Alles über
BROKEN CHAIR
À PROPOS
Broken Chair: Mahnmal für die Opfer von Explosivwaffen
Der Broken Chair steht bildhaft für den verzweifelten und würdevollen Aufschrei der weltweiten Zivilbevölkerung, die durch bewaffnete Gewalt getötet oder verstümmelt wird. Er steht für die Verpflichtung der Staaten, Zivilisten zu schützen und den Opfern zu helfen.
Durch das Denkmal auf der Place des Nations kann jede Person über die eigene Verantwortung reflektieren, wie solch inakzeptable Gewalt vermieden und man selbst aktiv werden kann.
Erbaut : 1997
Grösse und Gewicht : 12 Meter hoch und 5,5 Tonnen schwer
Material : Douglasien-Holz
Eigentümer : Handicap International
Projekt : Paul Vermeulen, Mitbegründer und erster Direktor von Handicap International Schweiz
Künstler : Daniel Berset
Zimmermann : Louis Genève
Ingenieur : Thomas Büchi
Historischer Abriss
18. August – Broken Chair auf der Place des Nations errichtet
Der gigantische Stuhl mit einem verstümmelten Bein, das durch eine Explosion abgerissen wurde, entstand als Appell von Handicap International an...
Der gigantische Stuhl mit einem verstümmelten Bein, das durch eine Explosion abgerissen wurde, entstand als Appell von Handicap International an Diplomaten und die öffentliche Meinung: Die humanitäre Krise durch Antipersonenminen musste dringend beendet werden.
« Unsere Idee war es, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit anhand dieser machtvollen und hochwertigen Botschaft zu erreichen, die von den Genfer Behörden nicht ignoriert werden konnte. Wenn man über ein so hartes Thema reden wollte, musste dies mithilfe eines Symbols geschehen. » - Paul Vermeulen, Mitbegründer von Handicap International Schweiz.
Ursprünglich war Broken Chair nur für ein paar Monate geplant und hätte im Dezember 1997 nach der Unterzeichnung des Ottawa-Vertrags wieder abgebaut werden sollen. Dieser Vertrag verbietet den Handel, die Produktion, die Lagerung und den Einsatz von Antipersonenminen.
Ungewisse Zukunft
Die Renovierung der Place des Nations droht, Broken Chair verschwinden zu lassen. « Obwohl die Architekten überzeugt waren, dass das Werk...
Die Renovierung der Place des Nations droht, Broken Chair verschwinden zu lassen. « Obwohl die Architekten überzeugt waren, dass das Werk perfekt in das Konzept ihres Sanierungsprojekts passen würde, drängten bestimmte internationale Kreise darauf, das Denkmal zu entfernen. » - Paul Vermeulen
Auf Initiative von Handicap International formiert sich eine Bewegung, die sich für die Rückkehr des Kunstwerks auf die Place des Nations einsetzt. Das Kunstwerk hat schnell weltweiten Ruhm erlangt.
26. Februar – Rückkehr des Broken Chair
Nach der Debatte über seine Zukunft kehrt das Werk an seinen ursprünglichen Ort zurück – es hat die Herzen der Menschen erobert.
Nach der Debatte über seine Zukunft kehrt das Werk an seinen ursprünglichen Ort zurück – es hat die Herzen der Menschen erobert.
« Symbole wird man nicht so leicht los. Die Rückkehr hatte in den internationalen Organisationen eine lebhafte Debatte ausgelöst. Doch die breite Unterstützung machte Daniel Bersets Werk zu einer Ikone des Engagements gegen Landminen und Streubomben sowie zu einem Ort, an dem alle Ungerechtigkeiten zum Ausdruck kommen. » - die Genfer Tageszeitung Le Temps.
Broken Chair für die Opfer von Streubomben
Handicap International beschloss, die Symbolkraft des Kunstwerks auszuweiten und damit den Prozess hin zu einem Verbot von Streubomben zu...
Handicap International beschloss, die Symbolkraft des Kunstwerks auszuweiten und damit den Prozess hin zu einem Verbot von Streubomben zu unterstützen. Diese werden im Dezember 2008 mit der Oslo-Konvention verboten.
Ein neuer Kampf für Broken Chair : Explosivwaffen
Handicap International entscheidet über einen neuen Weg für den Broken Chair. Im Rahmen des Engagements «NEIN zu Bomben auf Zivilisten»...
Handicap International entscheidet über einen neuen Weg für den Broken Chair. Im Rahmen des Engagements «NEIN zu Bomben auf Zivilisten» symbolisiert das Denkmal von nun an den verzweifelten Aufschrei der Zivilbevölkerung, die durch bewaffnete Gewalt massakriert wird, insbesondere durch den Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten.
14. November - Symbolische Einweihung des Monuments für den Unbekannten Zivilisten
Handicap International erlebt die Zerstörungen durch Explosivwaffen hautnah und steht seit der Gründung gegen Waffen, die Zivilisten töten. Mit der...
Handicap International erlebt die Zerstörungen durch Explosivwaffen hautnah und steht seit der Gründung gegen Waffen, die Zivilisten töten. Mit der symbolischen Einweihung des Denkmals für den Unbekannten Zivilisten ehrt HI die Millionen von Männern, Frauen und Kindern, die zu Unrecht im Schatten des Krieges gestorben sind.
