Ukraine: psychosoziale Unterstützung für vertriebene ältere Menschen

Nothlife
Ukraine

Unter den Millionen von Menschen, die durch den Krieg in der Ukraine vertrieben wurden, gehören ältere Menschen zu den am meisten gefährdeten. Wir bieten ihnen Unterstützung.

Mitarbeitende von Handicap International in einem Geriatriezentrum, das kriegsbedingt vertriebene Menschen in der Ukraine beherbergt.

Mitarbeitende von Handicap International in einem Geriatriezentrum, das kriegsbedingt vertriebene Menschen in der Ukraine beherbergt. | © C. Tahiroglu / HI

Mobile Fachkräfte für psychische Gesundheit

Unsere mobilen Teams, die sich aus Fachkräften für psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung zusammensetzen, helfen den vom Krieg vertriebenen Menschen in der Ukraine. Sie unterstützen zehn Kollektivunterkünfte in Czernowitz und Dnipro, wie Geriatriezentren, Waisenhäuser und Schulen, in denen Vertriebene untergebracht sind.

«Wir bieten sowohl individuelle psychosoziale Unterstützung als auch Gruppenaktivitäten an, um den Menschen in den Kollektivunterkünften zu helfen», erklärt Caglar Tahiroglu, Spezialistin für psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung bei Handicap International. «Wir haben für jede Einrichtung einen eigenen Aktionsplan, den wir gemeinsam mit den Bewohner*innen entwerfen und entwickeln, und wir sehen bereits positive Auswirkungen.»

Spende von Musikinstrumenten, Künstlermaterialien und Spielen

Taras joue de son accordéon qu’il vient de recevoir. «In den Geriatriezentren haben wir damit begonnen, die Menschen zur Teilnahme an Freiwilligen- und Freizeitaktivitäten zu ermutigen. Zum Beispiel Kochen, Basteln oder Spiele organisieren», erklärt Caglar.

Vor Kurzem haben wir einem Geriatriezentrum Bücher, Stick- und Filzmaterial, Bastelperlen, Stricknadeln, Garn, Gesellschaftsspiele (Schach und Domino), Notizbücher, Künstlermaterialien und andere Artikel gespendet.

 

Taras, ein Mann mit einer Sehbehinderung, der in einer Kollektivunterkunft lebt, freute sich besonders über die Spende eines Akkordeons. Nun kann er zur Unterhaltung Musik machen.

«Älteren Menschen sind von diesem Krieg staDes femmes participent à un groupe de tricotage dans un centre collectif. rk betroffen und wurden sehr vernachlässigt», sagt Caglar. «Mit den Aktivitäten, die wir durchführen, versuchen wir, ihnen zu helfen, mit der Notlage umzugehen und sie in dieser schwierigen Zeit zu begleiten.»

Ältere Menschen sind am stärksten von Vertreibung betroffen

«In Kriegssituationen», so Caglar, «gibt es enorme Veränderungen, die erhebliche Auswirkungen auf ältere Menschen haben können. Sie sind sehr belastenden Ereignissen ausgesetzt, insbesondere wenn sie notfallmässig aus ihrem Haus evakuiert werden. Bei eingeschränkter Mobilität werden sie manchmal in Decken evakuiert, weil sie nicht alleine gehen können.»

«Ältere Menschen hängen oft sehr an ihrem Zuhause, ihrer Familie und an Gegenständen, die Erinnerungen an früher wach werden lassen. Wenn sie vertrieben werden, verlieren sie diese liebgewonnene Umgebung. Manchmal wissen sie nicht einmal, ob sie jemals wieder zurückkehren können. Wenn wir geriatrische Kollektivunterkünfte besuchen, sehen wir manchmal Menschen, die in ihren Betten weinen, weil sie so verzweifelt sind», sagt Caglar.

«Was sie wirklich brauchen, ist menschliche Nähe. Sie haben die Unterstützung ihrer Gemeinschaft verloren, und das ist einer der grössten Risikofaktoren für die psychische Gesundheit. Zusätzlich zu den Freizeitaktivitäten organisieren wir Sensibilisierungsgruppen für psychische Gesundheit und versuchen, die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft durch Selbsthilfegruppen zu stärken.»

18 Juli 2022

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