Gehe zum Hauptinhalt
 
 

Strassen blockiert: Hilfsgüter per Schiff

Nothlife
Haiti

Die Menschen in dem von Erdbeben und Tropensturm Grace zerstörten Gebieten sind weiterhin nur schwer zu erreichen. Die wichtigste Strasse ist durch Erdrutsche blockiert. Die Versorgung der Menschen verzögert sich. 

HI und Atlas Logistic koordinieren die Lieferung lebenswichtiger Güter vom Hafen von Les Cayes (Südhaiti) in das Departement Tiburon, Oktober 2016.

HI und Atlas Logistic koordinieren die Lieferung lebenswichtiger Güter vom Hafen von Les Cayes (Südhaiti) in das Departement Tiburon, Oktober 2016. | © HI / Archives

Unsere Teams bauen derzeit eine Logistikplattform auf, um mit Schiffen über 760 Tonnen Lebensmittel und Hilfsgüter in die am stärksten vom Erdbeben betroffenen Gebiete zu liefern. HI bietet den einzigen Seetransport für humanitäre Hilfe im Südwesten von Haiti für Hilfsorganisationen an. Bei dem Erdbeben am 14. August sind fast 2000 Menschen gestorben, Tausende sind verletzt, Zehntausende obdachlos, viele traumatisiert. Die Krankenhäuser, die nicht beschädigt wurden, sind völlig überlastet.

"Der Zugang ist derzeit ein grosses Problem für unser Team und unsere Logistikabteilung Atlas Logistique", sagt Agathe Lo Presti, die Programmdirektorin von HI in Haiti. "Die Hauptstrasse Nr. 7, die die Region Grand’Anse mit dem Süden verbindet, ist seit dem Erdbeben durch Erdrutsche vollständig blockiert. Solange die Strasse nicht geräumt ist, ist jeglicher Verkehr zwischen den beiden Regionen praktisch unmöglich, wodurch sich wichtige Hilfslieferungen an die am stärksten betroffenen Gebiete verzögern." Die Logistikteams sind dabei, die Trümmer so schnell wie möglich zu beseitigen und hoffen, die Strasse schnellstmöglich wieder öffnen zu können. 

Material per Segelboot

Zum Einsatz kommt dabei die Expertise von Handicap International, die seit einem Jahr ein maritimes Logistikprojekt (MERLUH ) durchführt. Um in Krisen abgelegene Gebiete zu erreichen, hat Atlas Logistique in Zusammenarbeit mit der Nichtregierungsorganisation AQUADEV ein Projekt aufgebaut, um mit Segelbooten Material transportieren zu können.

"Das Projekt MERLUH ist für viele NGOs die einzige Möglichkeit, Hilfsgüter auf dem Seeweg zu liefern“, erklärt Marvin Vidon, HI’s Logistik-Chef. „Wir kennen die Routen, Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen. Das spart Zeit und verringert das Risiko.“ Die Lieferungen von der Hauptstadt Port-au-Prince in die Provinzstadt Jeremie dauern je nach Windrichtung etwa 48 Stunden – dazu kommen eine Reihe von Schwierigkeiten wie Wetterlage, Sicherheit und Seeverkehrsvorschriften.

Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Warum Rehabilitation in Kriegszeiten so wichtig ist
© S. Hejji - HQ / HI
Nothlife

Warum Rehabilitation in Kriegszeiten so wichtig ist

Als ich im März von einem Einsatz mit Handicap International in Gaza nach Genf zurückkehrte, war ich erschüttert: Die Situation ist katastrophal. Ohne eine konsequente und inklusive humanitäre Hilfe wird die Zahl der Menschen mit Behinderungen stark zunehmen. 

Tragischer Tod einer Mitarbeiterin von Handicap International in Gaza
© Handicap International
Nothlife

Tragischer Tod einer Mitarbeiterin von Handicap International in Gaza

Die Mitarbeitenden von Handicap International/Humanity & Inclusion (HI) sind zutiefst betroffen und empört über den Tod ihrer Kollegin Muna und ihrer ganzen Familie, die am 8. Juni wahllos von israelischen Streitkräften in ihrem Haus im Süden von Deir al-Balah in Gaza bombardiert wurden. Muna, eine engagierte Sozialarbeiterin, half Hunderten von vertriebenen Familien und Kindern, darunter auch Kindern mit Behinderungen. Dieser tragische Vorfall ist der zweite Tod einer HI-Mitarbeiterin seit dem 7. Oktober, nach einem Vorfall im Dezember 2023, als eine andere Kollegin und ihre vier Kinder in Nuseirat im Gazastreifen getötet wurden.