Irak
Die Tätigkeiten von Handicap International (HI) im Irak umfassen Rehabilitations-Massnahmen und psychosoziale Unterstützung sowie Minenräumungs-Aktionen und Veranstaltungen zur Sensibilisierung für die Gefahren durch explosive Kriegsreste.
Irak - Khazir Camp, in dem Handicap International den am stärksten gefährdeten Vertriebenen hilft | © Camille Borie / Handicap International
Laufende Aktivitäten
Unsere Teams helfen Opfern des Konflikts durch Physiotherapie und psychosoziale Betreuung. Zudem unterstützen wir Gesundheitszentren mit Ausrüstung und Hilfsmitteln sowie durch die Ausbildung von Physiotherapeut*innen und die Sensibilisierung für Menschen mit Behinderung.
Ausserdem klären unsere Teams die Zivilbevölkerung über die Gefahren auf, die von explosiven Kriegsresten und improvisierten Sprengkörpern ausgehen, und räumen mit Minen und Blindgängern kontaminierte Gebiete.
Wir setzten uns für die Rechte von Menschen mit Behinderung ein und unterstützen den Zugang von Kindern mit Behinderung zur Bildung. HI erleichtert auch den Zugang zu Dienstleistungen für Menschen, die humanitäre Hilfe benötigen.
Einsatzbebreiche
Neuigkeiten aus den Projekten
Verheerende Kontamination im Irak – Explosive Kriegsreste verhindern den Wiederaufbau
Fünf Jahre nach dem Ende des Krieges im Irak sind die Gemeinschaften noch immer zerrissen und Gebäude, Strassen und Brücken zerstört. Unser heute veröffentlichter Bericht zeichnet ein drastisches Bild des täglichen Lebens der Iraker:innen, von denen einige zu grosse Angst haben, ihre Kinder zu Fuss zur Schule gehen zu lassen, oder gezwungen sind, in durch Sprengkörper kontaminierten Gebieten zu arbeiten.
10. Juli: Jahrestag des Kampfes um Mossul Westteil der Stadt weiterhin von explosiven Kriegsresten übersät
Zwei Jahre nach der Rückeroberung der Stadt Mossul am 10. Juli 2017 liegt der westliche Teil der Stadt weiterhin in Trümmern und ist mit tausenden von explosiven Kriegsresten verseucht. Noch immer harren etwa 500'000 Personen in Vertriebenencamps aus. Das Leben tausender Verletzter hängt davon ab, ob sie angemessen versorgt werden können.
Erster Jahrestag der Befreiung von Mossul: eine von Landminen und Bomben geplagte Stadt
1.500 Blindgänger im Krankenhaus Al-Shifa in Mossul entdeckt, eine von Landminen und Bomben geplagte Stadt. Acht Millionen Tonnen explosiver Kriegsreste [1] bedrohen auch ein Jahr nach der Befreiung die Stadt Mossul. Während Tausende von Verletzten versuchen, medizinische Versorgung zu bekommen und mehr als 300.000 [2] Binnenvertriebene in Flüchtlingslagern ausharren und auf ihre Rückkehr warten, gleicht die Stadt einer Zeitbombe.
Sie mit
Hintergrund
Der Irak hat in den letzten 40 Jahren unter einer Reihe von Kriegen, Terroranschlägen und politischen Krisen gelitten. Hauptopfer war die Zivilbevölkerung.
Seit Saddam Hussein 1979 die Macht übernahm, hat der Irak drei mörderische Kriege, eine Reihe blutiger Repressionen, auch gegen Kurd*innen und Schiit*innen, und ein über zehn Jahre andauerndes Handelsembargo erlebt. Im April 2003 wurde das Regime von Saddam Hussein durch eine von den Vereinigten Staaten und Grossbritannien angeführte Koalition gestürzt. Es folgte eine Reihe von Terroranschlägen und politischen Krisen. Zwischen 2003 und 2012 waren 250'000 Zivilist*innen von bewaffneter Gewalt betroffen. Ein weiterer bewaffneter Konflikt zwischen dem Irak und seinen Verbündeten und dem sogenannten „Islamischen Staat“ begann 2013 und endete im Dezember 2017.
Der Irak gilt als eines der am stärksten durch Minen und explosive Kriegsreste kontaminierten Länder der Welt.
Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 128
Eröffnungsdatum des Programms: 1991