China
Handicap International (HI) ist in China seit mehr als 20 Jahren vor allem in armen und ländlichen Gebieten aktiv. Die Organisation fördert die Inklusion von besonders schutzbedürftigen Menschen in die Gesellschaft.
Reha-Sitzung mit einem Erdbeben-Opfer | © E. Mogster / HI
Laufende Aktivitäten
Handicap International (HI) ist seit mehr als 20 Jahren in China aktiv. Unsere ersten Einsätze fanden in den Provinzen Guangxi, Heilongjiang und in der Mongolei statt, wo wir Opfern von Naturkatastrophen wie Erdbeben oder starken Überschwemmungen Soforthilfe leisteten.
HI arbeitet mit lokalen Behörden und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen, um die am stärksten gefährdeten Menschen in den ärmsten ländlichen Regionen Chinas direkt zu unterstützen und eine inklusive Politikentwicklung zu fördern. In der Vergangenheit lag unser Fokus auf der Entwicklung von Rehabilitationsmassnahmen, inklusiver Bildung und Massnahmen zur Armutsbekämpfung. Heute setzen wir uns zudem für inklusive Beschäftigungsmöglichkeiten und psychosoziale Rehabilitation ein.
Zu den vorrangigen Aufgaben unserer Teams in China gehören die Stärkung der lokalen Zivilgesellschaft sowie die Unterstützung des Übergangs von institutionellen Dienstleistungsmodellen zu gemeinschaftsorientierten und individuell angepassten Dienstleistungsmodellen. Ausserdem soll die Gleichberechtigung aller Altersgruppen, Geschlechter und Arten von Behinderung im nationalen Dialog über die inklusive Entwicklung von Menschen mit Behinderung gefördert werden.
Einsatzbebreiche
Sie mit
Hintergrund
Mit etwa 1,4 Milliarden Einwohner*innen ist China aktuell das bevölkerungsreichste Land der Erde. Mit einer Fläche von rund 9,6 Millionen Quadratkilometern ist es das drittgrösste Land der Welt. Während sich die allgemeine gesundheitliche und wirtschaftliche Lage der schwächsten Bevölkerungsgruppen Chinas verbessert hat, ist der Schutz der bürgerlichen und sozialen Rechte nach wie vor ein grosses Problem im Land.
Das durchschnittliche Jahreseinkommen von Menschen mit Behinderung liegt bei weniger als 50% des nationalen Durchschnittseinkommens. Nur ein Drittel der Menschen mit Behinderung, die Rehabilitationsmassnahmen benötigen, hat auch Zugang zu ihnen, und nur 20% derer, die auf eine Mobilitätshilfe (wie eine Prothese oder einen Rollstuhl) angewiesen sind, verfügen über die finanziellen Mittel, diese zu kaufen. Das Bildungssystem und die Arbeitswelt sind für Menschen mit Behinderung ebenfalls nur schwer zugänglich.
Zwar befindet sich das Land in einem Modernisierungsprozess, doch das schnelle Wirtschaftswachstum wird vom Auftreten neuer Ungleichheiten begleitet. Eine der beunruhigenden Folgen ist die wachsende Ungleichheit zwischen den armen Regionen im Landesinneren und den reichen Regionen im Osten und Süden. Auch im Westen des Landes leben zahlreiche Menschen unter der Armutsgrenze. Die Menschen mit Behinderung in dieser Region sind besonders schutzbedürftig.
Darüber hinaus wird China oft von Naturkatastrophen heimgesucht und ist regelmässig von Erdbeben und starken Überflutungen betroffen.
Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 13
Eröffnungsdatum des Programms: 2000