Gehe zum Hauptinhalt
 
 

Ein Blindgänger erschütterte Salams Leben

Minen und andere Waffen Rehabilitation
Jordanien

Salam wurde 2015 im Alter von 5 Jahren durch eine Streumunition verletzt. Syrien ist stark durch Sprengfallen, improvisierte Landminen und explosive Überreste verseucht. Kinder sind besonders gefährdet.

Salam in der P&O-Werkstatt, um sich eine neue Prothese einsetzen zu lassen.

Salam in der P&O-Werkstatt, um sich eine neue Prothese einsetzen zu lassen. | © S.Khlaifat / HI

Ein tragisch häufiger Unfall in Syrien

2015 war die fünfjährige Salam mit ihrer Familie auf dem Feld, um reife Oliven zu pflücken. Sie sah ein seltsames Metallobjekt auf dem Boden liegen. Salam wusste nicht, dass es sich um eine Streumunition handelte, eine kleine, aus einem Flugzeug abgeworfene Bombe, die beim Aufprall auf dem Boden oft nicht explodiert, sondern erst später, wenn sie jemand berührt. Sie begann damit zu spielen und versuchte, ein Stück Metall herauszuholen, um Muster in die Steine zu ritzen.

Durch die folgende Explosion wurde Salams kleinen Bruder auf der Stelle getötet. Salam, ihre Eltern und ihre vier Geschwister, die mit ihr auf dem Feld waren, wurden ebenfalls verletzt. Das Rote Kreuz brachte Salam sofort in eine medizinische Einrichtung in Jordanien, da sie notoperiert werden musste. Ihr linkes Bein musste amputiert werden.

Ein langer Weg zur Besserung

Salam wurde 2015 im Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien nahe der Grenze zu Syrien erstmals von uns untersucht. Nach der Operation wurde sie von einem unserer Physiotherapeuten und einem psychosozialen Betreuer begleitet. Zunächst bewegte sie sich mit Hilfe einer Gehhilfe fort, um ihr verletztes rechtes Bein zu stärken. Dann lernte sie, mit einer Beinprothese zu gehen. Salam braucht weiterhin regelmässig eine neue Prothese, da sie immer noch wächst.

Salam hat Träume

Salam würde gerne Ärztin werden, wenn sie gross ist. Sie sagt, sie würde gerne Prothesen für andere Kinder herstellen. Ausserdem träumt sie gerne von Prinzessinnen und malt sie.

Stop Bombing Civilians

Nach elf Jahren Krieg und intensivem Einsatz von Explosivwaffen sind in Syrien bis zu 300’000 Sprengkörper nicht detoniert. Jeder zweite Mensch im Land ist durch Blindgänger gefährdet. Das sind über 10 Millionen Menschen. So lauten die Ergebnisse unserer Studie, die wir in Zusammenarbeit mit «Syria Mine Action Area of Responsibility» durchgeführt haben.

Wenn Sprengstoffwaffen in städtischen Gebieten eingesetzt werden, sind 90 % der Opfer Zivilist*innen. Das Bombardieren der Zivilbevölkerung ist kein Krieg, es ist ein Verbrechen! Schliessen Sie sich unserem Kampf gegen die Bombardierung von Zivilist*innen an, indem Sie unsere Petition unterschreiben.

 

25 Oktober 2022
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Streubomben-Monitors: Rekordzahl von Opfern im Jahr 2022
© J. Rodsted/NPA
Minen und andere Waffen

Streubomben-Monitors: Rekordzahl von Opfern im Jahr 2022

Der heute veröffentlichte Bericht 2023 des Streubomben-Monitors berichtet von 1172 Opfern im Jahr 2022, 95 % davon Zivilpersonen. Dies ist die höchste Opferzahl, die der Streubomben-Monitor seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahr 2010 registriert hat. Dieser starke Anstieg ist hauptsächlich auf den wiederholten Einsatz dieser Explosivwaffen in der Ukraine zurückzuführen. Wir forderen, dass der Einsatz dieser Waffen systematisch verurteilt wird und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Besserer Schutz für humanitäre Helferinnen und Helfer
© R.Crews / HI
Mobilisierung Rechte von menschen mit behinderungen und politik Rehabilitation

Besserer Schutz für humanitäre Helferinnen und Helfer

Rund 339 Millionen Menschen weltweit waren im Jahr 2023 auf humanitäre Hilfe angewiesen. Fachkräfte von Hilfsorganisationen und im Gesundheitswesen leisten lebenswichtige Unterstützung in Krisenregionen und geraten dabei selbst oft in Gefahr. Sie werden angegriffen, entführt, kriminalisiert, verletzt und manchmal sogar getötet. 

Friedensförderung in einem von Minen befreiten Dorf
© J. M. Vargas / HI
Minen und andere Waffen

Friedensförderung in einem von Minen befreiten Dorf

Seit 1998 sind im Gebiet der Gemeinde Santander de Quilichao 15 Menschen Opfer von Antipersonenminen geworden. Wir haben dort mehr als 2500 Quadratmeter Land entmint und zurückgegeben. Es ist das erste Dorf im nördlichen Cauca in Kolumbien, das für minenfrei erklärt wurde.