Jordanien
In Jordanien unterstützt Handicap International (HI) Rehabilitationsdienste für Menschen mit Behinderung. Unsere Expert*innen erkennen Risiken oder Anzeichen von Behinderung bei Kleinkindern und können so Komplikationen verringern. Ausserdem setzen sie sich für eine inklusive Beschäftigung und den Zugang zu Bildung für alle ein, auch für Kinder mit Behinderung.
Ein Physiotherapeut von HI untersucht Qasem, ein 10-jähriges syrisches Mädchen mit Kleinwüchsigkeit, Jordanien. | © Dan Giannopoulos / Handicap International
Laufende Aktivitäten
Seit 2012 arbeitet HI mit syrischen Geflüchteten und schutzbedürftigen Menschen in Jordanien zusammen, insbesondere mit Menschen mit Behinderung. Unsere Teams unterstützen Physiotherapiedienste und stellen Menschen mit Behinderung oder Verletzungen in Partnerkrankenhäusern und Gesundheitszentren orthopädische Ausstattung zur Verfügung. Darüber hinaus schulen sie jordanisches Gesundheitspersonal, um die Qualität der Leistungen zu erhöhen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Früherkennung und -behandlung von Behinderungen bei Kindern, um das Risiko von Komplikationen zu verringern.
Gleichzeitig bemühen sich unsere Teams gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen um einen besseren Bildungszugang für alle – insbesondere zur frühen Bildung (ab Vorschulebene) – und um die Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für Jugendliche mit Behinderung. Ziel ist eine verbesserte Inklusion von Kindern und Erwachsenen mit Behinderung in ihren Gemeinden, um ihre Unterbringung in Einrichtungen einzuschränken oder zu verhindern.
Einsatzbebreiche
Neuigkeiten aus den Projekten
Inklusive Bildung: Porträts
Wir stellen Ihnen Sham, Siwar und Mahmoud vor, drei Kinder, die sich durch ihre Behinderung nicht vom Schulbesuch abhalten lassen. Inspirierende Geschichten, ermöglicht durch das Projekt «Helden» in Jordanien, das seit zwei Jahren 50 Jungen und Mädchen mit Behinderungen im Alter von 4 bis 6 Jahren Zugang zur Vorschulbildung verschafft. Lesen Sie die beeindruckenden Geschichten von Kindern, die Hindernisse überwinden, um lernen zu können.
«Die Chance, dass ich überlebe, lag bei eins zu 100»
Mohamad ist einer der Tausenden von Syrer*innen, die von Bombardierungen betroffen sind. Seit einer Explosion im Jahr 2012 sind seine Beine gelähmt.
«Wieder gehen zu können ist ein Segen»
Malik war zehn Jahre alt, als sein Haus in Syrien bombardiert wurde. Sein Bein musste amputiert werden, es folgte eine lange Rehabilitation. Wir halfen ihm in Jordanien bei seinem Kampf zurück ins Leben.
Sie mit
Hintergrund
Jordanien ist eines der stabilsten Länder der Region. Doch obwohl es einen durchschnittlichen Index der menschlichen Entwicklung aufweist, gibt es erhebliche Ungleichheiten in der Bevölkerung und einen starken Anstieg der Arbeitslosenquote.
Fast 700'000 syrische Geflüchtete leben in Jordanien. Eine 2018 von HI und IMMAP in Jordanien durchgeführte Umfrage ergab, dass 22,9 % der syrischen Geflüchteten, d. h. mehr als 140'000 Menschen, eine Behinderung haben. Menschen mit Behinderung stellen eine der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen des Landes dar, insbesondere in ländlichen und abgelegenen Gebieten. Die Prävalenz von Behinderungen wurde 2018 auf 11 bis 15 % geschätzt, und eine Studie ergab, dass 30 % der syrischen Geflüchteten in Jordanien besondere körperliche und geistige Bedürfnisse haben. Ausserdem sind die meisten Kinder mit Behinderung (zwischen 85 % und 95 %) vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen.
Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 46
Eröffnungsdatum des Programms: 2006