Südsudan: Emmanuel kann jetzt selbstständig zur Schule fahren

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Südsudan

Emmanuel ist 12 Jahre alt und an beiden Beinen gelähmt. Seit Handicap International (HI) ihm ein Tricycle geschenkt hat, kann er eigenständig zur Schule gehen. HI setzt sich im kriegsgebeutelten Südsudan dafür ein, dass Menschen mit Behinderung nicht ausgeschlossen werden. 

Mit diesem Tricycle kann sich Emmanuel frei bewegen, ohne andere um Hilfe bitten zu müssen.

Mit diesem Tricycle kann sich Emmanuel frei bewegen, ohne andere um Hilfe bitten zu müssen. | @ HI

Emmanuel ist Schüler an der Illuhum School in Torit, einer Region östlich der Hauptstadt Djouba im Süden des Landes. Aufgrund seiner Behinderung kann er nicht laufen. Früher trug ihn seine Mutter immer auf dem Rücken zur Schule, bevor sie zu ihrer Arbeit als Kohleverkäuferin ging. Das waren anstrengende Tage für sie. Und auch für Emmanuel, der dadurch oft zu spät zur Schule kam.

Seit Emmanuel von HI ein Tricycle bekommen hat, kann er zur Schule fahren, ohne auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich so weit fahren kann – und so schnell!“ ruft Emmanuel begeistert.

„Es ist sehr wichtig, dass Menschen mit Behinderung gleichen Zugang zu medizinischer Versorgung und Bildung haben. Nur so kann es gelingen, dass sie Teil ihrer Gemeinde sind und die gleichen Erfolgschancen wie alle anderen bekommen. Dank seines Tricycles ist Emmanuel unabhängiger und kann nun an allen Schulaktivitäten teilnehmen, genauso wie seine Freunde,“ erklärt Paul Crichley, Leiter von HI im Südsudan.

Emmanuels Schule ist eine von mehreren, die von HI unterstützt werden. Handicap International hilft dabei, sie für Kinder mit Behinderung zugänglicher und barrierefreier zu gestalten. Nach drei Projektjahren zieht Paul Chrichley eine positive Bilanz: „Die Schulen sind jetzt in körperlicher Hinsicht barrierefreier. Und wir haben Lehrkräfte darin geschult, wie sie Kinder mit Behinderung besser in den Unterricht integrieren können.“ Diese Lehrkräfte werden die Arbeit von HI weiterführen, nachdem das Projekt beendet ist.  

Allein in der Region Torit hat HI 40 Mobilitätshilfen verteilt, beispielsweise Rollstühle und Tricycles, sodass betroffene Menschen wie Emmanuel sich leichter fortbewegen können und bessere Chancen im Leben haben.

Heute ist Emmanuel nicht mehr der letzte, der in der Schule ankommt. Im Gegenteil, er ist jetzt immer der erste! Da er sich nun eigenständig fortbewegen kann, nimmt er eine aktive Rolle im Schulgeschehen ein. Er wurde sogar zum Klassensprecher gewählt. Was er mal sein will, wenn er erwachsen ist?

„Ich will studieren und Menschen, die nicht laufen können, dabei helfen, eine sicher Zukunft aufzubauen.“ 
 

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