Saypes Werk für Handicap International: eine Brücke zwischen künstlerischem Ausdruck und humanitärer Mission

Minen und andere Waffen Veranstaltung
Schweiz

Am 11. September 2023 hatten unsere Gäste die Gelegenheit, das einzigartige Werk «All of us!» des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im Rahmen einer privaten Vernissage zum ersten Mal zu sehen. Rückblick auf die Ansprachen unseres Präsidenten Christophe Wilhelm und unserer Kommunikations- und Medienverantwortlichen Marie Bro sowie von Alfonso Gomez, Bürgermeister der Stadt Genf, Nathalie Fontanet, Vizepräsidentin des Staatsrats der Republik und des Kantons Genf, und Saype.

Fünf Personen sprechen vor einem Publikum in ein Mikrofon. Es sind zwei Frauen und drei Männer

Ansprachen am 11. September 2023 von Christophe Wilhelm, Präsident von Handicap International Schweiz, Marie Bro, Kommunikations- und Medienverantwortliche von Handicap International Schweiz, Alfonso Gomez, Bürgermeister von Genf, Nathalie Fontanet, Vizepräsidentin des Staatsrates der Republik und des Kantons Genf und Saype | © Basile Barbey / HI

All of us! – Kunst gegen Waffen

Saype schafft weltweit vergängliche und umweltverträgliche Fresken, die die Menschen und die Gesellschaft ansprechen und dabei die Auswirkungen auf die Natur so gering wie möglich halten sollen. Er hat unsere Einladung angenommen, ein Werk zu schaffen, für das wir gemeinsam eine starke visuelle Botschaft für unseren Kampf mit Broken Chair, unserem Sprachrohr für die Opfer kriegerischer Gewalt, entwickelt haben. Dieses von Daniel Berset geschaffene Mahnmal des internationalen Genf bleibt die symbolträchtigste aller Sensibilisierungskampagnen, für die wir die Kunst als Vehikel der Solidarität eingesetzt haben.

«Die Zusammenarbeit zwischen Saype und Handicap International hat nicht nur ein wunderbares Kunstwerk hervorgebracht, sondern auch eine Brücke zwischen künstlerischem Ausdruck und humanitärer Mission geschlagen. Sie erinnert uns daran, dass die Kunst in ihrer edelsten Form die Kraft hat, das Bewusstsein zu wecken, Veränderungen zu inspirieren und Grenzen zu überschreiten, um die Herzen der Menschen zu erreichen», sagte Nathalie Fontanet, Vizepräsidentin des Staatsrats und der Republik und des Kantons Genf. 

Saype erinnerte seinerseits daran, warum ihm diese Zusammenarbeit am Herzen liegt: «Wie stark können heutige Gesellschaften sein, wenn sie nicht in der Lage sind, Ungleichheit und Diskriminierung zu bekämpfen und ihre Bevölkerung zu schützen? (...) Ich freue mich sehr, mit Handicap International zusammenzuarbeiten und mit der berühmten Skulptur Broken Chair von Daniel Berset zu interagieren (...). Im weiteren Sinne soll dieses Kunstprojekt uns alle daran erinnern, dass wir zusammenarbeiten müssen und wir alle eine Rolle zu spielen haben, um Ungleichheit und Benachteiligung zu bekämpfen und Menschen mit Behinderungen zu unterstützen.

Mehr über unsere Zusammenarbeit mit Saype erfahren

Mehr über Saype erfahren 

Im Angesicht der Gewalt gemeinsam für den Frieden kämpfen 

«Saypes Werk ist eine temporäre Ergänzung zu Broken Chair, um die Aufmerksamkeit der Welt auf den anhaltenden Skandal des Einsatzes von Streubomben, Antipersonenminen und anderen Massenvernichtungswaffen gegen die Zivilbevölkerung zu lenken», erklärte unser Präsident Christophe Wilhelm.

 

Marie Bro erinnerte an die Rolle von Broken Chair: «Wir haben ihn 1997 zusammen mit Daniel Berset auf der Place des Nations aufgestellt, um die Öffentlichkeit und die internationale Gemeinschaft auf ihre Verantwortung und die Bedeutung des Schutzes der Zivilbevölkerung vor allen Arten von Waffen und kriegerischer Zerstörung aufmerksam zu machen.»

«Während der Stuhl für die Opfer und Schrecken des Krieges steht, erinnern die Hände von Saype daran, dass die Menschheit einen anderen Weg wählen kann, den Weg der Unterstützung und des Friedens. Zusammen bilden diese beiden Werke einen starken Dialog», fuhr Nathalie Fontanet fort.

Alfonso Gomez ergänzte: «Angesichts der Gewalt ist es wichtig, die Hoffnung nicht zu verlieren und gemeinsam für den Frieden zu kämpfen. Das ist eine der Botschaften, die das neue Sensibilisierungsprojekt von Handicap International in Zusammenarbeit mit Saype vermittelt. (...) Die Aussage ist stark, ergreifend. Sie erinnert uns an unsere Pflicht, für eine bessere Welt zu kämpfen und uns mit denen, die leiden, solidarisch zu zeigen. Mit der helfenden und stützenden Hand unterstreicht das Fresko auch die bedeutende Rolle, die Handicap International seit 40 Jahren spielt, um Menschen wieder auf die Beine zu helfen.» 

