4. April 2019: UN-Tag der Aufklärung über die Minengefahr

Minen und andere Waffen Veranstaltung
International

Anlässlich des Internationalen Tags der Aufklärung über die Minengefahr äussert die gemeinnützige NGO HI Besorgnis darüber, dass es durch den verbreiteten Einsatz von Explosivwaffen in aktuellen Konflikten und dem zunehmenden Einsatz von improvisierten Minen zu erneuten Kontaminationen gekommen ist.

Mehr als 200 HI-Entminer/-innen - darunter viele Frauen - sind derzeit in der Räumarbeit tätig und haben 2018 mehr als 350'000 Quadratmeter Land von Minen und Blindgängern befreit

Mehr als 200 HI-Entminer/-innen - darunter viele Frauen - sind derzeit in der Räumarbeit tätig und haben 2018 mehr als 350'000 Quadratmeter Land von Minen und Blindgängern befreit | © J. M. Vargas/HI

Entminung wird in den neu kontaminierten Gebieten immer schwieriger. Anlässlich des Internationalen Tags der Aufklärung über die Minengefahr äussert die gemeinnützige NGO Handicap International (HI) Besorgnis darüber, dass es durch den verbreiteten Einsatz von Explosivwaffen in aktuellen Konflikten und dem zunehmenden Einsatz von improvisierten Minen zu erneuten Kontaminationen gekommen ist.

Die verminten Zonen befinden sich häufig in städtischen Gebieten, sie sind schwieriger zu räumen und stellen die humanitären Räumexpert/-innen vor neue Herausforderungen. HI führt in sieben Ländern Räumungsprojekte durch. Die Organisation testet auch innovative Wege, um die Arbeit der Minenräumexpert/-innen zu erleichtern wie beispielsweise den Einsatz von Drohnen, um betroffene Gebiete leichter zu erkennen und zu vermessen. 

20 Jahre nach dem Inkrafttreten des Ottawa-Vertrags am 1. März 1999 ist der Bedarf an Minenräumung enorm: Unter anderem im Irak, in Syrien oder in der Ukraine wurden riesige Landstriche durch Überreste von Bombardierungen und industrielle sowie selbstgebaute Landminen flächendeckend kontaminiert.

HI führt derzeit Waffenräumaktionen in sieben Ländern durch: Kolumbien, Irak, Laos, Libanon, Libyen, Senegal und Tschad. Mehr als 200 HI-Entminer/-innen - darunter viele Frauen - sind derzeit in der Räumarbeit tätig und haben 2018 mehr als 350'000 Quadratmeter Land von Minen und Blindgängern befreit, was 50 Fussballfeldern entspricht. Fast 3'500 Sprengsätze aller Art wurden von den HI-Teams gesichert. HI untersucht derzeit innovative Methoden, um auf die unterschiedlichen Arten der Kontamination zu reagieren. So testen seit Januar HI und seine Partner beispielsweise den Einsatz von Drohnen im nördlichen Tschad, um verminte Gelände zu erkennen und damit die Arbeit der Minenräumspezialisten zu erleichtern.

Laut dem 2018 veröffentlichten Bericht des Landminen-Monitors wurden 2017 mindestens 7'239 Menschen durch Minen und Blindgänger getötet oder verletzt. Im Jahr 2014 gab es 3'993 Opfer. Seither steigt die Zahl der Opfer nach einem stetigen Rückgang seit 15 Jahren wieder. Da die Datenerhebung in den derzeitigen und jüngsten Konfliktzonen schwierig ist, ist die tatsächliche Zahl wahrscheinlich viel höher.


  • In Genf symbolisiert Broken Chair den Kampf gegen die Explosivwaffen und die Gewalt, die in bewaffneten Konflikten an den Zivilbevölkerungen verübt wird. Das gegenüber dem Sitz des Genfer Büros der Vereinten Nationen errichtete Denkmal von Daniel Berset auf Anfrage von HI ist eine Herausforderung adressiert an die internationale Gemeinschaft. Es erinnert sie an ihre Verpflichtung, humanitäres Völkerrecht zu respektieren und die Zivilbevölkerung in bevölkerten Gebieten gegen den Einsatz von Explosivwaffen zu schützen.

Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

WHO-Resolution: die Staaten setzen sich für Rehabilitation ein
© Ouest France - P. Moyon / HI
Rehabilitation

WHO-Resolution: die Staaten setzen sich für Rehabilitation ein

Weltweit leben 2,4 Milliarden Menschen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung, die mit Rehabilitation verbessert werden könnte. In einigen Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen haben 50 % von ihnen keinen Zugang zu diesem grundlegenden Gesundheitsservice . Ab dem 24. Mai werden 194 Länder auf der Weltgesundheitsversammlung in Genf über eine historische Resolution abstimmen, die sie zum ersten Mal dazu verpflichtet, die Rehabilitation in ihren Gesundheitssystemen auszubauen und zu fördern.

Unterwasser-Minenräumung: Zugang zu sauberem Trinkwasser in Syrien
© G. Toombs / HI
Minen und andere Waffen

Unterwasser-Minenräumung: Zugang zu sauberem Trinkwasser in Syrien

Unsere Teams orten, identifizieren und beseitigen Bomben, Raketen, Minen und Unterwasser-Sprengkörper in Raqqa. Dank dieser Massnahmen haben die Bewohner:innen wieder Zugang zu sauberem Wasser.

«Keine Sorge, ich bin hart wie ein Stein»
© Patrick Meinhardt / HI
Minen und andere Waffen Stop Bombing Civilians

«Keine Sorge, ich bin hart wie ein Stein»

Wir helfen den Menschen in Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo mit Rehabilitationsmassnahmen und psychologischer Unterstützung. Lesen Sie die Geschichte von Kisubizo, der beide Beine amputiert werden mussten, nachdem sie bei Auseinandersetzungen verletzt worden war.