3 Monate nach dem Erdbeben: Wir helfen syrischen Kindern, ihre Traumata zu überwinden

Gesundheit und Prävention Nothlife
Syrien

Sie heissen Mohammed, Taim, Hosain… Unsere Partnerorganisationen betreuen diese kleinen Überlebenden des tödlichen Erdbebens im Nordwesten Syriens psychologisch. Hier sind ihre Geschichten. 

Ein kleines syrisches Kind malt ein Bild, auf dem ein Haus und eine Sonne zu sehen sind.

Der zwölfjährige Mohammed malt während einer Sitzung zur psychologischen Unterstützung im Zentrum unserer Partnerorganisation in Idlib. | © HI

Seit Februar 2023 haben unsere Teams und Partnerorganisationen 9724 Beratungen zur psychosozialen Unterstützung durchgeführt. Rund ein Viertel der Patient:innen sind Kinder.

Unsichtbare Verletzungen 

Auf die Frage, wie es ihm geht, antwortet der zwölfjährige Mohammed lächelnd: «Mir geht es gut.» Seine Kopfwunde ist verheilt, für sein gebrochenes Bein muss er noch sechs Rehabilitationssitzungen besuchen. 

Mohammed konnte fliehen, bevor das Haus, in dem seine Familie lebte, einstürzte. Inzwischen hat seine Familie eine neue Wohnung gefunden und Mohammed kann wieder zur Schule gehen.
Manche Wunden sind weniger sichtbar. Doch die Traumata sitzen tief in den Köpfen der Kinder. 

«Ich kann nachts nicht einschlafen, weil ich Albträume habe, ich höre immer noch die Geräusche des Erdbebens und ich habe grosse Angst», erzählt Mohammed. 

Schlafstörungen gehören zu den wiederkehrenden Symptomen der kleinen Erdbebenüberlebenden, erklärt Ammad (Name geändert), einer der Psychologen des Spitals:

«Diese Kinder werden von immer wiederkehrenden Flashbacks und Albträumen geplagt, die sie daran hindern, ruhig zu schlafen.»

Musik, Spiele, Zeichnen … Freizeitbeschäftigungen, um die Angst zu lindern 

«Papa, Papa», sagt der kleine Hosain immer wieder.

Zum Zeitpunkt des Erdbebens war er zu Besuch bei seiner Tante in einem Dorf in der Nähe von Idlib. Drei Tage lang war Hosain unter den Trümmern eingeklemmt, alle seine Verwandten, die an diesem Tag bei ihm waren, starben. 

Nach jeder Reha-Sitzung in unserem Partnerspital (Hosains linker Fuss musste amputiert werden) trifft sich der Junge mit dem Psychologen Ammad:

«Ich spiele ihm ruhige Musik vor, biete ihm an, zu malen oder zu tanzen, erzähle ihm Geschichten und unternehme verschiedene Freizeitaktivitäten mit ihm.»

4 Mai 2023
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

«Wenn ich in meiner Behausung geblieben wäre, würde ich nicht mehr leben»
©HI 2023
Nothlife

«Wenn ich in meiner Behausung geblieben wäre, würde ich nicht mehr leben»

Am Sonntag, den 14. Mai, ist der Zyklon Mocha auf Bangladesch und Burma getroffen. Unsere Teams ermitteln derzeit das Ausmass der Schäden und die Bedürfnisse der Menschen in den Flüchtlingslagern in Cox's Bazar. 

© Cyclocane.com
Nothlife

Unterwasser-Minenräumung: Zugang zu sauberem Trinkwasser in Syrien
© G. Toombs / HI
Minen und andere Waffen

Unterwasser-Minenräumung: Zugang zu sauberem Trinkwasser in Syrien

Unsere Teams orten, identifizieren und beseitigen Bomben, Raketen, Minen und Unterwasser-Sprengkörper in Raqqa. Dank dieser Massnahmen haben die Bewohner:innen wieder Zugang zu sauberem Wasser.