Gaza: Stellungnahme zum Chaos bei der Hilfsverteilung

Nothlife Stop Bombing Civilians
Palästinensische Gebiete

© K.Nateel / HI

«Handicap International ist bestürzt über die Vorfälle an den neuen militarisierten Hilfsverteilzentren im Gazastreifen. Die palästinensische Bevölkerung, die am Rande einer Hungersnot steht, wird gewaltsam vertrieben, schikaniert, willkürlich festgenommen und sogar getötet, wenn sie versucht, an Nahrungsmittel zu gelangen. Dies geschieht in einem menschenunwürdigen und äusserst gewalttätigen Umfeld, das in völligem Widerspruch zu grundlegenden humanitären Prinzipien und dem Völkerrecht steht. Allein seit letzter Woche wurden in der Umgebung dieser Verteilzentren mindestens 49 Palästinenser:innen getötet und mehr als 300 verletzt.

Wir haben diesen von der israelischen Regierung eingeführten grundlegend fehlerhaften und gefährlichen Plan von Beginn an verurteilt. Die seit drei Monaten andauernde Hilfsblockade hat zu einem immensen Bedarf an Nahrungsmitteln, Treibstoff, Medikamenten, Gas und Wasser geführt. Dieser Bedarf kann nur durch humanitäre Organisationen über die bewährten Verteilungs- und Liefermechanismen der Vereinten Nationen gedeckt werden. Diese militarisierten Standorte entsprechen nicht den humanitären Standards und gefährden das Leben der Zivilbevölkerung. Sie sind für Menschen mit Behinderungen, ältere Personen und andere schutzbedürftige Gruppen nur schwer oder gar nicht erreichbar. Dadurch wird ein Grossteil der Bevölkerung von der dringend benötigten Hilfe ausgeschlossen.

Wir lehnen diese Massnahmen ab und erneuern unseren dringenden Appell: Humanitäre Organisationen und die UN müssen die Möglichkeit erhalten, Hilfe wirksam zu verteilen und dabei die Grundsätze der Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit zu wahren.

Um lebenswichtige Hilfsgüter transportieren zu können, benötigen wir einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, die bedingungslose Freilassung aller Geiseln sowie ungehinderten humanitären Zugang zum gesamten Gazastreifen.

Humanitäre Hilfe muss sicher, gerecht, diskriminierungsfrei und unter vollständiger Wahrung der Menschenwürde geleistet werden. Lassen Sie uns unsere Arbeit machen!» Florence Daunis, Leiterin Internationale Einsätze, Handicap International

4 Juni 2025
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Banner am Broken Chair gegen die Rückkehr von Minen
© V.Vanniasingam / HI
Minen und andere Waffen Mobilisierung Stop Bombing Civilians Veranstaltung

Banner am Broken Chair gegen die Rückkehr von Minen

Nachdem Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Polen ihren Ausstieg aus dem Vertrag über das Verbot von Antipersonenminen angekündigt haben, kommen die Vertragsstaaten vom 17. bis 20. Juni in Genf erstmals wieder zusammen. Handicap International und die Internationale Kampagne für das Verbot von Antipersonenminen fordern die Staaten dazu auf, sich entschieden gegen den Austritt der fünf Länder zu stellen.

Zivilbevölkerung in 74 Ländern von Explosivwaffen betroffen
© HI
Minen und andere Waffen Stop Bombing Civilians

Zivilbevölkerung in 74 Ländern von Explosivwaffen betroffen

Der EWIPA-Monitor 2024 berichtet von verheerenden humanitären Folgen durch den Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten. Handicap International weist darauf hin, dass in 74 Ländern Zivilist:innen verletzt oder getötet und Infrastruktur beschädigt wurden. Vor allem die Zivilbevölkerung in den Palästinensischen Gebieten, aber auch im Libanon, in Myanmar, Sudan, Syrien und der Ukraine waren betroffen. Die Angriffe auf zivile Infrastruktur wie Kliniken oder Schulen stiegen zudem stark an.

Nach dem Erdbeben: Myanmars Helfer unter Druck
© HI
Nothlife

Nach dem Erdbeben: Myanmars Helfer unter Druck

Nach dem katastrophalen Erdbeben in Myanmar berichtet ein Mitarbeiter unserer Partner-Organisationen für Rettungseinsätze, wie traumatisch die Situation auch für Helfer ist. Viele sind verzweifelt und erschöpft angesichts der Tragödie. Handicap International unterstützt sie mit psychologischer Hilfe.

 

Kontakt

Handicap International Schweiz
Avenue de la Paix 11, 1202 Genf
+41 (0)22 788 70 33
[email protected]

Uns kontaktieren

IBAN: CH66 0900 0000 1200 0522 4

 
 

Suchbegriff eingeben

 
 

Unser Netzwerk

 
 

Folgen Sie uns