Hilfsorganisationen im Jemen sehr besorgt über die hohe Anzahl ziviler Opfer in jüngsten Militärangriffen

Stop Bombing Civilians
Jemen

Wir sind schockiert und traurig über den Tod von mindestens 31 Zivilisten und 12 weiteren Verletzten bei Angriffen am 15. Februar im Gouvernement Al Jawf im Nordjemen.

 

© Camille Gillardeau / Handicap International

Dieser jüngste tragische Vorfall folgt unmittelbar auf einen Angriff am 7. Februar auf das Hauptkrankenhaus von Marib, das bis zu 15‘000 Menschen versorgt. Darüber hinaus wurden ein nahe gelegenes Krankenhaus und eine mobile Klinik beschädigt. Derartige unterschiedslose Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen führen dazu, dass tausende bedürftige Menschen im Jemen keinen Zugang zu lebensrettender Gesundheitsversorgung finden und sind nach dem humanitären Völkerrecht illegal.

 

Handicap International (HI) ruft die Öffentlichkeit dazu auf, ihre nationalen Parlamentarier in der Schweiz NEIN zu Bombenangriffen auf Zivilisten anzusprechen

 

Die Hilfsorganisationen rufen die Kriegsparteien dazu auf, die Kriegsgesetze einzuhalten und die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur, einschliesslich Krankenhäuser, zu schützen. Die Kriegsparteien müssen einen sicheren und ungehinderten Zugang zu den geflüchteten Familien gewährleisten, damit diese einen Zugang zu Nahrung, Wasser, Unterkunft und anderer Hilfe haben.

 

Seit Mitte Januar wurden durch die schweren Kämpfe in Nihm, Al Jawf und Marib im Nordjemen und durch die Wiederaufnahme der Luftangriffe bereits 28'000 Zivilist/-innen zur Flucht gezwungen, die nun dringend humanitäre Hilfe benötigen. Die gegenwärtige Gewalt droht das Land in eine grosse Eskalation zu stürzen. Dies könnte die Chancen auf ein baldiges Ende des Konflikts womöglich zunichtemachen. Wir rufen die Kriegsparteien dazu auf, die neuerlichen Fortschritte und den Rückgang der Gewalt nicht zu gefährden, einen landesweiten Waffenstillstand zu vereinbaren und die längst überfälligen Friedensgespräche wiederaufzunehmen. Der Jemen braucht eine politische Lösung, um die Gewalt und das Leid ein für allemal zu beenden.

 

Unterzeichnende Organisationen: 

18 Februar 2020
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Ukraine: «Zivilbevölkerung wird noch Jahrzehnte unter den Streubomben leiden»
© Z. Johnson / HI
Minen und andere Waffen Stop Bombing Civilians

Ukraine: «Zivilbevölkerung wird noch Jahrzehnte unter den Streubomben leiden»

Die Biden-Regierung wird Streubomben an die Ukraine liefern. Wir sind zutiefst besorgt über diese Entscheidung. Streubomben töten, verstümmeln und verursachen psychische Traumata. 90 % der (getöteten oder verletzten) Opfer sind Zivilpersonen, die Hälfte davon Kinder.

40 Jahre Nothilfe
© J-P. Dousset / ANGELI
Minen und andere Waffen Rehabilitation Stop Bombing Civilians

40 Jahre Nothilfe

Seit unserer Gründung im Jahr 1982 setzen wir uns für Menschen mit Behinderungen und besonderen Schutzbedürfnissen sowie für Menschen ein, die weltweit von humanitären Krisen betroffen sind. Anlässlich unseres 40-Jahr-Jubiläums möchten wir auf einige Momente zurückblicken, in denen wir Nothilfe geleistet und die unsere Geschichte geprägt haben.

«Keine Sorge, ich bin hart wie ein Stein»
© Patrick Meinhardt / HI
Minen und andere Waffen Stop Bombing Civilians

«Keine Sorge, ich bin hart wie ein Stein»

Wir helfen den Menschen in Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo mit Rehabilitationsmassnahmen und psychologischer Unterstützung. Lesen Sie die Geschichte von Kisubizo, der beide Beine amputiert werden mussten, nachdem sie bei Auseinandersetzungen verletzt worden war.