«Keine Sorge, ich bin hart wie ein Stein»

Minen und andere Waffen
Demokratische Republik Kongo

Wir helfen den Menschen in Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo mit Rehabilitationsmassnahmen und psychologischer Unterstützung. Lesen Sie die Geschichte von Kisubizo, der beide Beine amputiert werden mussten, nachdem sie bei Auseinandersetzungen verletzt worden war.

Kleines lächelndes Mädchen auf dem Schoss eines Mannes sie hat Verbände an den Beinen

Die zehnjährige Kisubizo wurde bei einem Zusammenstoss zwischen Rebellengruppen an einem ihrer Füsse verletzt. | © Patrick Meinhardt / HI

Ihr Vater, Izabayo Sebusha, erzählt:

"Wir hatten zwölf Kinder, sechs wurden getötet. Der Krieg… Kisubizo wurde bei Kämpfen zwischen Rebellengruppen von einer Kugel getroffen. Wir brachten sie im Juni 2019 ins Spital. Der Arzt untersuchte gerade ihren Fuss, als das Spital gestürmt wurde. Ich nahm meine Tochter auf den Rücken und rannte weg. Es herrschte Panik. Die Wunde entzündete sich. Am 26. August brachte ich sie zurück ins Spital, sie hatte Wundbrand. Ihr mussten beide Beine und die meisten Finger amputiert werden."

Seitdem nimmt Kisubizo zweimal wöchentlich an Rehabilitationsmassnahmen im Spital teil, um ihre Beinmuskulatur wieder aufzubauen. Jonathan Kakule, unser Psychologe, leitet im Spital von Rutshuru Sitzungen zur psychosozialen Unterstützung. Er erklärt:

"Kisubizo und etwa 15 andere Kinder, die Opfer des Konflikts sind, nehmen daran teil. Diese Sitzungen sind sehr wichtig. Wir wollen diesen Kindern, die so viel Schreckliches erlebt haben, helfen, ihre Traumata zu überwinden und ihr Selbstvertrauen wiederzufinden."
"Am Anfang hatten wir grosse Angst um Kisubizo. Wir haben schon so viele Probleme. Was wird aus ihr werden? Aber Kisubizo besitzt eine grosse innere Stärke. Kürzlich sagte sie zu ihrer Mutter: ‹Mach dir keine Sorgen, ich bin hart wie ein Stein.› Sie ist unglaublich", fügt Kisubizos Vater hinzu.

25 April 2023
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