13 Jahre Krieg in Syrien : eine humanitäre Krise ohne Ende

Nothlife
Syrien

Nach 13 Jahren Konflikt verschlechtert sich die humanitäre Lage in Syrien weiter. Lokale Kämpfe und regelmässige Luftangriffe wechseln sich ab. 70 % der syrischen Bevölkerung benötigt humanitäre Hilfe.

Neutralisierung von Bombenresten, die in Raqqa und Umgebung gefunden wurden, durch unsere Minenräumungsteams

Neutralisierung von Bombenresten, die in Raqqa und Umgebung gefunden wurden, durch unsere Minenräumungsteams | © G.Toombs / HI

Anhaltender Konflikt: schreckliche humanitäre Lage

70 % der syrischen Bevölkerung benötigt humanitäre Hilfe. Fast 7 Millionen der 22 Millionen Einwohner des Landes leben weiterhin als Binnenvertriebene unter schrecklichen Bedingungen in Lagern.

Obwohl die umfassenden Kampfhandlungen nachgelassen haben, besteht der Konflikt mit örtlich begrenzter Waffengewalt und Bombenangriffen fort, die weiterhin Opfer fordern, vor allem in den nördlichen Regionen des Landes, wo es regelmässig Luftangriffe gibt. Seit Oktober stellen wir in den meisten Regionen eine vermehrte Eskalation der Gewalt fest.

Die Auswirkung des Konflikts auf Menschen mit Behinderungen

Etwa 28 % der syrischen Bevölkerung über zwei Jahren leben mit einer Behinderung, insbesondere im Nordosten Syriens ist die Prävalenz im Vergleich zu anderen Regionen am höchsten (40 %). Dies ist auf die hohe Anzahl von Verletzungen und die Schwierigkeiten, ine angemessene medizinische Versorgung zu erhalten, zurückzuführen: nur gerade 60 % der Spitäler des Landes sind noch in Betrieb.

Cholera, immer wiederkehrende Ausbrüche von Krankheiten wie Leishmaniose, Masern und Meningitis und Unterernährung sind nach wie vor die häufigsten Todesursachen in Syrien.

Das Ausmass der Kontaminierung mit Sprengkörpern

Aufgrund der Bombardierungen ist die Kontaminierung unglaublich hoch und stellt eine ernste Gefahr für die Zivilbevölkerung dar. 2022 verzeichneten wir durchschnittlich 76 Sprengstoffunfälle pro Tag, d.h. alle 20 Minuten einen. 11,5 Millionen Menschen leben derzeit in Gebieten, die durch Sprengkörper kontaminiert sind.

Syrien von Blindgängern zu befreien, ist eine gigantische Herausforderung, die wohl mehrere Generationen dauern wird.

Unser humanitärer Einsatz 

  • In elf Jahren haben wir über 2 Millionen Menschen in sechs verschiedenen Ländern geholfen. Fast 20.000 Menschen wurden mit Prothesen und Orthesen versorgt.
  • Wir verteilten Mobilitätshilfen und spezielle Materialien an 210.000 Menschen und boten 275.000 Menschen physische und funktionelle Rehabilitation an.
  • Die Zahl der Empfänger von psychosozialer oder psychischer Unterstützung beläuft sich auf 160’000. Wir haben Lebensmittel und grundlegende Haushaltsartikel verteilt und Geldüberweisungen an über 300’000 Personen getätigt.
  • Die Programme zur Risikoaufklärung erreichten mehr als zwei Millionen Menschen
5 März 2024
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Syrien, sieben Monate nach dem Sturz Assads: Zurückkehrende Familien treffen auf eine dramatische Realität
© HI
Minen und andere Waffen Nothlife

Syrien, sieben Monate nach dem Sturz Assads: Zurückkehrende Familien treffen auf eine dramatische Realität

Sieben Monate nach dem Sturz von Baschar al-Assad kehren Tausende Syrer:innen in ihr Land zurück. Doch diese hoffnungsvolle Rückkehr stösst auf eine dramatische Realität: ein von 13 Kriegsjahren verwüstetes Land, das mit Minen und Blindgängern verseucht ist und in dem Armut, fehlende Gesundheitsversorgung und Unsicherheit allgegenwärtig sind. Nach ihrem dreiwöchigen Einsatz in Syrien reiste Noor Bimbashi, Advocacy- und Politikberaterin bei Handicap International, nach Genf. Dort legte sie Zeugnis ab und traf sich mit Entscheidungsträger:innen, um über die humanitären Bedürfnisse und die Finanzierungslücke zu sprechen. 

Verheerendes Erdbeben in Afghanistan: humanitäre Nothilfe läuft an
© HI
Nothlife Rehabilitation

Verheerendes Erdbeben in Afghanistan: humanitäre Nothilfe läuft an

In der Nacht zum 1. September 2025 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,0 den Osten Afghanistans. Handicap International mobilisiert seine Nothilfe-Teams.

Baby Sanaa stirbt an den Folgen der Hungersnot
© HI
Minen und andere Waffen Nothlife Rehabilitation

Baby Sanaa stirbt an den Folgen der Hungersnot

Vor zwei Wochen verhungerte Sanaa, ein einjähriges Baby. Der Rehabilitationsspezialist Haytham Abu Hadroos erzählt uns ihre Geschichte – ein erschütterndes Beispiel für die verzweifelte humanitäre Lage in Gaza und die Auswirkungen der von Menschen verursachten Hungersnot auf die Bevölkerung.

 

Kontakt

Handicap International Schweiz
Avenue de la Paix 11, 1202 Genf
+41 (0)22 788 70 33
[email protected]

Uns kontaktieren

IBAN: CH66 0900 0000 1200 0522 4

 
 

Suchbegriff eingeben

 
 

Unser Netzwerk

 
 

Folgen Sie uns