Ankunft unseres Notfallteams in Haiti
Die Mitglieder unseres Notfallteams erklären, wie wichtig eine gründliche Vorbereitung vor dem Einsatz ist – gerade auch in der Nothilfe.
Das Camp von Handicap International in Les Cayes | © R. Crews / HI
Ein Notfallteam von Handicap International ist am 19. August in Port-au-Prince gelandet, um eine umfassende Bedürfnisabklärung in den vom Erdbeben in Haiti am stärksten betroffenen Gebieten durchzuführen. Das Team setzt sich aus einer Verantwortlichen für das Notfallgebiet, einer Spezialistin für Reha, psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung, einem Logistiker und einer Kommunikationsbeauftragten zusammen. Das Notfallteam ergänzt die Mitarbeitenden des Programms, die seit 2008 in Haiti tätig sind und nach dem Erdbeben vom 14. August sofort mit den Vorbereitungen für die Hilfsmassnahmen begonnen haben.
Das Ziel: eine umfassende Bedürfnisabklärung
Am Freitag, 20. August, begab sich das Team nach Les Cayes im Süden Haitis, um die Bedürfnisse der am stärksten von der Katastrophe betroffenen Menschen zu ermitteln, einen Massnahmenplan auszuarbeiten, um auf die verschiedenen Bedürfnisse einzugehen, und die Hilfeleistungen zu unterstützen.
Virginie Duclos, Verantwortliche für physische und funktionale Notfallrehabilitation, erklärt, wie wichtig diese Phase der Nothilfe ist:
«Nothilfe wird oft mit Unmittelbarkeit gleichgesetzt. In Wirklichkeit müssen vor der Nothilfe viele weitere Schritte unternommen werden, um qualitativ hochwertige, umfassende, personen- und situationsspezifische Hilfe zu leisten. Die Lage verändert sich zurzeit sehr schnell, aber es ist wichtig, dass wir die Bedürfnisse verstehen, bevor wir handeln. Dies gilt insbesondere für die Reha: Überstürzte oder unangemessene Massnahmen können die Situation schnell verschlimmern.»
Zusammenarbeit von grosser Wichtigkeit
Unsere beiden Reha-Spezialistinnen besuchten am Samstag, 21. August, mehrere Krankenhäuser in Les Cayes, um die Grundbedürfnisse der Verletzten zu ermitteln. In Gesprächen mit Verletzten, die medizinisch behandelt werden, bestimmen sie genau, welche Art von Hilfsmassnahmen kurz- und langfristig nötig sind und von wie viele Menschen sie benötigt werden.
«Wir müssen auch die Gemeinschaften, denen wir helfen, berücksichtigen und in ihrem Interesse handeln. Das bedeutet, dass wir uns bei den lokalen Behörden vorstellen, sobald wir ankommen, und mit dem Gesundheitsministerium und der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten. Dies erfordert persönliche Treffen mit Vertreter*innen von Spitälern, die uns ihre Bedürfnisse mitteilen – und nicht umgekehrt. Die Zusammenarbeit ermöglicht es uns, nachhaltige und passende Lösung für die Menschen zu finden, die unsere Hilfe so dringend benötigen.» Anissa Bouachria, unsere Verantwortliche für das Notfallgebiet.
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Nadia Ben Said
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