Bedenkliche Ankündigung: Kenias Regierung will Flüchtlingslager in Dadaab schließen

Rechte von menschen mit behinderungen und politik
Kenia

Kenia hat Pläne angekündigt, die Flüchtlingslager auf seinem Staatsgebiet zu schließen und die Flüchtlinge schnell wieder in ihre Heimat zurückzuführen. Manche der Flüchtlinge leben seit über 20 Jahren in den Camps. Ein Zusammenschluss von 11 Nicht-Regierungsorganisationen, zu dem Handicap International gehört, hat eine gemeinsame Erklärung an die kenianische Regierung unterzeichnet. Diese soll sie an ihre Verpflichtungen gegenüber den Flüchtlingen erinnern.

Zwei Mitarbeiter von Handicap International schieben einen Mann im Rollstuhl

Dieser Mann im Lager von Dadaab hat einen Rollstuhl von Handicap International erhalten. | © B.Blondel / Handicap International

In Kenia haben derzeit etwa 600.000 Flüchtlinge Schutz gefunden. Doch die Regierung kündigte Anfang Mai an, dass sie die Flüchtlingslager in zwei Gegenden schließen und die Geflohenen wieder in ihre Heimatländer zurückschicken wolle. Davon betroffen sind die Camps von Kakuma an der Grenze zu Südsudan und besonders die Camps von Dadaab, die nahe der Grenze zu Somalia liegen.  Die Hilfsorganisationen erklären gemeinsam: „Die Anweisung, die Lager zu schließen, verstößt gegen das allgemeine Prinzip der freiwilligen Rückkehr von Flüchtlingen in ihre Heimatländer, die in Kenia unter sicheren und würdigen Umständen leben.“

Lucile Papon, Leiterin der Einsätze von Handicap International am Horn von Afrika, fügt hinzu: „Es ist inakzeptabel für die Flüchtlinge, dass sie einer solchen Entscheidung zum Opfer fallen sollen“. Denn zu den Geflohenen zählen viele besonders schutzbedürftige Menschen, darunter Menschen mit Behinderung, ältere Menschen, alleinlebende Frauen und unbegleitete Kinder. Die Familien, die in den Lagern leben, sind vor allem vor dem Bürgerkrieg in Somalia oder der Unsicherheit im Südsudan geflohen.  Es wäre unverantwortlich, sie zu einer Rückkehr in Regionen zu zwingen, wo ihre Leben in Gefahr sein könnten. Was die Flüchtlinge am meisten brauchen, ist die Unterstützung beim Prozess der freiwilligen Rückkehr.

Denn bei der Krise in Somalia scheint kein Ende in Sicht. Die Lager in Dadaab wurden vor über 25 Jahren eröffnet und gelten heute zusammen als das größte Flüchtlingslager der Welt. Die Situation, in der die Menschen hier leben, scheint vom Rest der Welt vergessen worden zu sein.

Handicap International begann 1992 damit, die somalischen Flüchtlinge in Kenia zu unterstützen. 2014 begann auch unsere Hilfe im Lager Kakuma, wo wir seither den schutzbedürftigsten Menschen mit Unterstützung zur Seite stehen. Wir stellen dort sicher, dass alle Menschen Zugang zu humanitärer Hilfe, besonders zu medizinischer Versorgung und Rehabilitation haben.

12 Mai 2016
Einsatzländer
HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Stark, aber unsichtbar gemacht: Handeln für die Rechte von Frauen und Mädchen mit Behinderungen
© Fran6concept / HI
Advocacy-Arbeit Gesundheit und Prävention Inklusion Rechte von menschen mit behinderungen und politik

Stark, aber unsichtbar gemacht: Handeln für die Rechte von Frauen und Mädchen mit Behinderungen

Jährlich am 25. November wird der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen begangen. Gleichzeitig startet die weltweite Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Handicap International Schweiz beteiligt sich an der Schweizer Kampagne, um auf eine Realität aufmerksam zu machen, die allzu oft ignoriert wird: Gewalt gegen Frauen und Mädchen mit Behinderungen.

Trotz Kürzungen: Wir arbeiten weiter!
© T. Nicholson / HI
Gesundheit und Prävention Inklusion Minen und andere Waffen Rechte von menschen mit behinderungen und politik Rehabilitation

Trotz Kürzungen: Wir arbeiten weiter!

Angesichts von Kriegen, Gewalt, Vertreibung und Naturkatastrophen benötigen immer mehr Menschen humanitäre Hilfe. Gleichzeitig werden öffentliche Gelder drastisch gekürzt. Es geht um viele Millionen Dollar, die bisher wirksam und sinnvoll in Hilfsprojekten weltweit eingesetzt wurden. Handicap International arbeitet unermüdlich weiter, um den schutzbedürftigsten Bevölkerungsgruppen zu helfen.

Philippinen: Menschen mit Behinderungen auf die Risiken von Klimakatastrophen vorbereiten
© Maria Clarissa Manalastas / HI
Nothlife Rechte von menschen mit behinderungen und politik

Philippinen: Menschen mit Behinderungen auf die Risiken von Klimakatastrophen vorbereiten

 

Kontakt

Handicap International Schweiz
Avenue de la Paix 11, 1202 Genf
+41 (0)22 788 70 33
[email protected]

Uns kontaktieren

IBAN: CH66 0900 0000 1200 0522 4

 
 

Suchbegriff eingeben

 
 

Unser Netzwerk

 
 

Folgen Sie uns