Jemerson, 13 Jahre alt, hat wegen einer Mine seine linke Hand verloren

Minen und andere Waffen
Kolumbien

Als Minenräumungsexperte seit fast 25 Jahren wurde Handicap International von der kolumbianischen Regierung offiziell mit der Minenräumung in den drei besonders schwer betroffenen und unzugänglichen Departamentos Cauca, Meta und Caquetá beauftragt.

Jemerson, 13 Jahre, Minenopfer in Kolumbien

Jemerson, 13 Jahre, Minenopfer in Kolumbien | Jules Tusseau / HI

Kolumbien, zerrissen durch 50 Jahre Bürgerkrieg, ist nach Afghanistan das am meisten verminte Land der Welt. In 25 Jahren wurden über 11 000 Menschen Opfer von Minen und anderen explosiven Kriegsmittelrückständen. Ein Viertel dieser Opfer sind Kinder.

Eines von ihnen ist Jemerson, ein 10-Jähriger, nur etwas vom Strassenrand aufheben, was wie ein kleiner Ball aussah, doch er löste eine schreckliche Explosion aus. Nachdem seine linke Hand amputiert worden war, verlor er allen Lebensmut... Bis unsere Teams seine Betreuung übernahmen und eine Massprothese für ihn anfertigen liessen. Wir teilen sein Zeugnis:

Ich war mit zwei Cousins zu einem benachbarten Bauernhof unterwegs, um Mandarinen zu pflücken. Da sah ich einen Gegenstand, der aussah wie ein kleiner Ball. Ich habe ihn aufgehoben… Dabei ist er explodiert. Und meine Hand auch. Wie es dann weiterging, haben meine Cousins und meine Mutter mir erzählt. Überall war Blut.

Ich wurde notfallmässig ins Spital von Cali gebracht. Dort wurde ich an den Lungen operiert, meine Wunden wurden genäht. Aber sie haben meine linke Hand amputiert. Nach der Amputation habe ich immer nur geweint. Wie kann man weiterleben, wenn man eine Hand verloren hat? Nachts habe ich oft geträumt, dass ich eine Mine aufhebe, und ich hatte Angst, allein zu schlafen... Es war sehr hart.

Es fing an, mir besser zu gehen, als ich die Leute von Handicap International kennen lernte. Sie haben mich gepflegt, mich mit anderen Kindern zusammengebracht, die auch Opfer einer Mine geworden waren, und vor allem haben sie mir eine neue Hand versprochen. Als sie eine Massprothese für mich anfertigten, habe ich wieder richtig Hoffnung geschöpft. Die Übungen waren schwierig, aber ich habe jetzt endlich meine neue Hand.

Heute gehe ich wieder zur Schule, und ich geniere mich nicht mehr vor den anderen Kindern. Manchmal nehme ich meine neue Hand während der Schulstunden ab. Und ich habe neue Pläne: Ich will Soldat werden, um den Frieden in meinem Land zu sichern. Vor allem aber will ich nicht, dass noch mehr Kinder wie ich von einer Mine verstümmelt werden.

Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Fouad aus Gaza: Mit Rehabilitation zurück ins Leben
© S. Hejji - HQ / HI
Minen und andere Waffen Nothlife Rehabilitation

Fouad aus Gaza: Mit Rehabilitation zurück ins Leben

Der Krieg in Gaza verwandelt jeden Augenblick in einen Überlebenskampf. Unter den Tausenden von Verletzten ist auch Fouad.

Ziel erreicht! «The Family of 5» sammelt CHF 10’000 für Handicap International
© Family of 5
Minen und andere Waffen Rehabilitation Veranstaltung

Ziel erreicht! «The Family of 5» sammelt CHF 10’000 für Handicap International

Seit Mai 2025 sind «The Family of 5» Botschafter:innen von Handicap International Schweiz. Ihr Engagement zeigt sich in Aufklärungsvideos, Publikationen und einer Spendenaktion für Syrien beim Halbmarathon in Lausanne im Oktober 2025. Dabei haben sie sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: 21 Kilometer rennen und CHF 10’000 sammeln. Und sie haben es erreicht!

Syrien, sieben Monate nach dem Sturz Assads: Zurückkehrende Familien treffen auf eine dramatische Realität
© HI
Minen und andere Waffen Nothlife

Syrien, sieben Monate nach dem Sturz Assads: Zurückkehrende Familien treffen auf eine dramatische Realität

Sieben Monate nach dem Sturz von Baschar al-Assad kehren Tausende Syrer:innen in ihr Land zurück. Doch diese hoffnungsvolle Rückkehr stösst auf eine dramatische Realität: ein von 13 Kriegsjahren verwüstetes Land, das mit Minen und Blindgängern verseucht ist und in dem Armut, fehlende Gesundheitsversorgung und Unsicherheit allgegenwärtig sind. Nach ihrem dreiwöchigen Einsatz in Syrien reiste Noor Bimbashi, Advocacy- und Politikberaterin bei Handicap International, nach Genf. Dort legte sie Zeugnis ab und traf sich mit Entscheidungsträger:innen, um über die humanitären Bedürfnisse und die Finanzierungslücke zu sprechen. 

 

Kontakt

Handicap International Schweiz
Avenue de la Paix 11, 1202 Genf
+41 (0)22 788 70 33
[email protected]

Uns kontaktieren

IBAN: CH66 0900 0000 1200 0522 4

 
 

Suchbegriff eingeben

 
 

Unser Netzwerk

 
 

Folgen Sie uns