Mosambik

In Mosambik fördern die Teams von Handicap International (HI) den Zugang zu qualitativer Bildung für Kinder mit Behinderung. Ausserdem verbessern sie die Lebensbedingungen der Bevölkerung, welche schwer von Konflikten oder Katastrophen betroffen ist. 

Viele Grundschul-Kinder stehen eng zusammen und halten ihre Hände nah an die Kamera. Auf den Händen, im Fokus der Kamera, sind Tintenflecken zu sehen.

Die Benfica-Nova-Schule ist eine inklusive Grundschule. HI begleitet die Lehrkräfte vor Ort mit speziellen Schulungen. | © S. Roche / HI

Laufende Aktivitäten

In Mosambik verbessern die Teams von Handicap International (HI) den Zugang zu Bildung für Kinder mit Behinderung, indem sie Aufklärungs- und Einschulungskampagnen durchführen und Kinder identifizieren, die nicht zur Schule gehen. Des Weiteren ermitteln sie den Schulungsbedarf von Lehrkräften und bieten ihnen erweiterte inklusive Bildungsmodule an. Unsere Teams arbeiten direkt mit Schulen zusammen, um sie vollständig inklusiv zu gestalten und die positiven Auswirkungen eines Systems aufzuzeigen, das Kinder mit Behinderung einschliesst und fördert.  Ausserdem führen sie Reparaturen und Renovierungen an Schulen durch, die durch Naturkatastrophen zerstört wurden.

HI arbeitet auch mit Bevölkerungsgruppen, die durch Konflikte vertrieben oder schwer betroffen sind. Unser Projekt fördert einen besseren Zugang zu Rehabilitations-Massnahmen, psychosozialen Diensten und psychosozialer Unterstützung, insbesondere für Menschen mit Behinderung. Unsere Teams arbeiten mit lokalen Gesundheitszentren zusammen und schulen Fachkräfte des Gesundheitswesens darin, wie sie Menschen mit Behinderung einbeziehen können. Sie bieten Schulungen in psychologischer Erster Hilfe an, um den Bedürfnissen der vielen Konfliktopfer besser gerecht zu werden, die auf der Flucht vor Gewalt ihre Heimat verlassen und alles zurücklassen mussten. Darüber hinaus organisieren unsere Teams Aufklärungsveranstaltungen in den Gemeinden und bauen ein Netz von Gesundheitsbeauftragten auf, die die Menschen vor Ort beraten und unterstützen können. Ausserdem arbeiten sie mit zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen, um Menschen mit Behinderung zu identifizieren und sie mit geeigneten Mobilitätshilfen wie Rollstühlen oder Gehstöcken auszustatten.

Viele Bewohner*innen von Mosambik sind von Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen betroffen. HI führt deswegen Projekte zur Unterstützung Betroffener durch und sorgt dafür, dass die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung bei den Massnahmen für die Bevölkerung berücksichtigt werden, insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Bildung. Ausserdem unterstützt die Organisation Vertriebene durch die Förderung ihrer wirtschaftlichen Wiedereingliederung. Unsere Teams arbeiten mit den Teilnehmer*innen zusammen, um ein passendes Projekt zu finden, und bieten Schulungen an, um ihnen zu helfen, neue Fähigkeiten zu erwerben und nachhaltig einkommensschaffende Aktivitäten aufzubauen.

Nicht zuletzt fördert Handicap International die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung in alle Bereiche der Gesellschaft, indem wir Organisationen, die sich für Menschen mit Behinderung einsetzen, und Akteure der Zivilgesellschaft unterstützen. Das Projekt dient als Gedankenanstoss für die Umsetzung verschiedener Projekte und fördert ihre Lobbyarbeit für die Einbeziehung von Bedürfnissen von Menschen mit Behinderung in nationale Strategien und in das Leben der Bürger*innen.

Neuigkeiten aus den Projekten

Shelcia lebt ihre Leidenschaft für die Schule aus
© S. Roche / HI
Inklusion Inklusion

Shelcia lebt ihre Leidenschaft für die Schule aus

Shelcia wurde mit einer körperlichen und motorischen Behinderung geboren, die es ihr verunmöglicht, allein zu gehen. Sie bewegt sich im Rollstuhl fort. Shelcia ist ein sehr fröhliches und intelligentes Mädchen, das gerne in die Schule geht und mit seinen Freundinnen spielt.

Hilario: ein Sportlehrer sorgt für gleiche Rechte auf dem Spielfeld
© S. Roche / HI
Inklusion TeacherKids

Hilario: ein Sportlehrer sorgt für gleiche Rechte auf dem Spielfeld

Hilario ist Sportlehrer in eine Schule in Mosambik. Er lebt mit einer Sehbehinderung und wurde von Handicap International ausgebildet, um inklusive Schulaktivitäten durchzuführen.

Anschläge in Palma: mehr Unterstützung für die Vertriebenen
© A.Neves / HI
Mobilisierung

Anschläge in Palma: mehr Unterstützung für die Vertriebenen

Wir sind vor Ort, um gefährdete Bevölkerungsgruppen - schwangere Frauen, ältere Menschen, Menschen mit Behinderung und Kinder - zu begleiten, die durch die jüngsten Attacken in Palma im Norden Mosambiks vertrieben wurden. Es ist dringend, ihnen den Zugang zu Wasser, Nahrung und Unterkunft zu erleichtern.

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Hintergrund

Karte des HI-Einsatzes in Mosambik

1992 beendete ein Friedensabkommen den 25 Jahre andauernden Bürgerkrieg. Seitdem befindet sich Mosambik in einer Phase der politischen, wirtschaftlichen und administrativen Reformen.

Das Land erlebt ein Wirtschaftswachstum und wird dabei sowohl von der internationalen Gemeinschaft als auch von privaten Investitionen unterstützt. Trotzdem sind die bedeutendsten Hindernisse für stabiles Wachstums noch immer die anhaltende Ausbreitung von HIV / AIDS, die besorgniserregende Gesundheitssituation und ein sehr niedriges Bildungsniveau, welches zu grossen Ungleichheiten führt.

Mosambik hat die Staatsschuldenkrise von 2016, die durch die Entdeckung versteckter Schulden durch die Weltbank ausgelöst wurde, gerade hinter sich gelassen. Damals setzten die meisten Spender*innen ihre Hilfe vorübergehend aus und die Währung stürzte ab. Und obwohl Mosambik in den letzten Jahren eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Afrikas verzeichnet, lebt ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung immer noch unterhalb der Armutsgrenze.

Das Klima des Landes ist tropisch bis subtropisch, mit ganzjährig hohen Temperaturen an der Küste. Aufgrund seiner geografischen Lage wird Mosambik häufig von Wirbelstürmen heimgesucht, die über das Land hinwegfegen und Häuser, Felder und wichtige Infrastrukturen zerstören. Dies war im März 2019 mit dem schrecklichen Zyklon Idai und erneut im März 2023 mit dem Tropensturm Freddy der Fall, von dem mehr als 1,1 Millionen Menschen betroffen waren.  

Die Beziehung zwischen den Hauptparteien des Bürgerkriegs haben sich seit 2019 verbessert. Der Friedensprozess ist im Gange und es werden Zugeständnisse gemacht, um die Unabhängigkeit der Provinzen und Gemeinden zu erhöhen. Aktive bewaffnete Gruppen, die sich nicht an dem Friedensprozess beteiligen, stellen jedoch weiterhin eine Bedrohung für die Zivilbevölkerung dar.


Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 70
Eröffnungsdatum des Programms: 1986
 

Einsatzländer