Hurrikan Matthew: Handicap International arbeitet an mehreren Fronten

Nothlife
Haiti

Eine humanitäre Hilfslieferung soll diesen Mittwochabend per Flugzeug in Port-au-Prince eintreffen. In der Zwischenzeit reisen die Nothilfeteams von Handicap International in die am schwersten vom Hurrikan betroffenen Gebiete, um den Opfern zur Hilfe zu kommen. Der Zugang zu den südwestlichen Gegenden des Landes ist auch eine Woche nach der Katastrophe noch unberechenbar. Daher organisieren wir die Hilfslieferungen auf dem Seeweg.

Jean-Claude zeigt, was von seinen Feldern übrig ist. Er hat seine gesamte Maniok-Ernte verloren.

Die Dörfer Saint-Louis du Sud und Cavaillon in der Nähe von Cayes (Hauptstadt der Provinz Sud), haben ihre Ernten eingebüßt. Auch Jean-Claude hat seine gesamte Maniok-Ernte verloren. | © B.Almeras / Handicap International

Strassen weiterhin unpassierbar

Die Hauptstrasse, die Port-au-Prince mit Jérémie, der Hauptstadt des Südwestens von Haiti, verbindet, wurde schwer vom Hurrikan Matthew zerstört und ist weiterhin für Lastwagen unpassierbar“, erklärt Hélène Robin, die Leiterin der Nothilfeeinsätze von Handicap International. „Deshalb werden wir jetzt die Anlieferung der humanitären Hilfe organisieren, indem wir uns auf lokale Transportfirmen stützen, die Boote haben. Wir wollen damit bewirken, dass die humanitären Organisationen, die in den isolierten Gebieten arbeiten, ihr Materialvorräte erhalten und sie verteilen können, ohne auf die Öffnung der Straßen warten zu müssen.“ Eines unserer Nothilfeteams ist diesen Dienstag in den Südwesten Haitis gestartet, um sicherzustellen, dass dieses Ziel umgesetzt wird.

Ein weiteres Team wird ab Donnerstag Geh- und Mobilitätshilfen an Menschen mit Behinderung oder Verletzte verteilen. Der Physiotherapeut und der Sozialarbeiter werden gleichzeitig  die Kapazitäten der Gesundheitszentren und Krankenhäuser vor Ort einschätzen, und deren weiteren Hilfsbedarf bestimmen. Gleichzeitig bereitet Handicap International den Einsatz der in Haiti geschulten Fachkräfte für Physiotherapie vor, damit diese die Krankenhäuser im Südwesten verstärken können. Hier hatte Hurrikan Matthew besonders stark gewütet und eine besonders hohe Anzahl an Menschenverletzt.

Am heutigen Mittwoch erwarten wir in Haiti Lieferungen mit einem Volumen von mehr als 15 Kubikmetern an Hilfsgütern, die per Flugzeug von unserem Nothilfelager in Dubai angeliefert werden.

Darüber hinaus planen wir eine Evaluierung im Nordwesten der Insel, der ebenfalls sehr schwer vom Hurrikan betroffen ist.

Spenden Sie jetzt um Menschen in Not zu helfen.

Mehr als 100 Mitarbeitende

Über 100 Mitarbeitende arbeiteten vor dem Hurrikan für Handicap International in Haiti. Weitere 10 Nothilfefachkräfte sind bereits im Einsatz und diesen Mittwochabend wird zusätzlich eine Projektleiterin für psychosoziale Unterstützung in Port-au-Prince ankommen. Sie wird eine besonders wichtige Aufgabe haben: Den Überlebenden des Hurrikans dabei helfen, ihre Traumata zu überwinden.

Laut den Vereinten Nationen sind etwa 2,1 Millionen Menschen in den Départements Grand’Anse, Sud, Nippes, Sud-Est, Antibonite und Nord-Ouest betroffen. Nahezu 13 Prozent der haitianischen Bevölkerung benötigen immer noch unverzüglich Hilfe.

Handicap International ist seit dem Hurrikan von 2008 in Haiti aktiv, wo wir eine logistische Plattform errichteten. Beim Erdbeben vom Januar 2010 führten wir einen der grössten Nothilfeeinsätze in unserer Geschichte durch, in dem mehr als 600 Mitarbeitende vor Ort Hilfe für die verletzten und schutzbedürftigen Menschen leisteten. Seither leisten unsere Fachkräfte ihre Unterstützung für die Bevölkerung von Haiti.

 

12 Oktober 2016
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Warum Rehabilitation in Kriegszeiten so wichtig ist
© S. Hejji - HQ / HI
Nothlife

Warum Rehabilitation in Kriegszeiten so wichtig ist

Als ich im März von einem Einsatz mit Handicap International in Gaza nach Genf zurückkehrte, war ich erschüttert: Die Situation ist katastrophal. Ohne eine konsequente und inklusive humanitäre Hilfe wird die Zahl der Menschen mit Behinderungen stark zunehmen. 

Tragischer Tod einer Mitarbeiterin von Handicap International in Gaza
© Handicap International
Nothlife

Tragischer Tod einer Mitarbeiterin von Handicap International in Gaza

Die Mitarbeitenden von Handicap International/Humanity & Inclusion (HI) sind zutiefst betroffen und empört über den Tod ihrer Kollegin Muna und ihrer ganzen Familie, die am 8. Juni wahllos von israelischen Streitkräften in ihrem Haus im Süden von Deir al-Balah in Gaza bombardiert wurden. Muna, eine engagierte Sozialarbeiterin, half Hunderten von vertriebenen Familien und Kindern, darunter auch Kindern mit Behinderungen. Dieser tragische Vorfall ist der zweite Tod einer HI-Mitarbeiterin seit dem 7. Oktober, nach einem Vorfall im Dezember 2023, als eine andere Kollegin und ihre vier Kinder in Nuseirat im Gazastreifen getötet wurden.