Libyen (Einsatz beendet)
Aufgrund von Finanzierungsengpässen und fehlenden institutionellen Fördermitteln hat Handicap International (HI) seine Aktivitäten in Libyen Ende Oktober 2023 eingestellt.
Aufklärungsarbeit über Minengefahren | © J-J. Bernard / HI
Laufende Aktivitäten
Keine.
Einsatzbebreiche
Neuigkeiten aus den Projekten
Kriegserschüttertes Libyen: HI unterstützt Menschen mit Behinderung und deren Angehörige
Im lybischen Bengasi und Umgebung leistet Handicap International (HI) Reha-Behandlungen und psychologische Unterstützung in fünf Gesundheitszentren und durch Hausbesuche bei Menschen mit Behinderung.
Libyen: Unerträgliche Zustände für Zivilbevölkerung
Die Situation für Zivilist*innen in Libyen ist in vielen Regionen lebensgefährlich und unerträglich: Tägliche Angriffe, verminte Strassen und Wohnungen, zusammengebrochenes Gesundheitssystem, traumatisierte Menschen. Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) macht auf die Folgen des jahreslangen Bürgerkriegs aufmerksam. Die Menschen leiden unter Depressionen, der Missbrauch von Alkohol, Drogen und Medikamenten nimmt zu, die zwischenmenschliche Gewalt steigt. Viele Geflüchtete können nicht in ihre Häuser zurückkehren, da diese mit nicht explodierten Munitionsresten oder Minen verseucht sind. Eine ganze Generation ist betroffen, vor allem jüngere Menschen sehen keine Zukunft.
Eine halbe Tonne zerstörter Waffen und Bomben
Seit November 2018 haben die sechs Experten von Handicap International in Libyen 150 explosive Kampfmittelreste in den Strassen von Tawargha südlich von Misrata eingesammelt und zerstört. Simon Elmont, Leiter des Teams vor Ort, erklärt in einem Interview die Arbeit der Organisation.
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Hintergrund
Seit 2011 und bis Mitte 2020 herrschte in Libyen fast ununterbrochen Bürgerkrieg. Während des zweiten libyschen Bürgerkriegs wurden mehr als eine halbe Million Menschen vertrieben, und zwischen 2014 und 2018 forderte der Konflikt mehr als 4'400 zivile Opfer.
Die Zivilbevölkerung ist nicht nur von der Kriminalisierung der bewaffneten Gruppen und dem bewaffneten Konflikt betroffen, sondern auch vom Zusammenbruch der Wirtschaft und der ständigen Bedrohung durch einen Krieg.
Darüber hinaus wird die Gesamtzahl der Migrant*innen, Asylbewerber*innen und Geflüchteten in Libyen auf 977'000 geschätzt. Die Folgen des politischen Konflikts haben der libyschen Wirtschaft, die sich weiterhin in einer Rezession befindet, einen schweren Schlag versetzt. Die steigende Inflationsrate erschwert der Bevölkerung den Zugang zu lebenswichtigen Gütern wie Lebensmitteln und Getränken, Wohnraum, Strom, Wasser, Gas und anderen Brennstoffen sowie Transportmitteln.
Seit März 2021 ist Libyen weiterhin von der Corona-Pandemie betroffen. Nach einer Phase niedriger Fallzahlen kam es im Januar 2022 aufgrund der Verbreitung der Omikron-Variante zu einem erneuten Anstieg der Zahl positiver COVID-19-Fälle. Das Nationale Zentrum für Seuchenkontrolle (NCDC) hat während dieser Welle keine besonderen Beschränkungen erlassen, da die Seuchenlage stabil ist und die Impfkampagne fortgeschritten ist, was auch in den Jahren 2022 und 2023 der Fall war.
Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: Keine seit Oktober 2023, ein 7-köpfiges regionales Team beobachtet die Situation und die Finanzierungsmöglichkeiten weiterhin genau.
Eröffnungsdatum des Programms: 2011