31. Januar – Broken Chair wieder von bedauerlicher Aktualität
Nach der Ankündigung der US-Regierung, erneut Landminen einzusetzen und zu lagern, veranstaltet Handicap International...
Nach der Ankündigung der US-Regierung, erneut Landminen einzusetzen und zu lagern, veranstaltet Handicap International eine bewusstseinsbildende Aktion unter dem Broken Chair. Dabei werden die Unterzeichnerstaaten des Ottawa-Vertrags aufgerufen, all ihren Einfluss auf die USA geltend zu machen, damit diese ihre folgenschwere Entscheidung rückgängig mache.
6. April - Fortschritte bei den Verhandlungen gegen Bombenangriffe in Wohngebieten
Handicap International hat in Genf einen Panzer aus Luftballons aufgestellt...
Handicap International hat in Genf einen Panzer aus Luftballons aufgestellt, um auf die letzte Verhandlungsrunde gegen den Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten aufmerksam zu machen, die vom 6. bis 8. April im Palais des Nations stattgefunden hat.
Die Diskussionen während der dreitägigen Verhandlungen verliefen ziemlich positiv. Die Staaten haben die Notwendigkeit anerkannt, dringend etwas gegen das Leid, das der Zivilbevölkerung durch diese Praxis zugefügt wird, zu unternehmen.
September - 25-jähriges Jubiläum von Broken Chair
Um das Bewusstsein für barbarische Praktiken wie die Bombardierung von Zivilpersonen zu schärfen und den Kampf für ihren Schutz weiter zu unterstützen...
Um das Bewusstsein für barbarische Praktiken wie die Bombardierung von Zivilpersonen zu schärfen und den Kampf für ihren Schutz weiter zu unterstützen, organisierte Handicap International die Kampagne «Broken Days», die in die Geschichte von Broken Chair einging. Anlässlich des 25. Jubiläums fand im September 2022 in Genf eine Ausstellung statt, welche die Geschichte der Kämpfe von Broken Chair dokumentierte. Die Fahnen auf der Mont-Blanc-Brücke und der Jet d’eau leuchteten in den Farben von Handicap International.
4. bis 15. September – All of us! Kunst gegen Waffen
Der französisch-schweizerische Künstler Saype hat sich mit Handicap International...
Der französisch-schweizerische Künstler Saype hat sich mit Handicap International zusammengetan, um auf den weltweiten Kampf gegen die Bombardierung von Zivilist:innen aufmerksam zu machen. Zu diesem Anlass schuf Saype ein riesiges Fresko aus umweltfreundlicher Farbe mit dem Titel «All of us!». Das 1000 Quadratmeter grosse Kunstwerk befand sich auf der Place des Nations in Genf, der eigens für diesen Anlass mit Rasen bepflanzt worden war. Das Werk stellte eine Hand dar, die das fehlende Stück der Skulptur des zerbrochenen Stuhls mithilfe eines vierten Beins zu reparieren schien.
21. November – Organisationen in Genf fordern einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen und in Israel.
Die humanitäre Krise und die massiven Verluste an Menschenleben im Gazastreifen und in Israel haben die internationale Gemeinschaft tief erschüttert.
Die humanitäre Krise und die massiven Verluste an Menschenleben im Gazastreifen und in Israel haben die internationale Gemeinschaft tief erschüttert. Wir haben uns am Fusse des Broken Chair mit CARE, Intersos, Médecins Du Monde Schweiz, Médecins Sans Frontières und Terre des hommes Lausanne zusammengeschlossen, um die Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand zu unterstützen und eine Verschlimmerung der humanitären Katastrophe zu verhindern.
Restaurierung von Broken Chair
Die Restaurierung von Broken Chair wurde zuletzt 2016 durchgeführt und ist nun erneut notwendig. Durch sein organisches Material lebt und verändert er sich wie ein Mensch, der durch Waffen verwundbar ist.
Die Restaurierung von Broken Chair wurde zuletzt 2016 durchgeführt und ist nun erneut notwendig. Durch sein organisches Material lebt und verändert er sich wie ein Mensch, der durch Waffen verwundbar ist. Diese Arbeiten werden im Juli 2024 von spezialisierten Unternehmen durchgeführt. Dazu gehören auch die Unternehmen von Louis Genève und Thomas Büchi, die beide vor 27 Jahren an der Schaffung von Broken Chair beteiligt waren. Der Künstler Daniel Berset wird ebenfalls anwesend sein.
Die Finanzierung der Restaurierung wird vollständig von Unternehmen und Stiftungen getragen, denen die Erhaltung dieses Mahnmals des internationalen Genf am Herzen liegt, das als Sprachrohr der Opfer von Explosivwaffen in aller Welt gilt.
Besichtigung
Adresse
Broken Chair
place des Nations
1202 Genève
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln : Haltestelle Nations
Copyright :
© Handicap International
© Carole Parodi
© Genève Tourisme
© Saype
© Thomas Million
© Basile Barbey