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Nothilfe Gaza: humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung
Helfen Sie uns, Verletzte und Menschen mit Behinderungen in Palästina und Gaza.
NEWS
Seit dem 2. März 2025 blockiert Israel jegliche humanitäre Hilfe für den Gazastreifen. Die wenigen Lastwagen, die in den letzten Tagen durchgelassen wurden, ändern nichts an der katastrophalen humanitären Lage: Es gibt keine Nahrung mehr, keine Medikamente, das Trinkwasser geht zur Neige, und Krankenhäuser werden bombardiert… Die Bevölkerung steht am Rande des Zusammenbruchs. Die Rufe nach einem sofortigen Waffenstillstand mehren sich. Die Vereinten Nationen, der Internationale Gerichtshof und mehrere NGOs warnen vor einem ernsthaften Risiko eines Völkermords.
Ein von der UNO unterstützter Bericht warnt vor einer drohenden Hungersnot im gesamten Gazastreifen: 2,1 Millionen Menschen leiden unter akuter Ernährungsunsicherheit, und jede fünfte Person ist vom Hungertod bedroht. Unterernährung führt zu bleibenden Behinderungen und zum Tod. Israel muss unverzüglich humanitäre Hilfe zulassen. Lassen Sie uns unsere Arbeit tun!




Zerstörung und Vertriebenenlager im Gazastreifen (Mai 2025) © K.Nateel / HI
Gaza: ein Kind mit Behinderungen im Krieg sein
Unter den Menschen, die von unseren Teams betreut werden, ist auch die kleine Qamar, die wir Ihnen in einem Video vorstellen möchten. Als eine Panzergranate ihr Zuhause im Norden von Gaza traf, wurde sie schwer verletzt und ihr rechtes Bein musste im Alter von nur 7 Jahren amputiert werden. Heute lebt sie mit ihrer Familie unter prekären Bedingungen in einem Lager für Binnenvertriebene.
Ich bin im Krankenhaus aufgewacht. Ich kann mich nicht gut erinnern. Mir wurde beigebracht, wie ich alleine stehen kann, wie ich alleine Wasser holen kann ... Mir wurden Übungen gezeigt, damit ich sie auch alleine machen kann und wie ich alleine zu den Jungen und Mädchen auf der Strasse zum Spielen gehen kann.
Handicap International unterstützt sie mit Physiotherapie und Reha. In diesen Tagen lernt sie, wie sie ihr Bein pflegen und ihren Prothesen-Strumpf anziehen kann – das ist wichtig, damit ihre zukünftige Prothese richtig sitzt. In diesen Tagen lernt sie, wie sie ihr Bein pflegen und ihren Prothesen-Strumpf anziehen kann – das ist wichtig, damit ihre zukünftige Prothese richtig sitzt. Sie wird auch psychologisch unterstützt, da ihre Verletzung und Amputation sehr traumatisch waren.
Unser Engagement in Palästina dank Ihrer Hilfe
Seit der Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der Hamas wurden in Gaza mindestens 53'000 Palästinenser:innen durch die anhaltenden Bombardements der israelischen Streitkräfte getötet und rund 119'800 verletzt. Die israelische Offensive folgte auf den massiven Angriff der Hamas am 7. Oktober, bei dem 1200 Israel:innen getötet und 240 Israel:innen und Ausländer:innen als Geiseln genommen wurden.
Unsere Teams sind seit 1997 im Einsatz und kümmern sich um die Bedürfnisse der palästinensischen Bevölkerung. Seit die Gewalt am 7. Oktober 2023 eskaliert ist, leisten wir humanitäre Nothilfe im Gazastreifen und im Westjordanland.
Wir beschäftigen insgesamt 133 nationale Mitarbeitende und über 500 Gemeindehelfer:innen, die im Gazastreifen, in Jerusalem, Ramallah und Ägypten tätig sind
Nach der Bodenoffensive in Gaza-Stadt im Oktober 2024 wurden unsere Mitarbeitenden und Büros in den südlichen Teil des Gazastreifens verlegt. Im Westjordanland verfügen wir über ein Büro in Ramallah und drei Notfalllager, die im Falle einer Unterbrechung der Versorgungskette sofort aktiviert werden können.
(Zahlen aktualisiert im Mai 2025)
VERTEILUNG VON LEBENSNOTWENDIGEN GÜTERN
Gazastreifen: Unsere Teams haben17'900 lebensnotwendige Güter verteilt: Erste-Hilfe-Kits, 138 Koch-Kits, Intimpflege-Kits, Windeln sowie Babydecken.
Westjordanland: 50 Hygiene-Kits speziell für Frauen und Mädchen (und 500 Hygiene-Kits für vertriebene Frauen und Mädchen in Ramallah und Bethlehem), 58 Erste-Hilfe-Kits, 96 Hygiene-Kits, 45 Koch-Kits, 67 Verbandsets, 61 Bildungs-Kits und 44 Stressbewältigungs-Kits.
Atlas Loquistique, unsere Logistikeinheit, optimiert die Lieferketten der Hilfsorganisationen, um auch die entlegensten Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Im März 2024 begann sie mit der gemeinsamen Lagerung in Rafah und verwaltete 94’941 Paletten mit mehr als 162 Tonnen humanitärer Hilfsgüter. Nach der Evakuierung setzte die Einheit ihre Aktivitäten trotz Engpässen im zentralen Gazastreifen fort.




