Trotz Kürzungen: Wir arbeiten weiter!

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International

Angesichts von Kriegen, Gewalt, Vertreibung und Naturkatastrophen benötigen immer mehr Menschen humanitäre Hilfe. Gleichzeitig werden öffentliche Gelder drastisch gekürzt. Es geht um viele Millionen Dollar, die bisher wirksam und sinnvoll in Hilfsprojekten weltweit eingesetzt wurden. Handicap International arbeitet unermüdlich weiter, um den schutzbedürftigsten Bevölkerungsgruppen zu helfen.

Die Frauen stehen hintereinander in einer Reihe, die sich weit hinter ihnen fortsetzt. Jede hält ein Becken oder einen leeren Behälter.

Adré, Tschad. Sudanesische Flüchtlinge, hauptsächlich Frauen und Kinder, die vor kurzem vor dem Konflikt in Darfur geflohen sind, warten in einem inoffiziellen Flüchtlingslager in Adré, Tschad, auf Lebensmittelhilfe von einer NGO. Da es nicht genügend Lebensmittel gibt, kehren viele mit leeren Händen nach Hause zurück. | © T. Nicholson / HI

Menschenleben stehen auf dem Spiel. Die drastischen Haushaltskürzungen in den USA, aber auch in Schweden, Frankreich, Belgien, Deutschland, den Niederlanden oder der EU drohen bedeutende Fortschritte zunichtezumachen, die über Jahrzehnte erzielt wurden – insbesondere für Menschen mit Behinderungen, die 16% der Weltbevölkerung ausmachen. In vielen Ländern bleibt der Zugang zu Prothesen, Rollstühlen, Rehabilitation und Gesundheitsdiensten eingeschränkt.

Plötzlich vor verschlossenen Türen

Täglich erleben unsere Teams die Not und Verzweiflung vieler Hilfsbedürftiger, die nicht verstehen, warum sie plötzlich vor verschlossenen Türen stehen. Menschen mit Behinderung, Kinder, alleinerziehende Mütter und kranke Menschen in Flüchtlingslagern warten vergeblich – weil viele
Helfer nach Hause geschickt werden mussten. 

Wie Kobir Ahmed, der in Bangladesch im Flüchtlingslager Cox’s Bazar lebt und im Rollstuhl sitzt:

„Ich bin seit Wochen in meiner Hütte gefangen. Mein kaputter Rollstuhl sollte repariert werden, aber die Werkstatt musste plötzlich schliessen. Was soll ohne die Hilfe von Handicap International aus mir werden?“    

Arbeit in einigen Reha-Zentren unterbrochen

Auch Dua, die aus Myanmar nach Thailand geflüchtet ist, ist verzweifelt:

„Sehen Sie sich meinen Körper an, der mit Wunden und Narben übersät ist... Ich musste fliehen, um den Kämpfen in meinem Land zu entkommen, ich musste mich verstecken, um den Schüssen zu entgehen. Ich schäme mich, auf Ihre Hilfe angewiesen zu sein, aber ich habe keine andere Wahl. Wir sind Flüchtlinge, wir dürfen das Lager nicht verlassen. Ich würde so gerne draussen arbeiten gehen und meinen Lebensunterhalt selbst verdienen, aber ich kann nicht. Ihre Hilfe ist für unser Überleben unerlässlich. Lassen Sie uns nicht im Stich. Gott segne Sie.“ 

Das Einfrieren bzw. die Kürzungen der US-Finanzierung wirken sich auf mehrere Dutzend Projekte von Handicap International aus und betreffen mehrere hunderttausend Menschen, denen wir helfen. So wurden u.a. folgende Projekte unterbrochen bzw. eingestellt: Minenräumung in Kolumbien, inklusive Bildung für Kinder mit Behinderung in Ruanda, Reha-Zentren in Bangladesch, Nepal und Vietnam. Auch die Lieferungen von Hilfsgütern in Dörfer nahe der ukrainischen Front, nach Haiti oder Togo sowie die Flüchtlingshilfe in Äthiopien, Jordanien und Thailand liegen auf Eis.  

Der Bedarf an humanitärer Hilfe grösser denn je

Wir hoffen nun, dass andere Geber, Spenderinnen und Spender rasch einspringen, um das Überleben und die Zukunft von Millionen Menschen zu sichern. Humanitäre Aktivitäten und Entwicklungszusammenarbeit fördern den Frieden in Konfliktgebieten und reduzieren Armut und Perspektivlosigkeit. Im Jahr 2024 benötigten nach UN-Angaben 300 Millionen Menschen humanitäre Hilfe. Bewaffnete Konflikte finden vermehrt in bewohnten Gebieten statt, was zu mehr Opfern, mehr Verletzungen und erhöhten Gesundheitsrisiken führt (Gaza, Ukraine, Sudan, DR Kongo usw.). Ende Juni 2024 gab es laut UNHCR weltweit mehr als 122 Millionen Menschen, die aufgrund von Verfolgung, Konflikten, Gewalt oder Menschenrechtsverletzungen gewaltsam vertrieben wurden. Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist grösser denn je.

20 März 2025
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