„Ich habe kein Zukunft“
Ahmad ist 24 Jahre alt und kommt aus Deraa in Syrien. Als er 2013 aus seiner bombardierten und belagerten Heimatstadt floh, stieg er auf eine Landmine und verlor dabei einen Fuss. In Jordanien erhielt er von Handicap International eine Prothese. Dennoch kann er sich seine Zukunft nur schwer vorstellen: „Der Krieg dauert nun schon sechs Jahre, wir sind müde. Sechs Jahre reichen!“
"Portrait created as part of a photo report funded by ECHO (European Commission's Directorate-General for European Civil Protection and Humanitarian Aid Operations), for the exhibition, ‘BOMBED’ | (c) Philippe Poulpiquet / Handicap International
„Früher ging es uns gut. Wir lebten, wir arbeiteten, es fehlte an nichts“, erinnert sich Ahmad an sein Leben in Syrien. „Dann kam der Krieg. Die Flugzeuge am Himmel. Unsere Stadt wurde belagert und die Bombardierungen wurden langsam alltäglich.“ Damals beschlossen Ahmad und viele andere Menschen zu fliehen. Sie zogen von einem Viertel in ein anderes auf der Suche nach einem sicheren Ort.
„Eines Tages bin ich auf der Flucht auf eine Mine getreten und die Explosion hat einen Fuss abgerissen. Ich wurde in ein medizinisches Zentrum transportiert und anschliessend zur Behandlung direkt nach Jordanien. Erst nach fünf Operationen konnte ich das Krankenhaus verlassen. Dann kam ich hierher, nach Zaatari. Seit drei Jahren lebe ich nun in diesem Lager“, erzählt er.
Seit seiner Ankunft in Jordanien wird Ahmad von Handicap International betreut, er hat eine Prothese erhalten und nimmt an unseren Rehabilitationsmassnahmen teil. „Zuvor konnte ich mein Bein nicht bewegen, nun kann ich wieder gehen.“ Seine Beweglichkeit hat sich zwar verbessert – aber im Lager gibt es nur wenig zu tun. „Hier gibt es kaum Arbeit. Ich würde gern ins Ausland gehen. Ich habe den Eindruck, dass ich hier keine Zukunft habe. Der Krieg dauert nun schon sechs Jahre, wir sind müde. Es reicht!“
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Nadia Ben Said
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