Nirmala und Khendo machen ihre ersten Schritte gemeinsam

Inklusion Inklusion Rehabilitation
Nepal

Am 25. April 2015 wurde Nepal von einem heftigen Erdbeben erschüttert. Die beiden Mädchen Nirmala und Khendo wurden unter den Trümmern begraben, wenn auch hunderte Kilometer voneinander entfernt. Beide wurden in dasselbe Spital gebracht, wo ihnen jeweils das Bein amputiert werden musste. Dort lernten sie sich kennen. Gemeinsam durchliefen sie zahlreiche Rehabilitationsbehandlungen mit unseren Physiotherapeut*innen und lernten wieder laufen. Seither sind sie unzertrennlich und gehen gemeinsam zur Schule.

Ermöglichen Sie wie Nirmala und Khendo auch anderen Kindern, «neue erste Male» zu erleben. Entdecken Sie hier weitere Geschichten.

© Prasiit Sthapit/HI - 2018

Neue erste Schritte

Sudan Rimal, einer unserer Physiotherapeuten, erklärt:

„Ich traf Nirmala und Khendo kurz nach dem Erdbeben. Ich habe bei beiden den Stumpf des amputierten Beins massiert und ihnen Übungen beigebracht, die ihre Beinmuskulatur aufbauen. Dann erhielten sie eine Prothese und lernten damit wieder laufen. Ich sehe sie oft. Wir müssen ihre Prothesen alle sechs Monate neu anpassen, weil die Mädchen schnell wachsen. Zwischen uns hat sich ein sehr gutes Vertrauensverhältnis entwickelt.“

Medizinische Behandlung und Nachsorge

Dank dieser Behandlungen und der Nachsorge konnten Nirmala und Khendo in die Schule zurückkehren.

„Wir haben die Lehrkräfte geschult, damit sie die Reha-Übungen kennen und mit den Kindern ausführen können. Sie waren sehr interessiert und hatten viele Fragen “, sagt Sudan Rimal, unser Physiotherapeut. „Heute gehen sie immer noch ins Rehabilitationszentrum, etwa einmal im Monat. Sie dehnen ihre Muskeln und werden dadurch beweglicher. Ihre Prothesen werden je nach Wachstum alle sechs Monate angepasst. Ihr Körper und die Bedeutung der Reha-Übungen werden ihnen immer mehr bewusst. Sie können mir sagen, wenn sie Schmerzen haben und wo es wehtut. Sie verstehen einiges von dem, was sie fühlen. Und sie motivieren sich gegenseitig, die Übungen durchzuführen und Fortschritte zu machen. Die beiden sind wirklich beeindruckend“, sagt Sudan Rimal.

Vielversprechende Zukunft

Während ihrer Schulzeit werden beide Mädchen in einem Internat bleiben. Nirmala und Khendo lieben Englisch, Badminton und Verstecken spielen. Und auf die Frage nach ihrer Zukunft antwortet Nirmala mit leuchtenden Augen, dass sie davon träumt, Schauspielerin zu werden. Khendo hingegen will Lehrerin werden, denn sie will «Kindern helfen, gute Menschen zu werden».

18 Dezember 2020
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Fast ein Drittel der syrischen Bevölkerung lebt mit einer Behinderung
© A. Rahhal / HI
Inklusion

Fast ein Drittel der syrischen Bevölkerung lebt mit einer Behinderung

Der jahrelange Krieg und das verheerende Erdbeben von 2023 haben gravierende Folgen für die syrische Zivilbevölkerung: Schätzungen zufolge lebt fast ein Drittel der Bevölkerung ab einem Alter von zwei Jahren mit einer Behinderung. 70% der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Infrastruktur, darunter Spitäler, Wohnhäuser und Schulen, wurde weitgehend zerstört, und viele Gebiete sind noch immer mit Minen und Blindgängern verseucht. 

Rückblick 2024 : Danke für Ihre Unterstützung!
© E. N'Sapu / HI
Inklusion

Rückblick 2024 : Danke für Ihre Unterstützung!

2024 konnten wir dank Ihrer Grosszügigkeit mehr als 2,5 Millionen Menschen durch 400 Projekte in 59 Ländern unterstützen. Gesundheitsversorgung, Bildung, Inklusion, Aufklärung über die Gefahren von Landminen … Ihre Hilfe hat Leben verändert. Lassen Sie in unserem Videorückblick die Höhepunkte dieses Jahres der Solidarität Revue passieren.

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen: Schutz von Menschen mit Behinderungen, den vergessenen Opfern humanitärer Krisen
© Y. Nateel / HI
Inklusion

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen: Schutz von Menschen mit Behinderungen, den vergessenen Opfern humanitärer Krisen

Menschen mit Behinderungen sind von humanitären Krisen, seien es bewaffnete Konflikte oder Klimakatastrophen, besonders betroffen. Sie können sich schlechter schützen und werden bei der humanitären Hilfe oft übersehen. Im Jahr 2023  haben wir in 15 Krisen, darunter Gaza und die Ukraine, dafür gesorgt, dass Menschen mit Behinderungen in unsere Hilfe einbezogen wurden.