aus der Schweiz 

 

All of us! Kunst gegen Waffen

Vom 4. bis 15. September 2023 schloss sich Saype in Genf dem Kampf von HI gegen die weltweite Bombardierung der Zivilbevölkerung an. 

Die Bilanz für das Jahr 2023 war erschreckend: Seit 2022 stieg die Zahl der durch Explosivwaffen getöteten Zivilpersonen laut Action on Armed Violence um 122 %. 

Um die Schweizer Bevölkerung zu sensibilisieren, lud HI den französisch-schweizerischen Künstler Saype ein, auf einer Grasfläche ein riesiges Fresko im Dialog mit Broken Chair zu gestalten.

 
 

Innovation: Drohnen für die humanitäre Minenräumung

HI, eine wichtige Akteurin in der humanitären Minenräumung, versammelte im Juni in Genf verschiedene Expert:innen anlässlich eines privaten Abends über Innovationen in der humanitären Minenräumung, wobei der Einsatz von Drohnen im Mittelpunkt stand. Die Expert:innen erläuterten, wie diese Geräte die Einsätze revolutionieren, indem sie einen neuen und wirksamen Ansatz gegen explosive Bedrohungen bieten.

 
 

Verstärkte Sensibilisierung der Schweiz für Menschen mit Behinderungen in der internationalen Hilfe

Die Wanderausstellung «My Lens My Reality» beleuchtet die Erfahrungen von zehn Frauen mit Behinderungen in Nepal hinsichtlich sozialer, wirtschaftlicher und politischer Inklusion. 
Sie unterstreicht die Notwendigkeit von Massnahmen in mehreren Bereichen, darunter die Bekämpfung der Stigmatisierung, die Stärkung des Selbstbewusstseins, die Zugänglichkeit von Infrastrukturen und Informationen sowie der Zugang zum Arbeitsmarkt für Frauen mit Behinderungen.

 

Finanzielle Mittel und Aufwendungen

 

CHF 3'118'493

Zweckgebundene institutionelle Mittel

CHF 6’041‘166

Spendensammlungen

CHF 222’515

Weitere finanzielle Mittel

Von € 100 hat das HI-Netzwerk* € 85 für soziale Zwecke eingesetzt.  

9% Aufwand für Fundraising; 6% Betriebsaufwand; 85% Soziale Zwecke 9% Aufwand für Fundraising; 6% Betriebsaufwand; 85% Soziale Zwecke 9% Aufwand für Fundraising; 6% Betriebsaufwand; 85% Soziale Zwecke 9% Aufwand für Fundraising; 6% Betriebsaufwand; 85% Soziale Zwecke

* Das HI-Netzwerk besteht aus der Föderation, den acht nationalen Verbänden (Belgien, Deutschland, Frankreich, Kanada, Luxemburg, Schweiz, Vereinigtes Königreich und USA), einem Büro in Österreich und dem HI-Institut für humanitäre Hilfe.

 

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© E. Blanchard / HI ; HI ; Till Mayer / HI ;  D. Aboki / HI ; T. Mayer / HI ; Saype ; Gwenn Dubourthoumieu / HI ; CBM.