Die Vereinigten Staaten müssen der Streubombenkonvention beitreten!

Minen und andere Waffen
Laos

Zeitgleich zur jährlichen Streubombenkonferenz in Genf besucht US-Präsident Barack Obama Laos vom 6. bis 8. September - als erster Präsident nach dem Südostasien-Krieg. Obama wird an einem Treffen der ASEAN (Association of Southeast Asian Nations) teilnehmen, die vom 6. bis 8. September in Laos tagt. Sein Besuch findet 40 Jahre nach dem Ende des Vietnamkriegs statt. Während dieses Kriegs liessen die Vereinigten Staaten zwei Millionen Tonnen Bomben auf Laos regnen, darunter auch Streubomben mit 270 Millionen Submunitionen.

Einer unserer Streubombenexperten sucht in Laos in einem Reisfeld nach Submunition

Einer unserer Streubombenexperten sucht in Laos in einem Reisfeld nach Submunition | © S.Goldberg / Handicap International

Laut dem Streubomben Monitor haben Blindgänger aus Streubomben (sogenannte Submunitionen) seit 1964 mehr als 7'600 Menschen in Laos getötet oder verletzt. Und sie verursachen jährlich weitere Unfälle. Geschätzte 30 Prozent der in den 1960er Jahren abgeworfenen Submunitionen sind beim Aufprall nicht explodiert. Daher liegen etwa 70 Millionen dieser Minibomben immer noch über Laos verteilt. Laos ist das am stärksten von Submunitionen betroffene Land der Welt.

Dieses tödliche Erbe hat fast 25 Prozent der Dörfer des Landes verseucht, vor allem an der Ostgrenze. Handicap International beteiligt sich seit 2006 an Räumungsprojekten in Laos. Innerhalb von 8 Jahren stellten wir bereits 25'000 explosive Blindgänger sicher.

Die USA ist einer der führenden finanziellen Unterstützer in der Räumung von Anti-Personen-Minen und explosiven Kriegsresten, vor allem in Laos. Sie müssen dringend die Streubombenkonvention unterzeichnen, die den Einsatz, die Lagerung, die Weitergabe und die Produktion von Streubomben verbietet[1]. Mittlerweile zählt die Konvention 100 Mitgliedsstaaten und 19 weitere Unterzeichnerstaaten.

Submunitionen

90 Prozent der Opfer von Streubomben kommen aus der zivilen Bevölkerung. Diese Waffen töten, verletzen und verstümmeln Menschen und verursachen schlimme psychische Traumata. Bis zu 40 Prozent der Submunitionen explodieren nicht beim Aufprall. So lassen sie ganze Gebiete gefährlich und unbewohnbar zurück, verhindern die Rückkehr in ein normales soziales und wirtschaftliches Leben und vertreiben die Menschen aus ihrer Heimat. Diese explosiven Waffen stellen eine grosse Gefahr für die Zivilbevölkerung dar – oft auch noch Jahrzehnte nach dem Ende eines Konflikts. 


[1] Der Streubomben Monitor 2016, der von Handicap International in Zusammenarbeit mit 3 weiteren Nicht-Regierungs-Organisationen erstellt wird, ist der siebte seiner Art. Er bietet sämtliche Informationen zu Streubomben einschliesslich Verbot, Nutzung, Produktion, Handel und Lagerung weltweit. Ausserdem informiert er über die Kontaminierung durch diese Waffen, deren Vernichtung und die Opferhilfe.

6 September 2016
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Zivilbevölkerung in 74 Ländern von Explosivwaffen betroffen
© HI
Minen und andere Waffen Stop Bombing Civilians

Zivilbevölkerung in 74 Ländern von Explosivwaffen betroffen

Der EWIPA-Monitor 2024 berichtet von verheerenden humanitären Folgen durch den Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten. Handicap International weist darauf hin, dass in 74 Ländern Zivilist:innen verletzt oder getötet und Infrastruktur beschädigt wurden. Vor allem die Zivilbevölkerung in den Palästinensischen Gebieten, aber auch im Libanon, in Myanmar, Sudan, Syrien und der Ukraine waren betroffen. Die Angriffe auf zivile Infrastruktur wie Kliniken oder Schulen stiegen zudem stark an.

Intensiver Einsatz von Drohnen und Raketen in der Ukraine: Handicap International warnt vor verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung
© Marie Monier / HI
Minen und andere Waffen

Intensiver Einsatz von Drohnen und Raketen in der Ukraine: Handicap International warnt vor verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung

Bei einem Raketenangriff im Zentrum der ukrainischen Stadt Sumy kamen am Sonntag, 13.April, mindestens 34 Menschen ums Leben.

Kolumbien: Versteckte Gefahr im grünen Paradies
© T. Mayer / HI
Minen und andere Waffen

Kolumbien: Versteckte Gefahr im grünen Paradies

In den Bergen bei San Mateo im Norden Kolumbiens arbeitet die mutige Gloria daran, ihre Heimat von gefährlichen Minen zu befreien. Ihre Arbeit ist hart, riskant und anstrengend. Sie ist eine von 36 Entminer:innen, die derzeit in Kolumbien für Handicap International Landminen, Blindgänger und Sprengfallen räumen. Zu viele Menschen wurden schon getötet, verletzt oder verstümmelt.

 

Kontakt

Handicap International Schweiz
Avenue de la Paix 11, 1202 Genf
+41 (0)22 788 70 33
[email protected]

Uns kontaktieren

IBAN: CH66 0900 0000 1200 0522 4

 
 

Suchbegriff eingeben

 
 

Unser Netzwerk

 
 

Folgen Sie uns