Erdbeben in Marokko: Rehabilitation nach der Katastrophe
Wir leisten Rehabilitationshilfe für die Opfer des Erdbebens, das das Land im September 2023 erschütterte, indem wir mobile medizinische Einheiten, sogenannte Karawanen, entsenden.
© M. Itouhar / HI
Hoher Rehabilitationsbedarf und schwierige Lebensbedingungen
Kontinuität der Behandlung ist entscheidend für die Genesung
Die marokkanischen Behörden haben viel getan, um den unmittelbaren Bedarf der Bevölkerung zu decken. Leider sind die Versorgung und die Reha-Spezialist*innen vorwiegend auf die grossen Städte konzentriert. So kehren die meisten Patient*innen aus dem Spital nach Hause zurück, ohne dass ihnen eine kontinuierliche Behandlung garantiert wird.
Hier liegt unsere Herausforderung: diese Menschen aufzusuchen, um die Behandlung, die sie erhalten haben, fortzusetzen, diejenigen, die keine angemessene Behandlung erhalten haben, zu entlasten, um dauerhafte Behinderungen zu vermeiden, und denjenigen, die sie benötigen, Mobilitätshilfen (Krücken, Gehstöcke, Rollstühle usw.) zur Verfügung zu stellen.
Harte Bedingungen für die Verletzten
In den vom Erdbeben am stärksten betroffenen Provinzen sind die Häuser und die Infrastruktur der Gemeinden zerstört. Den Bewohner*innen bleibt nichts anderes übrig, als in Zelten unterzukommen.
Ein anstrengender Alltag, sowohl wegen der Kälte in der Region als auch wegen des fehlenden Komforts, der es den Verletzten nicht erlaubt, sich wie nötig zu erholen. Ausserdem finden die Einsätze immer noch im Notfallmodus statt und es ist schwieriger, physiotherapeutische Behandlungen in Zelten oder im Freien durchzuführen. Auch wenn sich die Teams so gut wie möglich anpassen, macht der Mangel an Privatsphäre und «festen» Strukturen die Therapie für die Patient*innen komplizierter.
Beginn der Aktivitäten nach der Nothilfe
Mehrere Partner decken ein grosses Gebiet ab
Wir sind in drei Provinzen tätig und arbeiten heute gemeinsam mit zwei marokkanischen Partnern. Ihre Teams arbeiten direkt mit der Bevölkerung zusammen. Unsere Organisation hat ihre Ausbildung übernommen, um ihre Einsätze an die Besonderheiten der Versorgung von Verletzten nach Erdbeben und an den Kontext nach einer Katastrophe anzupassen.
Ermutigende Ergebnisse der ersten Karawanen
Die Karawanen bestehen aus Teams mit zwei Physiotherapeut*innen, zwei Psycholog*innen und drei Mitarbeitenden unseres Partners (Nationales Netzwerk für gemeindebasierte Rehabilitation) und haben eine Aufnahmekapazität von 20 Personen pro Tag, um den Qualitätsstandards zu entsprechen.
Seit Beginn des Projekts wurden sieben Karawanen organisiert, bei denen mehr als 210 Personen begleitet wurden.
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Nadia Ben Said
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