Rema: Ich lag 30 Stunden unter den Trümmern

Gesundheit und Prävention Nothlife Rehabilitation
Syrien

Die 13-jährige Rema hat das Erdbeben in Syrien überlebt. Sie lag 30 Stunden unter den Trümmern. Schliesslich wurde ihr Bein an Ort und Stelle amputiert, um sie zu befreien. Hier erzählt sie ihre Geschichte.

Der 13-jährigen Rema aus der Region Jenderes im Nordwesten Syriens wurde das rechte Bein amputiert, als ihr Wohnhaus nach einem schweren Erdbeben einstürzte.

Der 13-jährigen Rema aus der Region Jenderes im Nordwesten Syriens wurde das rechte Bein amputiert, als ihr Wohnhaus nach einem schweren Erdbeben einstürzte. | © HI

„Wir haben geschlafen, als wir die ersten Erschütterungen spürten. Wir befanden uns im dritten Stock. Je höher man ist, desto deutlicher spürt man sie. Die Erschütterungen waren wirklich heftig. Ich lief die Treppe hinunter und hatte den Ausgang des Gebäudes fast erreicht, als etwas vom Dach direkt auf mich fiel. Ich versuchte, es von mir herunterzuheben, aber ich schaffte es nicht. Dann gab es ein Nachbeben und das Dach stürzte über mir ein. Ich konnte mich nicht mehr bewegen.

Ich begann zu schreien. Meine Schwester hörte mich. Meine Eltern kamen und begannen, die Trümmer um mich herum wegzuräumen. Zuerst befreiten sie meinen Arm und meine Haare. Neben mir lag die Leiche eines Nachbarkindes, es muss etwa zehn Jahre alt gewesen sein. Sie gruben weiter und schafften einen Freiraum um mich herum. Ich hatte grosse Schmerzen wegen der Gesteinsbrocken auf mir. Sie gaben mir Wasser und Saft zu trinken.“

Ihr Bein wurde an Ort und Stelle amputiert

Remas rechtes Bein wurde unter dem Gewicht der Trümmer zerquetscht. Um sie zu retten, amputierte ein medizinisches Notfallteam ihr Bein an Ort und Stelle. Sie befindet sich jetzt in einem der dreizehn Partner-Krankenhäuser von Handicap International in Nordsyrien.

Rema wird von der Physiotherapeutin Asma und dem Psychologen des Krankenhauses betreut. Gemeinsam helfen sie Rema, das Trauma des Unglücks und der Not-OP zu verarbeiten. Mit Hilfe von Reha-Übungen trainiert Rema bereits ihr Gleichgewicht und kräftigt ihre Muskeln. Bald wird sie mit Krücken und später mit einer Beinprothese gehen können.

„Es ist wichtig, mit diesen Reha-Übungen so bald wie möglich zu beginnen. So verhindern wir, dass Komplikationen auftreten, insbesondere nach einem grösseren chirurgischen Eingriff wie einer Amputation“, erklärt Asma. „Das ist der erste Schritt, damit Rema ihre Selbstständigkeit zurückerhalten kann.“

Rema macht jeden Tag ihre Übungen. Sie sagt uns, dass sie optimistisch ist, was ihre Genesung angeht. Sie denkt sogar darüber nach, Kinderärztin zu werden, um das

20 Februar 2023
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Statement von Handicap International zum Waffenstillstand in Gaza
© Y. Nateel / HI
Nothlife

Statement von Handicap International zum Waffenstillstand in Gaza

Handicap International begrüsst den kürzlich erreichten Waffenstillstand und ruft alle Parteien auf, ihre Zusagen für den Frieden und die Freilassung der Geiseln zu erfüllen. Dieser Durchbruch ermöglicht es, auf das unermessliche Leid zu reagieren, das durch die letzten 15 Monate des Konflikts verursacht wurde.

Fast ein Drittel der syrischen Bevölkerung lebt mit einer Behinderung
© A. Rahhal / HI
Inklusion

Fast ein Drittel der syrischen Bevölkerung lebt mit einer Behinderung

Der jahrelange Krieg und das verheerende Erdbeben von 2023 haben gravierende Folgen für die syrische Zivilbevölkerung: Schätzungen zufolge lebt fast ein Drittel der Bevölkerung ab einem Alter von zwei Jahren mit einer Behinderung. 70% der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Infrastruktur, darunter Spitäler, Wohnhäuser und Schulen, wurde weitgehend zerstört, und viele Gebiete sind noch immer mit Minen und Blindgängern verseucht. 

Gaza : Die Geschichte der siebenjährigen Qamar
© Y. Nateel / HI
Minen und andere Waffen Nothlife Stop Bombing Civilians

Gaza : Die Geschichte der siebenjährigen Qamar

Unter den Menschen, die von unseren Teams betreut werden, ist auch die kleine Qamar, die wir Ihnen in einem Video vorstellen möchten. Als eine Panzergranate ihr Zuhause im Norden von Gaza traf, wurde sie schwer verletzt und ihr rechtes Bein musste im Alter von nur 7 Jahren amputiert werden. Heute lebt sie mit ihrer Familie unter prekären Bedingungen in einem Lager für Binnenvertriebene.