Philippinen: Menschen mit Behinderungen auf die Risiken von Klimakatastrophen vorbereiten

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Philippinen
JD lebt in der Nähe von Compostela in der Provinz Davao de Oro auf den Philippinen. Er wurde von den jüngsten Überschwemmungen im Februar 2024 schwer getroffen.

JD lebt in der Nähe von Compostela in der Provinz Davao de Oro auf den Philippinen. Er wurde von den jüngsten Überschwemmungen im Februar 2024 schwer getroffen. | © Maria Clarissa Manalastas / HI

Fast wären sie bei den jüngsten Überschwemmungen gestorben

Vor zwei Jahren wären JD, ein 23-jähriger Mann mit Behinderungen, und seine Mutter beinahe ertrunken. Trotz der Warnungen vor dem Taifun wollten JD und seine Mutter ihr Haus nicht verlassen, das bald darauf überschwemmt wurde. Das Haus wurde durch die Fluten zerstört.

Heute wissen JD und seine Mutter, wie wichtig es ist, sich bei der ersten Warnung sofort in Sicherheit zu bringen.

 

 

Während der Überschwemmungen in ihrer Region im Februar dieses Jahres dachte Nanay Policarpia, sie würde sterben. Nanay ist eine 69-jährige Bäuerin, die nach einem Verkehrsunfall im Jahr 2018 vollständig erblindet ist. Sie und ihre Familie wurden nicht evakuiert, obwohl ihnen das Wasser bis zur Brust stand. Das ausgewiesene Evakuierungszentrum war zu weit von ihrem Wohnort entfernt, obwohl ihre Region Mindanao besonders stark von Klimaschwankungen betroffen ist. Zudem ist die Region sehr arm, was die Schutzbedürftigkeit der Bewohner:innen erhöht.

«Ich hatte keine Ahnung, was los war. Ich fühlte mich nutzlos, weil ich nichts tun konnte, um meine Familie zu unterstützen oder zu schützen», berichtet Nanay.

Über 130 Millionen Menschen waren in den vergangenen 30 Jahren betroffen

Die Philippinen werden regelmässig von zahlreichen Taifunen heimgesucht. In den vergangenen 30 Jahren waren über 130 Millionen Menschen betroffen.

Laut einer Studie der Harvard Humanitarian Initiative aus dem Jahr 2018 gaben mehr als 75 % der philippinischen Einwohner:innen an, in einem Zeitraum von fünf Jahren von starken Regenfällen, tropischen Wirbelstürmen, Überschwemmungen oder Erdbeben betroffen gewesen zu sein.

Im Jahr 2024 wurden die Wetterbedingungen durch das Klimaphänomen El Niño verschärft, das nach Angaben der Weltorganisation für Meteorologie zu den fünf stärksten jemals aufgezeichneten Klimaereignissen zählt. Der natürliche Prozess führt in Kombination mit menschlichen Aktivitäten zu einem starken Temperaturanstieg.

Unterstützung schutzbedürftiger Gemeinschaften vor und während Notsituationen

Unsere Priorität ist es, die am meisten gefährdeten Menschen in die Lage zu versetzen, sich auf diese Katastrophen, die sich auf den Philippinen regelmässig ereignen, vorzubereiten und sich davor zu schützen. Ausserdem möchten wir sicherstellen, dass sie nach der Katastrophe von den Hilfsorganisationen nicht vergessen werden.

Wir ermöglichen auch die Sensibilisierung und Vorbereitung von Familien, die am meisten von Katastrophen bedroht sind.

© Marie Clarissa Manalastas / HI

19 Juni 2024
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