© HI
NOTHILFE UND REHABILITATION
Die WHO schätzt, dass etwa 25 % der Verletzten in Gaza eine dringende und kontinuierliche Rehabilitation benötigen und ein hohes Risiko haben, eine langfristige Behinderung zu entwickeln. Dazu kommen die 21 %, die bereits vor den Ereignissen im Oktober 2023 mit einer Behinderung lebten.
In Gaza kümmern wir uns um Schwerverletzte und Menschen mit Behinderungen und versorgen sie mit Pflegematerial. Seit Oktober 2023 wurden 157’191 Behandlungen, 169’761 Physiotherapiesitzungen und 57'692 Ergotherapiesitzungen durchgeführt sowie 2460 Mobilitätshilfen und 1239 Bandagen- und Verbandsets zur Verfügung gestellt.
Im Westjordanland wurden 3652 Reha-Trainingseinheiten und Beratungen zu psychischer Gesundheit und psychosozialer Unterstützung durchgeführt.




© Y. Nateel / HI
PSYCHOSOZIALE UNTERSTÜTZUNG
In Gaza boten unsere Teams 48’190 psychologische erste Hilfe-Sitzungen an, um die vom Konflikt Betroffenen zu beruhigen und zu unterstützen. Für Kinder sind Spiele besonders wichtig, um ihre Ängste zu lindern. So haben unsere Teams bereits für mehr als 108’492 Menschen, darunter eine grosse Mehrheit Kinder, in 413 Notunterkünften und Vertriebenenlagern 807 Freizeitaktivitäten wie Sport, Gesangs- und Tanzunterricht organisiert.
Im Westjordanland wurden 3652 Reha-Trainingseinheiten und Beratungen zu psychischer Gesundheit und psychosozialer Unterstützung durchgeführt.




© S. Hejji - HQ / HI
AUFKLÄRUNG ÜBER DIE RISIKEN VON EXPLOSIVEN KRIEGSRESTEN
Wir organisieren Veranstaltungen, um über die Gefahren von explosiven Kriegsmunitionsrückständen zu informieren und aufzuklären. In 22 Vertriebenenlagern und weiteren Orten wurden über 19’320 Aufklärungsveranstaltungen über die Gefahren von explosiven Kriegsmunitionsrückständen durchgeführt, mit denen mehr als 287’677 Kinder und Erwachsene erreicht wurden.