Mehr über Broken Chair erfahren 

Unser Kampf gegen die Bombardierung der Zivilbevölkerung 

Seit unserer Gründung führen wir einen unermüdlichen Kampf gegen die Folgen des Einsatzes von Explosivwaffen auf die Zivilbevölkerung, die wir jeden Tag vor Ort sehen. An der Vernissage nannte Marie Bro auch die Zahlen der Schande:

  • 90 % der Opfer von Bombenangriffen sind Zivilist:innen.
  • 123 Länder sind mit explosiven Kriegsmunitionsrückständen verseucht.
  • 20’793 Zivilist:innen wurden im Jahr 2022 getötet oder verletzt, das sind durchschnittlich 57 Personen pro Tag.

«Die Arbeit von Handicap International ist eine langfristige Aufgabe, die Beharrlichkeit und Überzeugung erfordert. Durch ihre jahrzehntelange Advocacy-Arbeit ist Handicap International zu einer wichtigen Akteurin in der Aufklärung über die dramatischen Folgen von Explosivwaffen geworden. Wir berühren hier den Kern ihres Engagements für die Würde und die Achtung der Grundrechte von Menschen mit Behinderungen und besonderen Schutzbedürfnissen auf der ganzen Welt. Der Kanton Genf ist stolz darauf, die Aktivitäten der Organisation seit mehr als 20 Jahren zu unterstützen», fügte Nathalie Fontanet hinzu.

Und Alfonso Gomez sagte abschliessend: «Handicap International hilft Männern, Frauen und Kindern mit Behinderungen oder besonderen Schutzbedürfnissen, die Opfer von Konflikten, Naturkatastrophen oder Krankheiten geworden sind. Die Organisation versorgt, pflegt und begleitet Tausende Menschen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit, damit sie wieder gehen, die Schule besuchen oder eine Arbeit finden können. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um die Arbeit, das Know-how und den unermüdlichen Einsatz von Handicap International zu würdigen. Die Stadt Genf ist sehr stolz darauf, eine solche Organisation auf ihrem Stadtgebiet zu haben, und freut sich, dass sie nicht nur dieses Sensibilisierungsprojekt, sondern in den vergangenen Jahren auch mehrere humanitäre Hilfsprojekte, insbesondere im Jemen und im Libanon, unterstützen konnte.»

Mehr zu unseren Massnahmen zur Reduzierung bewaffneter Gewalt erfahren

Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
[email protected]

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

In Gaza gibt es nur neun Prothesen- und Orthesen-Techniker:innen für die Versorgung tausender Menschen mit Amputationen
© K. Nateel / HI
Minen und andere Waffen Nothlife Rehabilitation

In Gaza gibt es nur neun Prothesen- und Orthesen-Techniker:innen für die Versorgung tausender Menschen mit Amputationen

Seit Beginn der Eskalation des Konflikts im Oktober 2023 wurden 123’000 Menschen in Gaza verletzt und 4000 Menschen amputiert. Die Zahl der verletzten Kinder ist dabei tragischerweise sehr hoch. Dennoch gibt es derzeit im gesamten Gazastreifen nur neun Techniker:innen, die auf die Herstellung von Prothesen und Orthesen spezialisiert sind – viel zu wenig für den Bedarf von Tausenden Menschen. Heba ist eine von ihnen. Inmitten ständiger Gefahr berichtet sie über ihren Alltag als Orthopädietechnikerin und Mutter zweier kleiner Töchter im neuen Rehabilitationszentrum von Handicap International in Zawaida. 

Die Ukraine kündigt ihren Ausstieg aus dem Ottawa-Vertrag an, während das Land zum am stärksten mit Antipersonenminen kontaminierten Land der Welt wird.
© V.Vanniasingam / HI
Minen und andere Waffen Stop Bombing Civilians

Die Ukraine kündigt ihren Ausstieg aus dem Ottawa-Vertrag an, während das Land zum am stärksten mit Antipersonenminen kontaminierten Land der Welt wird.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein Dekret unterzeichnet, in dem er den Ausstieg der Ukraine aus dem Ottawa-Vertrag ankündigte, der den Einsatz, die Lagerung, die Herstellung von und den Handel mit Antipersonenminen verbietet. Diese Entscheidung stellt einen dramatischen Wendepunkt für die Sicherheit der Zivilbevölkerung in einem Land dar, das von mehr als drei Kriegsjahren gezeichnet ist. Die Ukraine ist damit nach Finnland, Polen, Estland, Lettland und Litauen der sechste Staat, der aus dem Vertrag aussteigt oder dies beabsichtigt. 

Gegen die Rückkehr zu Antipersonenminen
© V. Vanniasingam / HI
Minen und andere Waffen

Gegen die Rückkehr zu Antipersonenminen

Die Vertragsstaatenkonferenz zum Ottawa-Abkommen in Genf ist zu Ende gegangen. Es war das erste Zusammentreffen, seit fünf europäische Vertragspartner ihren Ausstieg erklärt hatten. Die Staaten haben sich nicht hinter den Vertrag gestellt.

 

Kontakt

Handicap International Schweiz
Avenue de la Paix 11, 1202 Genf
+41 (0)22 788 70 33
[email protected]

Uns kontaktieren

IBAN: CH66 0900 0000 1200 0522 4

 
 

Suchbegriff eingeben

 
 

Unser Netzwerk

 
 

Folgen Sie uns