Madagaskar: Zyklon Batsirai bedroht mehr als 500'000 Menschen

Nothlife
Madagaskar

Ein gefährlicher tropischer Wirbelsturm nähert sich Madagaskar rasant und bedroht Hunderttausende Menschen. Die Teams von Handicap International im Land bereiten sich auf eine Katastrophe vor.

Überschwemmungen nach dem Tropensturm Ana

Überschwemmungen nach dem Tropensturm Ana | © R.RAZAFIMAHATRATRA/ HI

Verheerende Folgen befürchtet

Zu Beginn der Wirbelsturm-Saison im Indischen Ozean rast ein gefährlicher Zyklon namens Batsirai-22 auf die Küste von Madagaskar zu. Zuvor hat er bereits die Inseln La Réunion und Mauritius passiert. Der Sturm, der sich mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 231 km/h bewegt, wird sich voraussichtlich schnell zu einem starken Wirbelsturm der Kategorie 4 entwickeln und am Samstag, 5. Februar auf die Küste Madagaskars treffen.

Die möglichen Auswirkungen des Sturms sind zwar noch ungewiss, aber die Sorge ist gross! Die Regierung hat den Notstand ausgerufen und einen umfangreichen nationalen Notfallplan aufgestellt. Die Behörden sagen starke Regenfälle, Überflutungen, heftige Windböen, Erdrutsche und Stromausfälle voraus. Rund 595’000 Menschen werden betroffen sein und Hunderttausende Menschen könnten ihr Hab und Gut verlieren oder schwer verletzt werden. Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen sind besonders gefährdet, da sie in Katastrophensituationen besondere Unterstützung benötigen.

Starke Auswirkungen der letzten Überschwemmungen

Viele der voraussichtlich betroffenen Gebiete erholen sich aktuell noch von den schweren Überschwemmungen, die erst vor einer Woche durch den Tropensturm Ana verursacht wurden. Der Sturm hatte mehr als 130’000 Menschen betroffen und etwa 50 Menschen getötet. Die Wassermassen sind noch immer nicht abgeflossen. Wir fürchten besonders um die Sicherheit der 27’000 Menschen, die durch Tropensturm Ana vertrieben wurden. Zudem erhöht in den südwestlichen Regionen die anhaltende Trockenheit zusätzlich die Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen.

 

Wir bereiten uns auf das Schlimmste vor

Im Moment mobilisieren wir alle verfügbaren Teams und Ressourcen, um unter der Leitung des Nationalen Büros für Katastrophenvorsorge schnellstmöglich Hilfe leisten zu können. Unsere Teams verteilen Notfallpläne an Partnerorganisationen und Familien. Ausserdem planen sie die Verteilung von Nothilfe-Ausrüstung wie Mobilitätshilfen, Hygienekits und Decken. Es werden bereits Vorkehrungen getroffen, um die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen im Vorfeld und nach der Katastrophe zu berücksichtigen.

«Zurzeit bereiten wir uns auf schlimme Folgen vor», sagt Vincent Dalonneau, Länderverantwortlicher von Handicap International für Madagaskar. «Es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen.»


Handicap International ist seit 1986 in Madagaskar tätig und hat im ganzen Land Büros, auch in den voraussichtlich von Batsirai betroffenen Regionen. Seit Jahren setzen wir Projekte zur inklusiven Katastrophenvorsorge um, um die unmittelbaren und langfristigen Folgen solcher Naturkatastrophen zu begrenzen. Wir arbeiten eng mit den lokalen Verantwortlichen zusammen, um die Situation zu bewerten, und werden in den kommenden Tagen über weitere Massnahmen entscheiden.

3 Februar 2022
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Warum Rehabilitation in Kriegszeiten so wichtig ist
© S. Hejji - HQ / HI
Nothlife

Warum Rehabilitation in Kriegszeiten so wichtig ist

Als ich im März von einem Einsatz mit Handicap International in Gaza nach Genf zurückkehrte, war ich erschüttert: Die Situation ist katastrophal. Ohne eine konsequente und inklusive humanitäre Hilfe wird die Zahl der Menschen mit Behinderungen stark zunehmen. 

Tragischer Tod einer Mitarbeiterin von Handicap International in Gaza
© Handicap International
Nothlife

Tragischer Tod einer Mitarbeiterin von Handicap International in Gaza

Die Mitarbeitenden von Handicap International/Humanity & Inclusion (HI) sind zutiefst betroffen und empört über den Tod ihrer Kollegin Muna und ihrer ganzen Familie, die am 8. Juni wahllos von israelischen Streitkräften in ihrem Haus im Süden von Deir al-Balah in Gaza bombardiert wurden. Muna, eine engagierte Sozialarbeiterin, half Hunderten von vertriebenen Familien und Kindern, darunter auch Kindern mit Behinderungen. Dieser tragische Vorfall ist der zweite Tod einer HI-Mitarbeiterin seit dem 7. Oktober, nach einem Vorfall im Dezember 2023, als eine andere Kollegin und ihre vier Kinder in Nuseirat im Gazastreifen getötet wurden.