Gegen die Bombardierung von Zivilisten: Die Schweiz sollte mehr tun!

Minen und andere Waffen Stop Bombing Civilians
Schweiz

Vom 3. bis 5. März 2021 treffen sich die Staaten online, um über die Bedingungen des internationalen Abkommens gegen die Bombardierung von bewohnten Gebieten zu diskutieren. Wir verurteilen die Entscheidung der Schweiz, militärischen Aktivitäten zum Nachteil der Zivilbevölkerung Vorrang zu geben und fordert sie auf, ihre Position zu überdenken.
 

Destroyed buildings in the old city of West Mosul

Destroyed buildings in the old city of West Mosul | © Waleed Khaled / HI

Nach monatelanger Unterbrechung durch Covid-19 sind die diplomatischen Verhandlungen über die Ausarbeitung eines internationalen Abkommens gegen Bombardierungen in bewohnten Gebieten wieder aufgenommen worden. Der Entwurf des internationalen Abkommens befindet sich in der Endphase der Verhandlungen zwischen Staaten, UN-Organisationen, internationalen Organisationen und der Zivilgesellschaft. Eine letzte Verhandlungsrunde soll im Frühjahr in Genf stattfinden. Die internationale politische Erklärung wird später in diesem Jahr den Staaten auf einer Konferenz zur Genehmigung vorgeschlagen.

Die Schweiz unterschätzt die Gefahr

Die Schweiz ist Mitglied des Gremiums , die an dieser Erklärung arbeitet. Auf der Grundlage ihrer humanitären Tradition und als Depositar der Genfer Konventionen muss die Schweizer Regierung eine führende Rolle dabei spielen, den Prozess zum Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegsgebieten und der Hilfe für die Opfer zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

In den Jahren 2019 und 2020 haben wir Schweiz die Schweizer Bevölkerung eingeladen, ihre Nationalrätinnen und Nationalräte über eine Webseite aufzufordern, auf den dringenden Handlungsbedarf aufmerksam zu machen. Der Appell wurde gehört und Handicap International arbeitete zusammen mit Abgeordneten der aussenpolitischen Kommission des Nationalrats. In der Sommersession 2020 kam ihr Antrag sehr nahe an eine Mehrheit heran. Einer der Hauptunterschiede besteht darin, dass die Schweiz für die "Vermeidung des Einsatzes von Explosivwaffen" in bewohnten Gebieten eintreten sollte, anstatt nur die "Einschränkung des Einsatzes" solcher Waffen zu fördern.

Zusammen mit dem IKRK und anderen Organisationen unterstützen wir die Forderung, den Einsatz von Explosivwaffen zu vermeiden; eine Forderung, die auch vom UN-Generalsekretär unterstützt wird. Leider ist diese Frage seither in den Annalen des Parlaments archiviert worden (Frage 20.5421).

"Es ist inakzeptabel, dass der Bundesrat militärischen Aktivitäten auf Kosten der zivilen Opfer, die in modernen Konflikten immer zahlreicher werden, Priorität einräumt. Im Irak, in Syrien, im Jemen und jüngst in Berg-Karabach werden wir Zeuge der verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung in Städten, die bombardiert wurden. Nachdem wir den Kampf gegen Antipersonenminen (1999) und Streumunition (2008) gewonnen haben, haben wir jetzt die historische Chance, ein klares NEIN gegen die Bombardierung von bewohnten Gebieten zu sagen. Die Schweiz muss das wahllose menschliche Leid, das durch Bombardierungen in bewohnten Gebieten verursacht wird, und dessen nachhaltige Auswirkungen anerkennen. Sie muss Zivilisten schützen", sagt Daniel Suda-Lang, Geschäftsleiter von Handicap International Schweiz.

2 März 2021
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Gaza: Stellungnahme zum Chaos bei der Hilfsverteilung
© K.Nateel / HI
Nothlife Stop Bombing Civilians

Gaza: Stellungnahme zum Chaos bei der Hilfsverteilung

Banner am Broken Chair gegen die Rückkehr von Minen
© V.Vanniasingam / HI
Minen und andere Waffen Mobilisierung Stop Bombing Civilians Veranstaltung

Banner am Broken Chair gegen die Rückkehr von Minen

Nachdem Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Polen ihren Ausstieg aus dem Vertrag über das Verbot von Antipersonenminen angekündigt haben, kommen die Vertragsstaaten vom 17. bis 20. Juni in Genf erstmals wieder zusammen. Handicap International und die Internationale Kampagne für das Verbot von Antipersonenminen fordern die Staaten dazu auf, sich entschieden gegen den Austritt der fünf Länder zu stellen.

Broken Chair – Mahnmal gegen Rückschritte bei der Ottawa-Konvention
© HI
Veranstaltung

Broken Chair – Mahnmal gegen Rückschritte bei der Ottawa-Konvention

Am 20. Mai 2025 hat Handicap International eine neue Informationstafel am Fuss des Broken Chair auf der Place des Nations in Genf eingeweiht. 

 

Kontakt

Handicap International Schweiz
Avenue de la Paix 11, 1202 Genf
+41 (0)22 788 70 33
[email protected]

Uns kontaktieren

IBAN: CH66 0900 0000 1200 0522 4

 
 

Suchbegriff eingeben

 
 

Unser Netzwerk

 
 

Folgen Sie uns