Die Geschichte von Omaid aus Kundus

Rehabilitation Stop Bombing Civilians
Afghanistan

Als Omaid fünf Jahre alt war, wurde er durch eine Landmine verletzt. Dabei verlor er ein Bein. Seine Geschichte zeigt beispielhaft, wie dringend die Menschen der Region auf ein umfassendes Rehabilitationsangebot, insbesondere Prothesen und Physiotherapie, angewiesen sind, um ihre Lebensqualität zu verbessern und ihre Träume zu verwirklichen.

Als Omaid fünf Jahre alt war, wurde er durch eine Landmine verletzt.

Als Omaid fünf Jahre alt war, wurde er durch eine Landmine verletzt. Dabei verlor er ein Bein. Seine Geschichte zeigt beispielhaft, wie dringend die Menschen der Region auf ein umfassendes Rehabilitationsangebot, insbesondere Prothesen und Physiotherapie, angewiesen sind, um ihre Lebensqualität zu verbessern und ihre Träume zu verwirklichen. | © E. Blanchard / HI

Ein tragischer Unfall

Der elfjährige Omaid lebt auf dem Land in der Provinz Kundus in Afghanistan.

Wie alle Kinder seines Alters im Dorf ist er voller Energie und Lebensfreude. Als Omaid im Jahr 2017 mit seinen Freund:innen spielte und die Tiere fütterte, trat er nahe seinem Zuhause auf eine nicht explodierte Mine. Bei der Explosion verlor er sein rechtes Bein. Es musste ihm oberhalb des Knies amputiert werden.

Er sollte vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) eine Prothese erhalten (die einzige Prothesenwerkstatt in der Region liegt 200 Kilometer von Kundus entfernt), aber seine Familie konnte wegen der unsicheren Lage nie dorthin reisen.

Schwieriger Zugang zu medizinischer Versorgung

Seit Mai 2022 bieten wir Omaid Physiotherapie an, um Verspannungen vorzubeugen, bis er seine Prothese bekommt. Wir haben ihm Krücken gegeben und werden ihn ans IKRK vermitteln, damit er Unterstützung für den Transport erhält.

Bislang können in Kundus keine Prothesen hergestellt werden. Deshalb bauen wir ein modernes Prothesen- und Rehabilitationszentrum, das vollständig für die Herstellung von Prothesen und Orthesen ausgerüstet sein wird. Dieses Zentrum wird Kindern und Erwachsenen in Kundus den Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung ermöglichen.

Bewältigung der Behinderung

Durch die Folgen der Explosion ist Omaid im Alltag auf seine Eltern angewiesen. Trotz der unermüdlichen Unterstützung seiner Eltern konnte Omaid aufgrund wirtschaftlicher Engpässe und des Mangels an modernen medizinischen Einrichtungen in der Region keine Prothese erhalten.

Derzeit bewegt er sich mithilfe einer Achselstütze, die ihn täglich an den Vorfall erinnert, der seine Kindheit erschütterte.

Alltag und Träume

Trotz seiner Schwierigkeiten behält Omaid seine positive Einstellung. Er geht zur Schule, spielt Cricket und hat vor Kurzem damit begonnen, nachmittags nach der Schule Nähen zu lernen. Sein Vater unterstützt die Behandlung und Ausbildung seines Sohnes trotz finanzieller Schwierigkeiten.

Omaid träumt davon, auf eine Privatschule zu gehen, denn eine gute Ausbildung soll ihm helfen, seinen Traum vom Arztberuf zu verwirklichen.

Ein Dorf im Konflikt

Die psychischen Auswirkungen seiner Behinderung sind schwerwiegend. Er fühlt sich oft ausgeschlossen, vor allem wenn er sieht, wie andere Kinder ungehindert rennen und spielen. In seinem Dorf gibt es nur wenig Unterstützung. Der Wegzug einiger seiner Klassenkamerad:innen wegen der anhaltenden Gewalt in Afghanistan hat ihn noch mehr isoliert. Doch auf seinen Vater, seinen wichtigsten Unterstützer, kann er sich immer verlassen.

12 Februar 2025
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Gaza: Stellungnahme zum Chaos bei der Hilfsverteilung
© K.Nateel / HI
Nothlife Stop Bombing Civilians

Gaza: Stellungnahme zum Chaos bei der Hilfsverteilung

Banner am Broken Chair gegen die Rückkehr von Minen
© V.Vanniasingam / HI
Minen und andere Waffen Mobilisierung Stop Bombing Civilians Veranstaltung

Banner am Broken Chair gegen die Rückkehr von Minen

Nachdem Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Polen ihren Ausstieg aus dem Vertrag über das Verbot von Antipersonenminen angekündigt haben, kommen die Vertragsstaaten vom 17. bis 20. Juni in Genf erstmals wieder zusammen. Handicap International und die Internationale Kampagne für das Verbot von Antipersonenminen fordern die Staaten dazu auf, sich entschieden gegen den Austritt der fünf Länder zu stellen.

Zivilbevölkerung in 74 Ländern von Explosivwaffen betroffen
© HI
Minen und andere Waffen Stop Bombing Civilians

Zivilbevölkerung in 74 Ländern von Explosivwaffen betroffen

Der EWIPA-Monitor 2024 berichtet von verheerenden humanitären Folgen durch den Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten. Handicap International weist darauf hin, dass in 74 Ländern Zivilist:innen verletzt oder getötet und Infrastruktur beschädigt wurden. Vor allem die Zivilbevölkerung in den Palästinensischen Gebieten, aber auch im Libanon, in Myanmar, Sudan, Syrien und der Ukraine waren betroffen. Die Angriffe auf zivile Infrastruktur wie Kliniken oder Schulen stiegen zudem stark an.

 

Kontakt

Handicap International Schweiz
Avenue de la Paix 11, 1202 Genf
+41 (0)22 788 70 33
[email protected]

Uns kontaktieren

IBAN: CH66 0900 0000 1200 0522 4

 
 

Suchbegriff eingeben

 
 

Unser Netzwerk

 
 

Folgen Sie uns