Petra Schroeter: eine von 100 Persönlichkeiten, welche die französiche Schweiz im Jahr 2017 geprägt haben

Am 11. Mai 2017 fand das „Forum der 100“ 2017 statt, in diesem Jahr von der Zeitung Le Temps ausgerichtet und der „Gesundheit in allen Lagen“ gewidmet. Die Geschäftsführerin von Handicap International Schweiz, Petra Schroeter, ist eine von 100 anerkannten Persönlichkeiten. 

(c) Regis Colombo / Le Temps

Das „Forum der 100“ widmete sich 2017 dem Thema der Gesundheit  „in allen Lagen“.  Zu diesem Anlass haben sich am 11. Mai jene, für die französische Schweiz besonders bedeutende, 100 Persönlichkeiten auf der Jahreskonferenz in Lausanne eingefunden. Organisiert von der Zeitung Le Temps, wurde das Event von einer Sonderausgabe begleitet, in der die Biografien der 100 Persönlichkeiten veröffentlicht wurden. Entdecken Sie nachfolgend das Porträt der Geschäftsführerin von Handicap International Schweiz, Petra Schroeter:

Extrait du  "Forum des 100: la santé dans tout ces états", p. 77, par Marco Brunner:

Auszug aus: „Forum der 100: Gesundheit in allen Lagen“, S.77, von Marco Brunner:

Das pragmatische Engagement

„Man muss zuhören und beharrlich sein“, antwortet Petra Schroeter auf die Frage, wie es gelingt, sich für die humanitäre Sache in einer Welt einzusetzen, die sich in der Krise befindet. Seit sechs Jahren ist sie an der Spitze des Schweizer Standorts einer Nichtregierungsorganisation tätig, die sich für ausgegrenzte und oftmals von der Weltbevölkerung vergessene Gruppen engagiert. Mit 32 Jahren, während einer Mission für eine NGO im Kosovo, war Petra Schroeter mit den Auswirkungen und Verwüstungen von Minen konfrontiert. Sie entschied damals, sich für die Opfer einzusetzen und trat Handicap International bei. Heute ist ihr Büro in der Avenue de la Paix in Genf gelegen und die etwa 50-Jährige arbeitet unweit eines Symbols, das den Kampf ihrer Organisation verkörpert: der „Broken Chair“.  Seit 1997 vor dem Palais des Nations installiert, erinnert dieser Stuhl auf drei  Beinen an das Engagement für ein Verbot von Antipersonenminen und drückt zugleich die Ablehnung von Gewalt gegenüber Zivilisten in bewaffneten Konflikten aus. Nicht aufgeben und an seinen Forderungen festhalten, während man gleichzeitig pragmatisch bleiben muss. Es ist diese Einstellung, die es für den Erfolg im humanitären Einsatz braucht. Das sagt jene Frau, die einst mit dem Gedanken gespielt hatte, Karriere im Volleyball zu machen. Letztendlich war es aber ihre Faszination für Afrika, welche die junge Deutsche  zur humanitären Hilfe führte. Geboren an der Ostsee als Tochter eines Berufsoffiziers, hat sie sich bereits früh für Literatur und Journalismus interessiert. Während des Studiums der Ethnologie entwickelte sich ihre Begeisterung für Afrika und brachte sie dazu, dort ein Praktikum in einem Verlagshaus zu machen. Es folgten mehrere Missionen auf dem Kontinent, bei denen sie realisierte, dass ihr der Einsatz für die humanitäre Solidarität wichtiger war als der Journalismus.

 

 

Was ist das Forum der 100?

Das Forum der 100 ist eine Plattform des strukturierten Dialoges auf einer jährlich stattfindenden Konferenz. Mit Veranstaltungen und redaktionellen Inhalten wird die Debatte über essentielle Fragen zur Zukunft der Schweiz angestossen, insbesondere in Bezug auf die französischsprachige Schweiz und ihre Nachbarländer. Zu diesem Zweck vereint das Forum Persönlichkeiten aus allen Bereichen. Dabei folgt es der Überzeugung, dass Erfolg aus dem Aufeinandertreffen verschiedener Meinungen entsteht und dennoch ein gemeinsames Bewusstsein benötigt. Das Forum wird von der Schweizer Zeitschrift L´Hebdo organisiert.

Das Forum der 100 ist benannt nach der Sonderausgabe, die L´Hebdo jedes Jahr den „100 Personen, die die französische Schweiz prägen“ widmet. Diese Liste, jedes Jahr vollständig erneuert, ist keine Rangliste, sondern eher eine Auswahl von Persönlichkeiten aus allen Bereichen, die durch ihre Taten oder Visionen zur innovativen Entwicklung der französischen Schweiz beitragen. Diese Persönlichkeiten und weitere Gäste sind zu der Konferenz eingeladen, die jährlich genau an dem Donnerstag der Veröffentlichung der Sonderausgabe, stattfindet. Die Veröffentlichung  der Liste wurde 2014 vorübergehend eingestellt, damit eine Sonderausgabe der Zeitschrift L´Hebdo umgesetzt werden konnte: „101 Ideen, welche die Schweiz von Morgen prägen werden“. 2015 wurde die Liste erneuert und 100 jungen „Persönlichkeiten, welche die französische Schweiz ausmachen werden“ gewidmet.

Quelle: Forum des 100

24 Mai 2017
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Erdbeben in Marokko: Rehabilitation nach der Katastrophe
© M. Itouhar / HI
Nothlife Rehabilitation

Erdbeben in Marokko: Rehabilitation nach der Katastrophe

Wir leisten Rehabilitationshilfe für die Opfer des Erdbebens, das das Land im September 2023 erschütterte, indem wir mobile medizinische Einheiten, sogenannte Karawanen, entsenden.

Schulbesuch dank Prothese
© Stephen Rae / HI
Gesundheit und Prävention Rehabilitation

Schulbesuch dank Prothese

Srey Neang musste im Alter von vier Jahren ein Bein amputiert werden, nachdem sie bei der Explosion eines Sprengkörpers verletzt worden war. Wir haben das Mädchen mit einer Prothese versorgt, sodass sie mit dem Velo zur Schule fahren und ihren Traum, Ärztin zu werden, verfolgen kann. 

«Die Zahl der Menschen mit Behinderungen wird deutlich zunehmen»
© S. Sulaiman / HQ
Nothlife

«Die Zahl der Menschen mit Behinderungen wird deutlich zunehmen»

Maria Marelli, unsere unsere Physiotherapeutin und Expertin Kindergesundheit in Genf, war kürzlich in Rafah, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Trotz ihrer langjährigen Felderfahrung war sie erschüttert von dem, was sie vor Ort sah: Sie beschreibt eine katastrophale humanitäre Krise, in der die Grundbedürfnisse (Wasser, Nahrung, Unterkunft) nicht mehr zugänglich sind.