Der Broken Chair – das Symbol von Handicap International – erhält ein neues Gesicht

Minen und andere Waffen
Schweiz

Der Broken Chair ist ein Denkmal mit grossem Bekanntheitsgrad. Aber was stellt er dar? Handicap International nimmt die Restaurierung zum Anlass, an seine Symbolkraft zu erinnern: den Kampf gegen den Einsatz von Explosivwaffen gegen die Zivilbevölkerung. Den ganzen Juli über wird am Broken Chair gearbeitet.

© L.Fernandez

1997, vor 27 Jahren, stellte Handicap International Broken Chair auf der Place des Nations auf, um die Bevölkerung und die internationale Gemeinschaft auf ihre Verantwortung und die Wichtigkeit des Schutzes der Zivilbevölkerung vor Antipersonenminen aufmerksam zu machen. Seit 2008 warnt Handicap International damit auch vor den Folgen von Streumunition und seit 2016 vor Bombardierungen in bewohnten Gebieten

Die Skulptur steht bildhaft für den verzweifelten, aber würdevollen Aufschrei der Zivilbevölkerung weltweit, die durch bewaffnete Gewalt getötet oder verstümmelt wird, und für die Verpflichtung der Staaten, sie zu schützen und den Opfern zu helfen. 

«Die Welt wird von Konflikten mit ungeahnter Gewalt beherrscht. 2023 sind laut Action on Armed Violence 90 % der Opfer Zivilist:innenen, wenn Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten eingesetzt werden. Dies bedeutet, im Durchschnitt werden jeden Tag 95 Zivilisten getötet oder verletzt. Broken Chair steht direkt gegenüber den Vereinten Nationen und erinnert die Staaten unermüdlich an ihre Verpflichtungen, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren, Zivilist:innen vor dem Einsatz dieser barbarischen Waffen zu schützen und sie zu unterstützen», erklärt Marie Bro, Verantwortliche Medien und Kommunikation bei Handicap International Schweiz.

Broken Chair ist Eigentum von Handicap International und wurde vom Künstler Daniel Berset entworfen.

Restaurierung: notwendig

Das organische Material – Holz – verleiht Broken Chair einen lebendigen Aspekt: Es verändert sich mit der Zeit und erhält eine andere Optik. Dadurch ist er wie ein Mensch und erinnert so an die Verwundbarkeit durch Explosivwaffen. Die letzte Restaurierung fand 2016 statt. Nun ist eine erneute Verjüngungskur nötig.

Schon seit zwei Wochen wurden Gerüste aufgestellt, damit am Montag, den 8. Juli, die Arbeiten beginnen können.

  • Woche vom 8. Juli: Entfernen der Beschläge, mikroskopisches Abschleifen und Auffüllen
  • Woche vom 15. Juli bis 24. Juli: Malerarbeiten
  • 25. Juli bis 5. August: Wiederanbringen der Beschläge, Abbau der Gerüste

Handicap International kann dabei insbesondere auf Louis Genève und Charpente Concept zählen, die 1997 beide schon bei der Erschaffung von Broken Chair mitgearbeitet haben. Auch der Künstler Daniel Berset ist beteiligt.

Die Finanzierung der Restaurierung wird vollständig von Unternehmen und Stiftungen getragen, denen die Erhaltung dieses Mahnmals des internationalen Genf am Herzen liegt.

Stop Bombing Civilians

Handicap International nimmt diese Restaurierung zum Anlass, an die Symbolkraft von Broken Chair zu erinnern: den Kampf gegen den Einsatz von Explosivwaffen gegen die Zivilbevölkerung.

Die Baugerüste wurden mit Planen verdeckt, um Broken Chair das Wort zu erteilen: «Seit 1997 leide ich, lehne mich auf und kämpfe. Immer noch stehe ich würdevoll an meinem Platz, die Zeit vergeht, aber mein Kampf geht weiter.»  Rund um seine Beine erklärt eine Ausstellung seine Geschichte und den Kampf. Diese Elemente bleiben bis zum Abschluss der Restaurierung bestehen.

Die Finanzierung 

Die Finanzierung der Restaurierung wird vollständig von Unternehmen und Stiftungen getragen, denen die Erhaltung dieses Mahnmals des internationalen Genf am Herzen liegt, das als Sprachrohr der Opfer von Explosivwaffen in aller Welt gilt. 

Die Restaurierung von Broken Chair ist abgeschlossen! 

Update vom 7.08.24

 

8 Juli 2024
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