Die Schweiz muss jetzt handeln, um die Zivilbevölkerung in Konflikten besser zu schützen

Nothlife Stop Bombing Civilians
International

In seinem Jahresbericht über den Schutz der Zivilbevölkerung prangert UNO-Generalsekretär António Guterres die Bombardierungen in bewohnten Gebieten und die katastrophalen Folgen für die Bevölkerung an. Er unterstützt die laufenden diplomatischen Bemühungen zur Ausarbeitung einer politischen Erklärung zum Schutz der Millionen von Zivilisten, die in Kriegsgebieten leben. Handicap International und seine Partner im Internationalen Netzwerk für Sprengstoffwaffen (INEW) fordern die Staaten auf, eine starke politische Erklärung zu unterstützen, um das grosse menschliche Leid zu beenden, das durch Sprengstoffwaffen verursacht wird.

Zerstörung von Aden (Jemen) nach Luftangriffen

Zerstörung von Aden (Jemen) nach Luftangriffen | © HI

Eine historische Chance, beim Schutz der Zivilbevölkerung wirklich etwas zu bewirken

Der UNO-Generalsekretär fordert die Staaten auf, "sich zu verpflichten, den Einsatz von Sprengstoffwaffen mit weitreichenden Auswirkungen in besiedelten Gebieten zu vermeiden und eine operative Politik gegen einen solchen Einsatz zu schaffen." Der Entwurf einer politischen Erklärung gegen den Einsatz von Sprengstoffwaffen in besiedelten Gebieten steht nach neun Monaten intensiver Diskussionen zwischen Staaten und NGOs kurz vor dem Abschluss.

Welche Rolle für die Schweiz?

Marco Kirschbaum, Geschäftsleiter von Handicap International (HI) Schweiz sagt:

"Im Oktober 2019 haben wir eine Bürgerinitiative lanciert, die Schweizer Parlamentarierinnen und Parlamentarier dazu auffordert, sich für eine Schweizer Vorreiterrolle in dieser Sache stark zu machen. Heute sehen wir, dass die Schweiz im laufenden Prozess ins Hintertreffen gerät. Wir fordern die Schweiz mit ihrer humanitären Tradition und als Verwahrerin der Genfer Konventionen auf, bei den diplomatischen Bemühungen und auch in der Öffentlichkeit eine klare und entschlossene Haltung einzunehmen, um die Bombardierung der Zivilbevölkerung in besiedelten Gebieten zu vermeiden."

Zivilisten bombardieren ist nicht Krieg, sondern ein Verbrechen!

250'000 Menschen wurden zwischen 2011 und 2019 weltweit durch den Einsatz von Sprengstoffwaffen getötet und verletzt, als diese in bewohnten Gebieten eingesetzt wurden. 90% dieser Opfer sind Zivilisten.

Beispiel Syrien, zerstört nach 10 Jahren massiver Bombenangriffe:
Die HI-Teams, die in Jordanien und im Libanon arbeiten, sind Zeugen des Leidens und der Traumata syrischer Flüchtlinge. Die Folgen der Schrecken des Krieges in Syrien sind dramatisch: Seit Dezember 2011 werden in besiedelten Gebieten wiederholt explosive Waffen eingesetzt. Viele zivile Infrastrukturen sind betroffen, darunter Schulen, Gesundheitszentren und Krankenhäuser. Die NGO Action on Armed Violence (AOAV) berichtet, dass in Syrien zwischen 2011 und 2018 fast 80‘000 Menschen durch Sprengstoffwaffen getötet oder verletzt worden sind, und davon sind 87% Zivilisten.

Sie können etwas bewirken ! 

28. Mai 2020

Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Statement von Handicap International zum Waffenstillstand in Gaza
© Y. Nateel / HI
Nothlife

Statement von Handicap International zum Waffenstillstand in Gaza

Handicap International begrüsst den kürzlich erreichten Waffenstillstand und ruft alle Parteien auf, ihre Zusagen für den Frieden und die Freilassung der Geiseln zu erfüllen. Dieser Durchbruch ermöglicht es, auf das unermessliche Leid zu reagieren, das durch die letzten 15 Monate des Konflikts verursacht wurde.

Rückblick 2024 : Danke für Ihre Unterstützung!
© E. N'Sapu / HI
Inklusion

Rückblick 2024 : Danke für Ihre Unterstützung!

2024 konnten wir dank Ihrer Grosszügigkeit mehr als 2,5 Millionen Menschen durch 400 Projekte in 59 Ländern unterstützen. Gesundheitsversorgung, Bildung, Inklusion, Aufklärung über die Gefahren von Landminen … Ihre Hilfe hat Leben verändert. Lassen Sie in unserem Videorückblick die Höhepunkte dieses Jahres der Solidarität Revue passieren.

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen: Schutz von Menschen mit Behinderungen, den vergessenen Opfern humanitärer Krisen
© Y. Nateel / HI
Inklusion

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen: Schutz von Menschen mit Behinderungen, den vergessenen Opfern humanitärer Krisen

Menschen mit Behinderungen sind von humanitären Krisen, seien es bewaffnete Konflikte oder Klimakatastrophen, besonders betroffen. Sie können sich schlechter schützen und werden bei der humanitären Hilfe oft übersehen. Im Jahr 2023  haben wir in 15 Krisen, darunter Gaza und die Ukraine, dafür gesorgt, dass Menschen mit Behinderungen in unsere Hilfe einbezogen wurden.