Minenräumung in Kolumbien

Minen und andere Waffen Mobilisierung
Kolumbien

Trotz der Covid-19-Krise und der zunehmenden Gewalt in Kolumbien setzen wir unsere Minenräumungsaktivitäten und unsere Unterstützung für Minenopfer fort.

| © HI

Kolumbien ist nach Afghanistan das am zweitstärksten verminte Land der Welt. Seit 2017 haben wir mehr als 660‘000 m2 Land in den kolumbianischen Provinzen Cauca, Meta und Caquetá entmint, die besonders vom internen Konflikt betroffen sind. Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz wurden im ersten Halbjahr 2020 181 Menschen in 14 Provinzen Kolumbiens Opfer von Minen.

Mit der Unterstützung des US-Aussenministeriums und der Schweizer Botschaft in Kolumbien - DEZA - verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz: Sensibilisierung der Bevölkerung für die Risiken von Minen, Durchführung von Minenräumungen und Unterstützung der Opfer dieser Sprengkörper (Rehabilitation, psychologische Betreuung oder berufliche Integration).

Diese Aktivitäten finden vor dem Hintergrund zunehmender interner Gewalt und der Anwesenheit neuer illegaler bewaffneter Gruppen statt, die weiterhin Sprengsätze zum Schutz ihrer Koka-Ernte legen – und das alles inmitten einer Pandemie.

Stetige Anpassungen

Trotz des komplexen Kontextes haben wir unsere Arbeitsmethoden angepasst, um anderen Aktivitäten nachzugehen. Insbesondere haben wir einen "Sicherheitsplan" entwickelt, der es uns ermöglicht, weiter zu arbeiten und gleichzeitig die mit der Covid-19-Epidemie verbundenen Schutzmassnahmen zu respektieren. Wir haben ausserdem mehr als 100 Mitarbeiter*innen unserer Organisation oder Freiwillige, die mit uns zusammenarbeiten, zu "Community Relays" ausgebildet, um die Dorfbewohner*innen für die Minenrisiken zu sensibilisieren.

Darüber hinaus haben wir mehr als 60‘000 m2 Land in gefährlichen, minenverseuchten Gebieten geräumt, das nun zugänglich ist und wieder bewirtschaftet werden kann, was die Sicherheit von mehr als 30‘000 Einwohner*innen verbessert. In der Stadt Inzá (Provinz Cauca) haben wir im Austausch mit den Dorfbewohner*innen sogenannte "nicht-technische" Studien durchgeführt, die es ermöglichten, verminte und nicht verminte Gebiete zu identifizieren. 

Unterstützung für die kolumbianische Regierung

Im November 2020 wurde Kolumbien eine neue Frist bis 2025 eingeräumt, um seine Verpflichtung aus der Ottawa-Konvention  zur Räumung von mit Sprengkörper kontaminierten Gebieten auf seinem Territorium zu erfüllen. Unsere Organisation leistete technische Unterstützung für die kolumbianische Regierung.

Im Jahr 2021 ist es unser Ziel, die Gemeinden Cajibio und Puracé (Cauca) komplett zu räumen, die Gebiete von Vistahermosa (Meta), Inzá, Páez und Santander de Quilichao wieder zugänglich zu machen und weitere Gebiete zu räumen.

Opferhilfe

Gleichzeitig führen wir unsere Aktivitäten zur Unterstützung von Minenopfer mit Behinderung –  und zur Unterstützung derer, die sich um sie kümmern – fort, indem wir ihre berufliche Eingliederung fördern, ihnen Rehabilitationsmassnahmen anbieten, psychosoziale Unterstützung bieten und Rechtsbeistand leisten, um sicherzustellen, dass ihre Rechte verteidigt werden.

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16 Februar 2021
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