„Sie kann es morgens kaum erwarten, in die Schule zu gehen“

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Palästina

Im Projekt für inklusive Bildung in Gaza (palästinensische Gebiete) erhalten Nermeen und ihre Tochter Shahed individuelle Unterstützung und Beratung in der Schule und zuhause. 

Nermeen und ihre Tochter Shahed auf dem Spielplatz im Schulhof.

Nermeen und ihre Tochter Shahed auf dem Spielplatz im Schulhof. | © Oriane van den Broeck / HI

Shahed, 13 Jahre alt, hat eine körperliche Behinderung und Lernschwierigkeiten. Ihre Mutter, Nermeen, hat sich früher nie getraut, mit ihrer Tochter an ausserschulischen Aktivitäten teilzunehmen. Es war schwierig für sie, ihre Familie davon zu überzeugen, dass sie auf Einladungen der Schule reagieren sollten.

„Ich habe nicht an den zusätzlichen Freizeitaktivitäten teilgenommen, weil ich Angst vor der negativen Reaktion in unserem Umfeld hatte. Ich habe Situationen vermieden, in denen ich möglicherweise mit Kommentaren oder anklagenden Blicken konfrontiert worden wäre. Deswegen sind wir immer zuhause geblieben.“ 

Wahrnehmung von Behinderung

Die Selbsthilfegruppe von HI für Eltern von Kindern mit Behinderung begleitete Nermeen.

„Ich habe das Wohl meiner Tochter in den Vordergrund gestellt. Ich entschied mich, stark zu sein, und mit der Unterstützung der Schule und der Gruppe gelang es mir, meine Familie zu überzeugen. Heute kann ich mit ihr an allen Schulaktivitäten teilnehmen.“

In der Gruppe können sich die Eltern über ihre täglichen Erfahrungen und Schwierigkeiten austauschen. Diese Initiative ist ein Erfolg: Die Eltern haben ein unterstützendes Netzwerk aufgebaut, das weit über die Gruppensitzungen hinausgeht. Mütter wie Nermeen fühlen sich nicht mehr einsam:

„Wenn es Schwierigkeiten gibt, weiss ich, wohin ich mich wenden kann.“

Lust auf Schule

Die Lehrer stehen immer in Kontakt mit Nermeen und halten sie über den Fortschritt ihrer Tochter auf dem Laufenden. Es besteht ein Kommunikationssystem zwischen Eltern und Lehrern: Sie tauschen sich mithilfe eines Notizbuches aus. Auch Shahed und ihre Mutter kommunizieren besser miteinander. Das Mädchen ist fröhlicher als früher.

„Sie fühlt sich in der Schule wohl und ist glücklich. Sie hat viele Freunde gefunden. Sie steht sogar im Morgengrauen auf und kann es kaum erwarten, bis die Schule endlich anfängt.“

Unterzeichnen Sie unsere Petition, um die Schultüren für alle Kinder zu öffnen!

2 September 2020
Einsatzländer

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