Handicap International verurteilt den Einsatz von Antipersonenminen in Myanmar

Myanmar

Handicap International verurteilt den aktuellen Einsatz von Antipersonenminen durch die Streitkräfte Myanmars an der Grenze zu Bangladesch auf Schärfste. Diese Waffen, die fast ausschliesslich Zivilisten töten und verletzen, sind seit 1997 durch den Ottawa-Vertrag verboten, der von 163 Staaten unterzeichnet wurde. Handicap International fordert die Regierung von Myanmar auf, die Anwendung dieser barbarischen Waffen sofort einzustellen, appelliert an die internationale Gemeinschaft, diesen jüngsten Einsatz deutlich zu verurteilen und auf die birmanischen Behörden Druck auszuüben, den Einsatz dieser Waffe aufzugeben.

© Pascal Grappin / Handicap International

Eine Reihe von übereinstimmenden Zeugenaussagen, die vom Landminen Monitor, Amnesty International und der Nachrichtenagentur Reuters gesammelt wurden, bestätigen die jüngste Verlegung von Antipersonenminen von Myanmars Streitkräften an verschiedenen Orten an der Grenze zwischen Bangladesch und Myanmar.

Laut dem letzten Bericht des Landminen Monitors 2016 ist Myanmar neben Nordkorea und Syrien einer der wenigen Staaten die immer noch Antipersonenminen einsetzen. 159 Menschen waren Opfer dieser Waffen im Jahr 2015, mehr als 250 im Jahr 2014.

„Die jüngste Verwendung von Antipersonenminen durch die Streitkräfte Myanmars in der aktuellen Krise hat verheerende Folgen für Zivilisten“, sagt Petra Schroeter, Geschäftsführerin von Handicap International Schweiz. „Diese Waffen töten und verstümmeln; sie verursachen extrem schwierig zu versorgende Verletzungen und ziehen nachhaltige Konsequenzen für das Überleben der Opfer nach sich. Der Einsatz von Minen muss aufhören und wir müssen alles dafür tun, den Opfern Hilfe zu leisten.“

Laut dem Landminen Monitor wurden im Jahr 2015 mindestens 6.461 Menschen von Minen und explosiven Kriegsresten getötet oder verletzt.

Weltweit sind über drei Viertel der Landminenopfer Zivilisten und ein Drittel sind Kinder. Diese Waffen können viele Jahre nach einem Konflikt töten und verwunden. 63 Länder und Territorien auf der ganzen Welt sind immer noch von Minen und explosiven Resten des Krieges kontaminiert, was eine Bedrohung für die Zivilbevölkerung darstellt.

Der Erwerb, die Produktion, die Lagerung und die Verwendung von Antipersonenminen sind durch den Ottawa-Vertrag verboten. Der Vertrag wurde vor zwanzig Jahren am 18. September 1997 verabschiedet und trat am 1. März 1999 in Kraft. 163 Staaten sind Unterzeichner des Übereinkommens,  162 sind Vertragsstaaten. Myanmar ist keine Partei des Ottawa-Vertrages.

26 September 2017
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Kay Reh durch Sprengsatz auf seinem Feld verletzt
| ©HI
Gesundheit und Prävention Minen und andere Waffen

Kay Reh durch Sprengsatz auf seinem Feld verletzt

Seit 2012 hat HI fast 13'000 Menschen, die in den neun Flüchtlingslagern entlang der thailändisch-myanmarischen Grenze leben, auf die Risiken von Sprengkörpern sensibilisiert.

Humanitäre NGOs fordern sofortiges Ende der Kampfhandlungen, den Schutz der Zivilbevölkerung und den humanitären Zugang in Kachin und Nordshan, Myanmar
© M. A. Islam / HI
Nothlife

Humanitäre NGOs fordern sofortiges Ende der Kampfhandlungen, den Schutz der Zivilbevölkerung und den humanitären Zugang in Kachin und Nordshan, Myanmar

Als nationale und internationale Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die in Kachin und Nordshan, Myanmar, tätig sind, sind wir sehr besorgt über die weitere Eskalation des bewaffneten Konflikts. Im Monat April und An-fang Mai fanden gewaltsame Zusammenstösse statt, die sich direkt auf die Zivilbevölkerung auswirken und die tausende Zivilisten mehrmals zur Flucht zwangen. Es muss dringend gehandelt werden, um Menschenleben zu retten und die umfassenden und wachsenden humanitären Bedürfnisse zu decken.