Tschad

Der Tschad hat über 17 Millionen Einwohner*innen, von denen laut Weltbank im Jahr 2023 die Hälfte unterhalb der Armutsgrenze lebt. Menschen mit Behinderung sind hierbei überrepräsentiert. Diese fragile Situation wird durch Konflikte in den Nachbarländern und die Auswirkungen des Klimawandels verschärft.

Eine Gruppe von Frauen sitzt wartend auf einer Decke auf dem Boden.

Frauen warten auf einer von HI organisierten Landwirtschaftsmesse in Owoli. | © Gwenn Dubourthoumieu / HI

Laufende Aktivitäten

Handicap International (HI) führt Nothilfe- und Entwicklungsprojekte durch, darunter Minenräumung, Unterstützung für Menschen mit Behinderung, Inklusion, Rehabilitation und inklusive Bildung. Wir suchen nach innovativen und nachhaltigen Lösungen, um effektiver auf die tatsächlichen Bedürfnisse zu reagieren und die sozioökonomische Entwicklung der schutzbedürftigsten Menschen zu unterstützen. Zu diesem Zweck soll die Inklusion gefördert und die Entwicklung von einkommensschaffenden Massnahmen und Berufsbildung unterstützt werden. 

In der Region Lac tragen wir zum Schutz und zur Einschulung von Kindern bei und führen Massnahmen zur Gefahrenaufklärung für Aufnahmegemeinden und die von der Krise betroffenen Vertriebenen durch. Darüber hinaus führen wir Massnahmen zur Konfliktbewältigung, zum sozialen Zusammenhalt und zur inklusiven lokalen Entwicklung durch.

Darüber hinaus unterstützt HI Kinder mit Behinderung durch psychosoziale Betreuung und Rehabilitations-Massnahmen. Hier arbeiten wir unter anderem mit dem Konzept der Stimulationstherapie für unterernährte Kinder im Alter von 6 bis 59 Monaten.

Als Reaktion auf die sudanesische Krise an der Ostgrenze des Tschads begann das HI-Team im Jahr 2023 mit der Hilfe für Geflüchtete, indem sie Rehabilitationsdienste und Unterstützung für die psychische Gesundheit durchführen. Die Organisation ist in der Region auch in den Bereichen Logistik und Bauwesen tätig. Unsere Logistikabteilung Atlas Logistique stellt internationalen und lokalen humanitären Organisationen Lagermöglichkeiten für humanitäre Hilfsgüter zur Verfügung. Des Weiteren wurde eine Landebahn instandgesetzt, um den Zugang für humanitäre Hilfe zu erleichtern.

Neuigkeiten aus den Projekten

Wilfried verwirklicht seinen Traum Inklusion

Wilfried verwirklicht seinen Traum

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens von Handicap International präsentieren wir Ihnen verschiedene Erfahrungsberichte unserer Mitarbeitenden aus aller Welt. Lesen Sie das Interview mit Natoyallah Djimingaye, bekannt als Wilfried, einem 28-jährigen Reha-Beauftragten im Tschad. Seine Karriere wurde zum Teil durch unsere Unterstützung ermöglicht. So konnte er in Benin eine Ausbildung absolvieren und seine Fähigkeiten nach seiner Rückkehr in seinem Heimatland einsetzen.

Abschluss der zwei Jahre dauernden Drohnentests im Tschad
© John Fardoulis / HI
Minen und andere Waffen

Abschluss der zwei Jahre dauernden Drohnentests im Tschad

Im März haben wir die zwei Jahre dauernden Drohnentests im Norden des Tschad mit unseren Partnern Mobility Robotics und Côte d'Ivoire Flying Labs abgeschlossen.

Minensuchdrohnen : Eine Revolution in der Minenräumung !
© John Fardoulis / HI
Minen und andere Waffen

Minensuchdrohnen : Eine Revolution in der Minenräumung !

In Faya-Largeau, im Norden des Tschad, hat Handicap International (HI) begonnen, Minensuchdrohnen zu testen. Das Ziel ist, genauer herauszufinden, welche Gefahren in und auf dem Boden lauern – eine Revolution in der Minenräumung ! 

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Sie mit

Hintergrund

Karte des HI-Einsatzes im Tschad

Der Tschad ist seit 2003 von verschiedenen humanitären Krisen betroffen. 

Diese Krisen stehen im Zusammenhang mit grossen Völkerbewegungen in den Grenzgebieten, darunter Geflüchtete aus dem Sudan im Osten, Geflüchtete und Rückkehrer aus der Zentralafrikanischen Republik im Süden und in jüngerer Zeit nigerianische Geflüchtete und Binnenvertriebene in der Provinz Lac im Westen des Landes. In der Provinz Lac ist die Situation nach wie vor instabil. Diese Region ist zusätzlich von den Folgen des Klimawandels betroffen: Durch erhöhte Niederschläge und vermehrte Trockenheit und Dürre wird die Wüstenbildung beschleunigt und der Tschadsee ausgetrocknet. Dies geschieht zudem zu einer  Zeit, in der die Region bereits durch die Aufnahme von Geflüchteten unter Druck steht.

Der Tschad ist überwiegend ländlich geprägt und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Präsident Idriss Déby starb am 20. April 2021, einen Tag nach seiner fünften Wiederwahl. Während der Tschad seit den Präsidentschaftswahlen 2016 und dem Einbruch der Ölpreise 2014 eine tiefe wirtschaftliche Rezession erlebt hat, stürzt der Tod des ehemaligen Präsidenten das Land in eine Zeit der Unsicherheit.

 

Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 133
Eröffnungsdatum des Programms: 2014
 

Einsatzländer