Yacouba überwindet dank Stimulationstherapie die Folgen der Mangelernährung

Rehabilitation
Niger

Wegen Mangelernährung konnte Yacouba nicht mehr gehen. Dank unserer Stimulationstherapie ist er wieder selbstständiger geworden. 

Yacouba schaut in die Kamera und hebt beide Hände mit offenen Handflächen und ausgestreckten Fingern in die Luft.

Der zweijährige Yacouba Hamza macht physiotherapeutische Übungen in seinem Haus in Madarounfa, Niger. | © J. Labeur / HI

Yacubas Mutter bemerkte, dass ihr Sohn aufgrund der Mangelernährung einen Teil seiner motorischen Fähigkeiten verlor. Sie wandte sich an das nächstgelegene Gesundheitszentrum, wo wir dem Jungen mit unserer Spieltherapie helfen konnten, seinen Rückstand aufzuholen.

Mangelernährung bedroht die Zukunft der Kinder

Aïcha und ihr Mann haben fünf Kinder. Ihre einzige Einnahmequelle ist das Einkommen, das sie aus der Landwirtschaft erzielen. In den «Hungermonaten» vor der Ernte haben sie keine Mittel, um ihre Kinder zu ernähren. Yacouba wurde schwer krank und verlor einige seiner Fähigkeiten. Er konnte nicht nur nicht mehr gehen, selbst das Krabbeln fiel ihm schwer.

Stimulationstherapie gibt Familien Hoffnung

Wir haben in den lokalen Gesundheitszentren im Niger ein Programm zur Aufklärung und Information rund um die Stimulationstherapie eingerichtet. Aïcha ging mit ihrem Sohn dorthin, in der Hoffnung, dass sich sein Gesundheitszustand verbessern würde. 

Yacouba nahm an mehreren Stimulationstherapiesitzungen mit unseren Teams teil, in denen wir mit ihm Aktivierungsübungen, Bewegungstherapie mit einem Dreirad und Übungen für längeres Stehen durchführten. 

Der Einsatz hat sich gelohnt: Heute kann Yacouba wieder ohne Hilfe stehen und gehen.

«Ich habe grosse Hoffnung, jetzt, wo Yacouba ohne Probleme selbstständig gehen kann. Das ist eine grosse Erleichterung, ein echtes Glücksgefühl. Jetzt verbringt Yacouba viel Zeit draussen und spielt mit den anderen Kindern. Ich hoffe, dass er weiter wächst, sich entwickelt und ein anständiger Erwachsener wird, der zum Wohl der Gemeinschaft beiträgt.»

Spielen als therapeutisches Mittel 

Wir bieten Stimulationstherapie an, um die Entwicklung von Kindern zu begleiten, die an den Folgen von Mangelernährung leiden. Das Spiel ist ein therapeutisches Mittel, mit dem unsere Physiotherapeut:innen das Interesse der Kinder wecken und sie dazu bringen, bestimmte Bewegungen auszuführen, die für ihre körperliche und psychomotorische Entwicklung förderlich sind. 

 

 

Seit 2022 führen wir ein Rehabilitations- und Stimulationstherapieprojekt für mangelernährte Kinder in der Region Maradi durch, das bis 2026 laufen wird. Seit Beginn der Aktivitäten haben wir mehr als 1300 Kinder begleitet, 30 Gesundheitsräume mit geeignetem Material ausgestattet, 100 Gesundheitsfachkräfte ausgebildet und über 2800 Eltern sensibilisiert. Diese Aktivitäten werden durch die Unterstützung der Generaldirektion für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe (DGD) der belgischen Regierung ermöglicht.

 

Fotokredit :

Bild 1 : Aïcha Moussa, Yacoubas Mutter, in ihrem Haus. © J. Labeur / HI

Bild 2 : Stimulationstherapie für mangelernährte Kinder in Maradi, Niger. © J. Labeur / HI

27 Juni 2023
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Seit 19 Jahren an Kanhas Seite
© Eric Martin / Figaro Magazine / HI
Inklusion Minen und andere Waffen Rehabilitation

Seit 19 Jahren an Kanhas Seite

Das erste Mal trafen wir Kanha 2005 in einem Spital in Kampong Cham in Kambodscha. Die damals Sechsjährige war eines von 65’000 Opfern von explosiven Kriegsmunitionsrückständen im Land. Ihr Vater hatte versucht, einen Sprengkörper zu öffnen, um an die Munition zu gelangen, und ihn dabei ausgelöst. Die Explosion hatte ihn sofort getötet und Kanha so schwer verletzt, dass ihr rechtes Bein amputiert werden musste. Seither begleiten wir ihn auf ihrem Weg durch die Rehabilitation.

«Endlich kann meine Tochter in den Kindergarten gehen»
© Infomercial Media / HI
Inklusion Rehabilitation

«Endlich kann meine Tochter in den Kindergarten gehen»

Gina (Name geändert) ist vier Jahre alt und lebt in Uganda. Das Mädchen leidet an einer Kniefehlstellung, die allgemein als «X-Beine» bekannt ist und das Gehen schmerzhaft macht. Wir haben sie mit 3D-gedruckten Knie-Knöchel-Fuss-Orthesen ausgestattet.

Erdbeben in Marokko: Rehabilitation nach der Katastrophe
© M. Itouhar / HI
Nothlife Rehabilitation

Erdbeben in Marokko: Rehabilitation nach der Katastrophe

Wir leisten Rehabilitationshilfe für die Opfer des Erdbebens, das das Land im September 2023 erschütterte, indem wir mobile medizinische Einheiten, sogenannte Karawanen, entsenden.