Verheerendes Erdbeben in Afghanistan: humanitäre Nothilfe läuft an
In der Nacht zum 1. September 2025 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,0 den Osten Afghanistans. Handicap International mobilisiert seine Nothilfe-Teams.

Archivfoto : Schäden durch die drei aufeinanderfolgenden Erdbeben in der Provinz Herat in Afghanistan im Oktober 2023. | © HI
Ein verheerendes Erdbeben
Kurz vor Mitternacht am 31. August 2025 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,0 den Osten Afghanistans nahe der pakistanischen Grenze.
Das Hauptbeben und seine Nachbeben ereigneten sich in geringer Tiefe, was die verheerenden Auswirkungen in den vier betroffenen Provinzen noch verstärkte. Nach ersten UN-Schätzungen kamen über 1400 Menschen ums Leben, über 3000 wurden verletzt – Zahlen, die mit fortschreitenden Rettungsarbeiten weiter steigen dürften. Am folgenden Tag erschütterte ein weiterer Erdstoss der Stärke 5,2 die Region.
Die Schäden sind verheerend: zerstörte Häuser, beschädigte Infrastruktur, blockierte Strassen, ganze Dörfer durch Erdrutsche von der Aussenwelt abgeschnitten. Knapp 12’000 Menschen sind unmittelbar betroffen. Der schwierige Zugang zu dem Gebiet – zerstörte Strassen, bergiges Gelände, unterbrochene Kommunikationsmittel – erschwert die Bereitstellung humanitärer Hilfe.
Enormer Hilfsbedarf
Viele Familien haben ihr Hab und Gut verloren und Tausende müssen unter extremen Bedingungen überleben – ohne Unterkunft, medizinische Versorgung oder lebensnotwendige Güter. Besonders betroffen sind Menschen mit Behinderungen, Kinder, Senior:innen und Frauen, die mit zusätzlichen Hürden kämpfen, um überhaupt Nothilfe zu erhalten.
Zahlreiche Überlebende erlitten schwere Verletzungen mit möglichen Langzeitfolgen: Verletzungen durch herabstürzende Trümmer oder einstürzende Gebäude, Knochenbrüche, Verstauchungen, Verrenkungen. Sie brauchen dringend Rehabilitation, um dauerhafte Behinderungen zu verhindern.
Hinzu kommen schwere psychische Belastungen bei vielen Betroffenen. Schock und Angstzustände sind nach einer solchen Katastrophe weit verbreitet – ein schneller Zugang zu psychologischer Betreuung und psychosozialer Hilfe ist daher unerlässlich.
Handicap International mobilisiert sich für die Nothilfe
Die Organisation, die seit 1987 in Afghanistan aktiv ist, bereitet die Entsendung eines Teams vor, um den Hilfsbedarf zu ermitteln und gezielte Nothilfe zu organisieren – insbesondere in der Region um Jalalabad.
Die Rehabilitations- und Mental-Health-Teams von Handicap International sind auf Katastropheneinsätze spezialisiert, vor allem nach Erdbeben. Sie können umgehend Rehabilitationsdienste bereitstellen – von körperlicher Rehabilitation bis zur Versorgung mit Mobilitätshilfen wie Gehstöcken, Rollstühlen oder Krücken – sowie psychologische Akuthilfe leisten.
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Nadia Ben Said
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