Ukraine: Helpline für psychosoziale Beratung
Handicap International beteiligt sich an einer Helpline, um der vom Krieg betroffenen Bevölkerung jederzeit und überall Zugang zu psychosozialer Unterstützung zu ermöglichen.
Jeremie (links) und Caglar (rechts), Mitarbeitende von Handicap International, unterzeichnen das offizielle Partnerschaftsabkommen mit der Universität für medizinische Psychologie in Czernowitz und der Ukrainischen Psychosozialen Organisation. | © HI
Handicap International (HI) hat sich mit der Universität für medizinische Psychologie in Czernowitz und der Ukrainischen Psychosozialen Organisation (UPSO) zusammengeschlossen, um eine Helpline für psychische Gesundheit und psychosoziale Beratung zu unterstützen. Ursprünglich wurde das Projekt vom Gesundheitsministerium und der Universität während der COVID-19-Pandemie ins Leben gerufen, um Ferngesundheitsdienste anzubieten. Es wurde stetig erweitert und richtet sich nun an Menschen, die vom Konflikt in der Ukraine betroffen sind.
«Die Helpline richtet sich an Menschen in Konfliktgebieten und Menschen, die keinen Zugang zu psychischen Gesundheitsdiensten und psychosozialer Unterstützung haben», erklärt Caglar Tahiroglu, Verantwortliche für psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung bei Handicap International in der Ukraine. «Die Hotline ist rund um die Uhr in Betrieb und aus dem ganzen Land zugänglich.»
Unterstützung rund um die Uhr im ganzen Land
Handicap stellt finanzielle Unterstützung und technische Hilfe im Bereich der psychischen Gesundheit zur Verfügung, damit der Dienst rund um die Uhr betrieben werden kann. Die Hotline, die ausschliesslich von Freiwilligen betrieben wird, verfügt über insgesamt 10 Psycholog:innen, die allein im März 725 Anrufe für psychische Beratung entgegennahmen.
Die Helpline bietet aber auch Unterstützung in anderen medizinischen Fachbereichen. Unter den Freiwilligen befinden sich Allgemeinmediziner, Kinderärztinnen, Lungenärzte, Kardiologinnen, Chirurgen und Gynäkologinnen. Die Nutzer wählen die Nummer, erklären ihr Anliegen und werden sofort an die entsprechenden Spezialist:innen weitergeleitet.
Innerhalb eines Monats beantwortete die Helpline rund 6000 Anrufe mit den unterschiedlichsten Anliegen.
«Diesen Monat werden wir unsere Unterstützung ausweiten, indem wir Schulungen und klinische Supervisionsgruppen anbieten, um die Dienste für psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung weiter zu verbessern», erklärte Caglar. «Wir werden auch Unterstützung für die psychische Gesundheit aller Notrufspezialist:innen bereitstellen, um ihre Fähigkeiten zu stärken und das Risiko eines Burnouts angesichts der grossen Nachfrage zu verhindern.»
HI plant, die Zusammenarbeit mit der Universität und UPSO auch auf andere Städte auszudehnen.
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Nadia Ben Said
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