Nepal

Seit dem Erdbeben 2015 hat Handicap International (HI) ihr Aktivitätenportfolio diversifiziert, welches nun die Bereiche Gesundheit, Rehabilitation und Zugang zu Dienstleistungen, mit dem Schwerpunkt auf Bildung, einschliesst. Ausserdem hat das Programm Projekte zur Verringerung des Katastrophenrisikos entwickelt, da Nepal anfällig für Klimakatastrophen ist.

Ein Junge mit einer Unterbein-Prothese schiesst einen bunten Fussball, er strahlt über das ganze Gesicht.

Prabin, 6, lebt mit seinen Eltern im Südosten Nepals. Er wurde ohne den unteren Teil seines rechten Beins geboren. Dank unserer Prothese ist er jetzt nun selbstständiger und kann mit den anderen Kindern spielen. | © Amul Thapa / HI

Laufende Aktivitäten

Seit dem Erdbeben 2015 hat HI Nepal ihre Aktivitäten diversifiziert und konzentriert sich auf die Bereiche Gesundheit, Rehabilitation und Zugang zu Dienstleistungen, insbesondere inklusive Lebensgrundlagen und inklusive Bildung. Im Rahmen des Programms werden derzeit neun Projekte durchgeführt. 

Das grösste Projekt von HI Nepal war schon immer die Rehabilitation. Ziel dieses Projekts ist es, ein nachhaltiges, integriertes, staatlich-privates Rehabilitationssystem aufzubauen, um die Mobilität und funktionale Unabhängigkeit von Konfliktopfern und rehabilitationsbedürftigen Frauen, Männern, Mädchen und Jungen zu verbessern.

Unsere Teams bauen vor allem ihre Erfahrung im Bereich der inklusiven Bildung aus, um den Zugang, die Teilnahme und den Bildungserfolg von ausgegrenzten Kindern, sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Schule, zu verbessern. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf den Aspekten Kaste, Behinderung, ethnische Herkunft und Geschlecht. 

HI entwickelt ausserdem Projekte zur wirtschaftlichen Eingliederung und zur inklusiven Katastrophenvorsorge. Dadurch soll die Klimaresistenz der am stärksten gefährdeten Gemeinschaften und Gruppen, einschliesslich Menschen mit Behinderung, durch inklusive, gemeindebasierte Anpassung und klimagerechte lokale Verwaltung in ausgewählten Gemeinden Nepals erhöht werden.

Neuigkeiten aus den Projekten

Nichts kann Prabin aufhalten !
© A.Thapa / HI
Inklusion Rehabilitation

Nichts kann Prabin aufhalten !

Der sechsjährige Prabin wurde ohne den rechten Unterschenkel geboren. Unsere Teams trafen ihn vor fünf Jahren im Rehabilitationszentrum von Biratnagar in Nepal. Seitdem hat er sich mit Riesenschritten entwickelt.

Nach Genf, Bern und Locarno war die Ausstellung «My Lens, My Reality» am 8. März erneut in Nepal zu sehen
©: S. Karmacharya / HI 2023
Betroffenen Inklusion

Nach Genf, Bern und Locarno war die Ausstellung «My Lens, My Reality» am 8. März erneut in Nepal zu sehen

Anlässlich des Internationalen Frauentags machte unsere Ausstellung in Kathmandu Halt. Sie besteht aus einer Serie von Fotos, die die Erfolge von zehn nepalesischen Frauen mit Behinderungen zeigen. Die Fotos sind das Ergebnis einer Studie des Swiss Disability And Development Consortium (SDDC), das wir mitbegründet haben.

Nepal: HI kämpft für den Zugang zu Bildung für Kinder mit Behinderung
© P. Gairapipli / HI
Inklusion

Nepal: HI kämpft für den Zugang zu Bildung für Kinder mit Behinderung

Mehr als 32 Millionen Kinder mit Behinderung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen haben keinen Zugang zu Bildung.

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Hintergrund

Karte des HI-Einsatzes in Nepal

Über 40% der Bevölkerung in Nepal lebt unterhalb der Armutsgrenze, was unter anderem daran liegt, dass der Lebensunterhalt von drei Vierteln der Bevölkerung von der instabilen Landwirtschaft abhängig ist.

Zudem wurde die wirtschaftliche Entwicklung durch den Konflikt zwischen den Regierungsbehörden und den maoistischen Aufständischen (1996-2006) verhindert. Dieser Konflikt forderte 12'000 Tote und vertrieb Hunderttausende. Viele Kriegsveteranen leben mit einer dauerhaften Behinderung. 

In Nepal wird Behinderung in erster Linie als soziales Problem betrachtet. Sie wird nur selten als Problem der öffentlichen Gesundheit behandelt und daher kaum oder gar nicht in den Bereichen Bildung, Gesundheit und wirtschaftliche Entwicklung berücksichtigt. Schätzungsweise 78% der Kinder mit Behinderungen gehen nicht zur Schule (Barriga, 2011), und nur 1% der Bevölkerung mit Behinderungen in Nepal hat Zugang zu einer Beschäftigung und regelmässiger Arbeit.

Nepal wurde stark von COVID-19 getroffen und leidet nach wie vor an den Folgen der Pandemie, zuletzt hat sich die Situation aber allgemein etwas verbessert. Insgesamt befindet sich das Land auf dem Weg zur Demokratie und in einer Phase der relativen Stabilität.


Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 61
Eröffnungsdatum des Programms: 1996
 

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