Frauen mit Behinderungen werden fast zehnmal häufiger Opfer sexueller Gewalt

Gesundheit und Prävention Gesundheit und Prävention Rechte von menschen mit behinderungen und politik
International

Am 25. November, dem Internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen, erinnert Handicap International (HI) daran, dass mehr als jede dritte Frau Gewalttaten ausgesetzt ist (WHO, 2020). Frauen mit Behinderungen sind diesen Risiken noch stärker ausgesetzt. Seit 25 Jahren führen wir in vielen Ländern Projekte durch, um Gewalttaten zu verhindern und die Opfer medizinisch und psychologisch zu unterstützen.

© John Wessels/HI

Weltweit sind 35 % der Frauen und Mädchen physischer, emotionaler, wirtschaftlicher oder sexueller Gewalt durch einen Intimpartner oder eine andere Person ausgesetzt (WHO, 2020). Frauen und Mädchen mit Behinderungen (insbesondere Frauen mit psychischen Behinderungen) sind fast zehnmal häufiger (UNFPA, 2018) sexueller Gewalt ausgesetzt (UNFPA, 2018). Solche Gewalt ist eine schwere Verletzung der Frauen- und Menschenrechte. Sie führt zu Gesundheitsproblemen, psychologischen Traumata und hohen sozialen und wirtschaftlichen Kosten.

Frau sein und behindert sein: eine doppelte Diskriminierung

Eine Frau zu sein und behindert zu sein, führt aufgrund der vielen sozialen und kulturellen Stereotypen oft zu einer doppelten Diskriminierung. Tatsächlich haben Frauen mit Behinderungen nicht immer das Recht, ihr sexuelles und reproduktives Leben selbst in die Hand zu nehmen. Darüber hinaus sind sie oft von anderen Erwachsenen abhängig und daher dem Risiko sexueller Gewalt stärker ausgesetzt. Diese Frauen, die Opfer von Gewalt sind, haben es dann schwieriger, Unterstützung zu suchen - insbesondere aus Angst vor Repressalien - und finden sich oft ausgeschlossen und isoliert.  

HI kämpft für die Würde von Frauen mit Behinderungen

Seit mehr als 25 Jahren arbeiten wir in mehreren Ländern daran, Frauen mit Behinderungen für die Risiken von Gewalt und sie für ihre Rechte zu sensibilisieren. Wir bieten diesen Opfern auch eine diesen Opfern angepasste medizinische, psychologische und rechtliche Betreuung und arbeiten auch mit den Regierungen zusammen, damit die Massnahmen zum Schutz der Frauenrechte verstärkt werden, insbesondere durch die Unterstützung der Ratifizierung internationaler Konventionen.

Das Projekt Making it Work 

Wir arbeiten mit Behinderten- und Frauenorganisationen zusammen. Auf diese Weise versuchen wir, innovative bewährte Praktiken (Ausbildung von Frauen, Sensibilisierungsaktivitäten usw.) im Zusammenhang mit dem Schutz der Frauenrechte sichtbar zu machen. Wir wollen auch sicherstellen, dass die Stimmen der Frauen gehört werden und dass die Risiken, denen sie ausgesetzt sind (Gewalt, Missbrauch, Ausbeutung), in den Projekten vieler Organisationen (humanitäre, menschenrechtsbezogene, im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt aktive Organisationen) berücksichtigt werden. 

Sexistische und sexuelle Gewalt in der Covid-Zeit

Gewalt gegen Frauen nimmt tendenziell in allen Arten von Notsituationen, einschliesslich Epidemien, zu. Trotz des Mangels an verfügbaren Daten berichten China, das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten von Amerika und andere Länder über einen Anstieg der Fälle häuslicher Gewalt seit Beginn des Covid-19-Ausbruchs (WHO, 2020).

25 November 2020
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Streubomben-Monitors: Rekordzahl von Opfern im Jahr 2022
© J. Rodsted/NPA
Minen und andere Waffen

Streubomben-Monitors: Rekordzahl von Opfern im Jahr 2022

Der heute veröffentlichte Bericht 2023 des Streubomben-Monitors berichtet von 1172 Opfern im Jahr 2022, 95 % davon Zivilpersonen. Dies ist die höchste Opferzahl, die der Streubomben-Monitor seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahr 2010 registriert hat. Dieser starke Anstieg ist hauptsächlich auf den wiederholten Einsatz dieser Explosivwaffen in der Ukraine zurückzuführen. Wir forderen, dass der Einsatz dieser Waffen systematisch verurteilt wird und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Besserer Schutz für humanitäre Helferinnen und Helfer
© R.Crews / HI
Mobilisierung Rechte von menschen mit behinderungen und politik Rehabilitation

Besserer Schutz für humanitäre Helferinnen und Helfer

Rund 339 Millionen Menschen weltweit waren im Jahr 2023 auf humanitäre Hilfe angewiesen. Fachkräfte von Hilfsorganisationen und im Gesundheitswesen leisten lebenswichtige Unterstützung in Krisenregionen und geraten dabei selbst oft in Gefahr. Sie werden angegriffen, entführt, kriminalisiert, verletzt und manchmal sogar getötet. 

Unser Jahresbericht 2022 ist jetzt verfügbar!
© T. Nicholson / HI
Gesundheit und Prävention Minen und andere Waffen Mobilisierung

Unser Jahresbericht 2022 ist jetzt verfügbar!

Unser Jahresbericht 2022 ist jetzt veröffentlicht und blickt auf die Ereignisse dieses Jahres zurück. Naturkatastrophen, bewaffnete Konflikte und anhaltende Krisen erfordern dringender denn je unseren Einsatz für besonders schutzbedürftige Menschen. Unsere Organisation hat 2022 weltweit über 2’552'100 Menschen geholfen, und das vor allem dank Ihrer Unterstützung!