© HI
#CeasefireNOW ruft von Genf aus zu einem sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen und in Israel auf. Wir haben uns auf der Place des Nations neben Broken Chair mit CARE, Intersos, Médecins Sans Frontières, Médecins Du Monde Schweiz und Terre des Hommes Lausanne zusammengeschlossen. © T.Million / HI
Dezember 2023: Aufruf zum Waffenstillstand: #CeasefireNow
Wir rufen alle Konfliktparteien auf, den Einsatz von Explosivwaffen in den dicht besiedelten Regionen in Israel, den besetzten palästinensischen Gebieten und im Libanon einzustellen. Wir sind auch Mitglied der weltweiten Kampagne #CeasefireNow, die zu einem dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen und in Israel aufruft, um eine humanitäre Katastrophe und den Verlust weiterer unschuldiger Menschenleben zu verhindern und sicherzustellen, dass humanitäre Hilfe schnell und sicher geleistet werden kann. Wir beteiligen uns an verschiedenen Advocacy-Arbeitsgruppen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene, die sich auf die humanitäre Krise in Gaza und die Eskalation der Situation im Westjordanland konzentrieren.
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Medienschau
Die Presse berichtet über unsere Aktionen in Gaza. Wir laden Sie ein, die folgenden Artikel zu lesen:
- Medioriente, il difficile compito delle organizzazioni umanitarie, RSI
Am 14. Oktober 2024, Il direttore di Handicap International Svizzera, Daniel Suda-Lang, ci parla della situazione catastrofica di Gaza. Reportage auf Italienisch ansehen
- Gaza’s unexploded bombs: ‘They won’t be cleared in our lifetime’, Geneva Solutions
Am 16. Oktober 2024, Nicholas Orr is a bomb disposal expert and head of demining operations in Gaza for the Geneva-based NGO Humanity and Inclusion. On a recent visit to headquarters, the Briton describes what his team can realistically hope to achieve on a six-week mission to the war-torn enclave later this month. Artikel lesen
- Warum Rehabilitation in Kriegszeiten so wichtig ist, Tagesanzeiger
Am 7. Juni 2024, Ohne konsequente Hilfe wird die Zahl der Menschen mit Behinderungen in Gaza stark zunehmen, findet Maria Marelli von Handicap International. Artikel lesen
- A Gaza pazienti "senza privacy né igiene", RSI
Am 21. April 2024, la guerra ha esacerbato la necessità di interveni medici e ha reso più difficile l'accesso alle cure - la testimonianza. Reportage auf Italienisch ansehen
- « Verlust jeglicher Würde » – wie Menschen mit Behinderungen in Gaza leiden, Bärn today
Am 15. Februar 2024, in Gaza leben mehr als 400’000 Menschen mit Behinderungen. Danila Zizi, unsere Direktorin für Palästina, erklärt, wie ernst die Lage im Nahen Osten ist und wie Menschen mit Behinderungen geholfen wird. Artikel lesen
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Menschen in Rafah in Angst – humanitäre Lage «bereits jetzt katastrophal», Tagenanzeiger
Am 15. Februar 2024, plant Israel eine Offensive in der Stadt Rafah, um die dort befindlichen Zellen der Hamas zu zerstören. Unsere Palästina-Referentin Danila Zizi warnt vor den Folgen - sie fordert einen Waffenstillstand. Artikel lesen
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« Es ist eine Tragödie innerhalb der Tragödie », SRF
Am 14. Februar 2024, seit dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023, befindet sich Israel im Gazastreifen im Krieg mit der Hamas. Die Situation ist für die Zivilbevölkerung in Gaza sehr schwierig, und für Menschen mit Behinderungen noch mehr. Unsere humanitäre Organisation kümmert sich besonders um diese Menschen. Danila Zizi, unsere Organisationsleiterin für den Gazastreifen, berichtet von der schrecklichen Situation vor Ort. Artikel lesen
Factsheets
Lesen Sie die Factsheets (auf Englisch), die wir über die Folgen der Bombardierungen in Gaza erstellt haben:
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Gaza: Stellungnahme zum Chaos bei der Hilfsverteilung

Analyse der Kontamination durch explosive Überreste in Gaza
So beurteilt Handicap International die Kontamination durch explosive Überresten in Gaza. Nicholas Orr, Spezialist für Sprengstoffkontamination in den besetzten palästinensischen Gebieten, berichtet von der Mission im Dezember 2024 in Deir el-Balah.

Statement von Handicap International zum Waffenstillstand in Gaza
Handicap International begrüsst den kürzlich erreichten Waffenstillstand und ruft alle Parteien auf, ihre Zusagen für den Frieden und die Freilassung der Geiseln zu erfüllen. Dieser Durchbruch ermöglicht es, auf das unermessliche Leid zu reagieren, das durch die letzten 15 Monate des Konflikts verursacht wurde.
Handicap International ist eine gemeinnützige Organisation, Mitgewinner des Friedensnobelpreises und mit dem IDEAS -Label zertifiziert. DIeses Label bestätigt die Qualität des Managements, die Kontrolle unserer Finanzen wie auch der Effizienz unserer Aktivitäten.
Ihre Spenden an Handicap International berechtigen Sie zu Steuerabzügen. Handelsregister Nr IDE CHE 109.984.143.
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