Peru

In Peru setzt sich Handicap International (HI) seit mehreren Jahren für venezolanische Geflüchtete und deren Aufnahmegemeinden ein, um ihnen Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verschaffen.

Eine HI-Mitarbeiterin redet mit einer älteren Dame. Beide lachen ausgiebig.

Eine HI-Mitarbeiterin im Gespräch mit einer Patientin. | Save the children

Laufende Aktivitäten

In den letzten Jahren war Peru immer wieder ein Aufnahmeland für venezolanische Geflüchtete. Die Zahl der Neuankömmlinge stieg in den Jahren 2018 und 2019 stark an. Im Jahr 2023 lebten etwa 1,5 Millionen venezolanische Migrant*innen im Land. Unser Projekt unterstützt diese Geflüchteten und deren Gastgemeinden.

Unsere Teams verbessern den Zugang zu Versorgungsleistungen für Geflüchtete, indem sie sie über ihre Rechte und bestehende Versorgungswege informieren, damit sie die erforderlichen Versorgungsleistungen in Anspruch nehmen können. HI erleichtert ihnen insbesondere den Zugang zu Physiotherapie. Unsere Teams schulen auch Gesundheitsfachkräfte, um ihre Kompetenzen im Bereich der Rehabilitation zu stärken.

Sie arbeiten auch mit Geflüchteten mit Behinderung und Menschen mit besonderem Bedarf an psychischer Gesundheit und psychosozialer Unterstützung und helfen ihnen, ihre Schwierigkeiten durch Gruppensitzungen und Einzelgespräche zu überwinden. Dabei bieten sie einen sicheren Raum für Austausch und geben ihnen die Möglichkeit, sich von Gleichaltrigen und Fachleuten beraten zu lassen. Die Teams organisieren auch Sensibilisierungsveranstaltungen und Workshops zu Fragen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit, um Geflüchtete und die Bevölkerung des Aufnahmelandes über ihre Rechte zu informieren und ihre Fragen zu beantworten.

Nicht zuletzt arbeitet HI auch mit anderen humanitären Organisationen im Land zusammen, um deren Teams darin zu schulen, die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung bei ihren Massnahmen zu berücksichtigen. 

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Hintergrund

Einsatzkarte HI in Peru

Trotz eines starken Wirtschaftswachstums sind in Peru immer noch viele Menschen sehr arm und es bestehen grosse sozioökonomische Ungleichheiten.

Peru ist ein äusserst heterogenes Land mit einer abwechslungsreichen Geografie und sozioökonomischen Ungleichheiten. Es ist ein Land mit mittlerem Einkommen und einem Wirtschaftswachstum von rund 6,6 % in den letzten zehn Jahren.

Die neoliberale Wirtschaftspolitik hat jedoch die Präsenz des Staates und des sozialen Sektors erheblich reduziert, private Investitionen gefördert und Gesetze und Rechte abgebaut. Infolgedessen versuchen Millionen von Menschen, durch verschiedene Arten von prekären Jobs und selbständiger Arbeit zu überleben. Das hohe Mass an Ungleichheit im Land führt zu ernsthaften Problemen der sozialen Ausgrenzung, Diskriminierung und Armut. Menschen mit Behinderung, insbesondere Frauen mit Behinderung, sind noch stärker betroffen, da ihr Zugang zu Bildung und Beschäftigung nach wie vor weit unter dem nationalen Durchschnitt liegt.

Darüber hinaus ist Peru aufgrund seiner geografischen Lage regelmässig von Naturkatastrophen (Überschwemmungen, Erdbeben, Landrutsche etc.) betroffen. Durch die Lage am „Ring of Fire“ im pazifischen Ozean ist das Land starken seismischen Aktivitäten ausgesetzt und kann von Erdbeben und Vulkanausbrüchen erschüttert werden. Das Land erlebt Überschwemmungen während der Regenzeit und leidet auch unter Dürreperioden. Nach Angaben der peruanischen Regierung können 60 Prozent der Bevölkerung von den Folgen von Naturkatastrophen betroffen sein.

Seit mehreren Jahren nimmt Peru eine wachsende Zahl venezolanischer Geflüchteter auf. Die humanitären Bedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppe sind infolgedessen gestiegen.

Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 8
Eröffnungsdatum des Programms: 2018

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